Aktuelle COVID-19-Forschung

Übersicht der Forschungsprojekte der Universitätsmedizin Magdeburg zu COVID-19.

Diese Seite wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.

1. „Impfung gegen COVID-19“

Beschreibung: Coronaviren können beim Menschen zu gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu schwerwiegend verlaufenden Atemwegserkrankungen wie SARS, MERS oder COVID-19 führen. Letztere wird durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht. Für die Heilung solcher viralen Infektionen im Körper ist eine schnelle und effektive Immunantwort der T-Zellen erforderlich. In dem Versuchsvorhaben von Prof. Monika Brunner-Weinzierl sollen diese T-Zellantworten gegenüber Coronavirus-Bestandteilen genau charakterisiert werden. Mit der Analyse kann beispielsweise unterschieden werden, ob die T-Zellen virusinfizierte Zellen abtöten oder ob sie die Produktion von virusneutralisierenden Antikörpern auslösen. Die Ergebnisse sollen beitragen eine zielgenaue Impfung zu entwickeln. Die Forscher vermuten, dass sie für unterschiedliche Ziel-Gruppen (z.B. Senioren versus Kinder; Gesunde versus Diabetiker) unterschiedliche Impfungen ermitteln werden.

Das Forschungsprojekt wird mit 57.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. rer. nat. Monika Brunner-Weinzierl, Leiterin Bereich Experimentelle Pädiatrie und Neonatologie (EXPAE), Universitätskinderklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: +49 391 67-24003, E-Mail:

 

2. „Charakterisierung und therapeutische Expansion der protektiven Effektor- und Gedächtnis-T-Zell-Antworten gegen SARS-CoV-2 (SarsImmunExpansion)“

Beschreibung: Das Team um Prof. Monika Brunner-Weinzierl ist auf das Auslösen von Immunantworten gegen Pathogene und Tumore spezialisiert. In einer großangelegten Studie wird nun die Immunantwort auf SARS-CoV-2 Viren untersucht, um ein zellbasierte Therapie zu entwickeln. Zunächst müssen die zugrundeliegenden Mechanismen der Abwehrreaktion genauer verstanden werden, um daraus wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung einer therapeutischen Impfung abzuleiten. Ziel ist es, mit einem neuartigen Verfahren die T-Zellen  eines schwer COVID-19-erkrankten Patienten in vitro zu vermehren,  zu trainieren dem Patienten zurückzugeben. Mit einer optimalen Immunantwort kann sich der Patient dann selbst heilen. T-Zellen sind die zentrale Schaltstelle im Körper, die darüber entscheidet, wie eine Immunabwehr verlaufen wird. Die T-Zellen gewinnen die Forscherinnen und Forscher zum einen aus dem Blut von Menschen, die bereits eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 mit oder ohne Symptome überstanden haben. Zum anderen aber auch von Personen, die bislang nicht mit SARS-CoV-2 in Berührung gekommen sind.

Das Verbundprojekt wird mit 600.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Kontakt für die Medien:

Sprecherin des Konsortiums: Prof. Dr. rer. nat. Monika Brunner-Weinzierl, Leiterin Bereich Experimentelle Pädiatrie und Neonatologie (EXPAE), Universitätskinderklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: +49 391 67-24003, E-Mail:

 

3. Serologische Untersuchungen bei Blutspendern des Großraumes Magdeburg auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 (SeMaCo-Studie)

Beschreibung: Die Frage nach der tatsächlichen Verbreitung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 beschäftigt das Forscherteam um die Professoren Dr. Achim Kaasch, Leiter des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB) und Hans-Gert Heuft, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit der Blutbank (ITIB). Eine Studie untersucht dazu, ob sich im Blut von zunächst 2000 Blutspendern aus dem Großraum Magdeburg Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachweisen lassen – ein Hinweis auf eine durchgemachte Infektion. Die Untersuchung ist für 21 Monate angelegt. In dieser Zeit werden die Studienteilnehmer nach ihren Kontakten im beruflichen und familiären Bereich und zu Ihrer Impfbereitschaft gegen SARS-CoV-2 befragt. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, ein genaueres Bild über die Situation im Großraum Magdeburg zu gewinnen, den Verlauf und die Schwere der Pandemie genauer abzuschätzen und die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen besser bewerten zu können. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) unter der Leitung von Prof. Christian Apfelbacher umgesetzt.

Das Forschungsprojekt wird mit 240.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. med. Achim Kaasch, Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-13392, E-Mail:

Prof. Dr. med. Hans-Gert Heuft, Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit Blutbank (ITIB) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 
Tel.: 0391-67-13716, E-Mail:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

 

4. „Echtzeit-Versorgungsforschung mit dem AKTIN-Notaufnahmeregister – AKTIN-EZV“

Beschreibung: Wie viele Patientinnen und Patienten kommen täglich in die Notaufnahme? Wie dringend müssen sie behandelt werden und mit welchen Beschwerden haben sie die Notaufnahme aufgesucht? Leider sind diese Daten in Deutschland nicht verfügbar. Mit dem AKTIN-Notaufnahmeregister, das aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Magdeburg und dem Institut für Medizinische Informatik der Uniklinik RWTH Aachen entstanden ist, können diese Informationen in den teilnehmenden Kliniken dezentral erfasst werden. AKTIN steht dabei für "Aktionsbündnis für Informations- und Kommunikationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin“. Das Robert Koch-Institut ist seit 2013 ein Partner des AKTIN-Notaufnahmeregisters und bekommt seit März 2020 täglich wichtige Echtzeit-Daten zur Lage in deutschen Notaufnahmen während der COVID-19-Pandemie übermittelt. Derzeit sind 17 Notaufnahmen aus ganz Deutschland an das Register angeschlossen, 5 weitere befinden sich momentan im Anschlussprozess. Es ermöglicht damit erstmals das notfallmedizinische Geschehen in den Kliniken während der aktuellen Pandemie, in zukünftigen Epidemien oder bei anderen gesundheitsrelevanten Ereignissen in Echtzeit beobachten zu können. 

Damit die Aussagekraft der Daten weiter verbessert werden kann, soll im Rahmen des Projekts „AKTIN-EZV“ in den kommenden Monaten durch die Anbindung weiterer 17 Universitätsklinika und vier nicht universitären Kliniken möglichst eine bundesweite Abdeckung erzielt werden.

Das Vorhaben wird im Rahmen des Nationalen COVID-19 Forschungsnetzwerkes vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit ca. 3,7 Millionen Euro gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. med. Felix Walcher – Wissenschaftlicher Leiter (Medizin) AKTIN-Notaufnahmeregister, Direktor der Universitätsklinik für Unfallchirurgie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-15575, E-Mail:

Dr. rer. nat. Wiebke Schirrmeister, Projekt-Koordination,  Universitätsklinik für Unfallchirurgie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: +49 391 61-17186, E-Mail:

 

5. Projektbeteiligung „Pflegeheime in der COVID-19 Pandemie“ (HEICO)

Beschreibung: Eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg untersucht die COVID-19 bedingten Herausforderungen und Veränderungen in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen gemeinsam mit neun weiteren Projektpartnern. Beteiligt ist unter anderem das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und unterstützt als Studienzentrum bei der Rekrutierung von Einrichtungen sowie der Durchführung und Analyse von Interviews in vier Einrichtungen. Dabei werden Einrichtungs- bzw. Pflegedienstleitungen sowie Wohnbereichsleitungen und Pflegefachkräfte mit Leitungsverantwortung zu ihren Erfahrungen von Beginn der Maßnahmen an bis zur Lockerung der Kontaktbeschränkung in ihrer Einrichtung befragt. Darüber hinaus werden Angehörige und Interessenvertreter*innen der Heimbewohner*innen interviewt und können Auskunft über die erlebten Einschränkungen sowie Strategien zum Umgang mit der Pandemie-Situation geben.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

Dr. Astrid Eich-Krohm, Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

 

6. Interdisziplinärer Verbund „Autonomie im Alter“

Beschreibung: Über 40 Verbundprojekte forschen seit 2016 noch bis 2022 an verschiedenen Standorten in Sachsen-Anhalt unter dem Leitthema „Autonomie im Alter“ zu Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden vom Zentralprojekt des Verbundes in allen Projekten Befragungen zum Einfluss der Corona-Krise auf die Umsetzbarkeit und Datenerhebung innerhalb der Projekte durchgeführt. Dabei sieht die Hälfte der befragten Projekte den weiteren Verlauf durch die Auswirkungen der Pandemie als akut gefährdet an.

Die Verbundprojekte werden mit 26 Millionen Euro durch die EFRE/ESF-Förderprogramme der EU und durch Mittel des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

Dr. Astrid Eich-Krohm, Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

 

7. CoronaCare: An ethnographic study of the risks to and potentialities for social health during the Corona crisis

Beschreibung: Das Coronavirus stellt die Risikogruppe der Pflegebedürftigen vor große Herausforderungen und mit ihnen auch pflegende Angehörige und professionell Pflegende. Unter dem Titel „CoronaCare“ erforscht ein Team von Wissenschaftlern am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane in Kooperation mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg dieses aktuelle Spannungsfeld im Pflegebereich. Mit der Studie soll der Frage nachgegangen werden, wie in Zeiten von Corona soziale Gesundheit aufrechterhalten werden kann. Die Studie ist für 18 Monate angelegt. Dabei erfolgt die Datenerhebung in Form von Selbstbeobachtungen, Befragungen und Interviews. CoronaCare wird unter Nutzung bestehender Kontakte innerhalb des Forschungsverbundes „Autonomie im Alter“ umgesetzt.

Das Verbundprojekt wird insgesamt mit 420.000 Euro durch das Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

 

8. Erprobung einer symptomorientierten Surveillance/Projekt Covid-Nein-Danke

Beschreibung: Es gibt bereits vielfältige Aktivitäten zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Dennoch sind weiterhin viele Fragen zu der Erkrankung ungeklärt. Warum erkranken manche Menschen stark und andere nicht? Welchen Einfluss haben bestimmte Erkrankungen, Impfungen oder Medikamente auf das Risiko an COVID-19 zu erkranken? Hinweise dazu liefern können Daten zu den Symptomen aus einer Online-Befragung, die im Rahmen einer Kooperation zwischen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Helios-Klinikum Gifhorn entwickelt wurde. Die Teilnahme erfolgt anonym unter  www.covid-nein-danke.de und soll dabei helfen, die Entwicklung der Erkrankung auf Basis der Symptome zu beobachten. In England und den USA wurden solche Systeme bereits etabliert.

Das Projekt wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Helios-Klinikum Gifhorn durchgeführt.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

 

9. „KARdiologische LandAssistenz“ (KARLA)

Beschreibung: Das Projekt „KARdiologische LandAssistenz“ (KARLA), ein Teilprojekt im Forschungsverbund Autonomie im Alter, soll die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Herzerkrankungen (Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern) in hausärztlicher Versorgung in Sachsen-Anhalt evaluieren und verbessern. Dazu rotieren Assistenzärztinnen und -ärzte in der Weiterbildung im Bereich Innere Medizin und Kardiologie der Universitätsklinik im Rahmen eines kardiologisch-hausärztlichen Praktikums als „KARLAs“ in Hausarztpraxen und bilden mit dem Hausarzt ein Team vor Ort. Die „KARLAs“ bringen Spezialkompetenz in die Erstversorgung ein und erwerben im Gegenzug Basiskompetenz durch den jeweiligen Hausarzt. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde eine COVID-spezifische Erweiterung der Interviews vorgenommen und unter anderem gefragt, wann Patientinnen und Patienten in den letzten Monaten die Gesundheitsversorgung in Anspruch genommen haben. Ziel ist es, mit Hilfe der Erkenntnisse Strategien und Instrumente für eine verbesserte Versorgung chronisch herzkranker Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Das Projekt KARLA ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie (KKAR) der Universitätsmedizin Magdeburg.

Das Projekt wird durch das EFRE -Förderprogramm der EU und das Land Sachsen-Anhalt finanziert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail:

 

10. Teilnahme am Nationalen COVID-19 Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin

Beschreibung: Im Kampf gegen Covid-19 fördert das BMBF den Aufbau eines Forschungsnetzwerks deutscher Universitätskliniken, an dem sich auch das Universitätsklinikum Magdeburg beteiligt. Dazu wurde im Universitätsklinikum eine regionale Task-Force COVID-19 gebildet. Das Netzwerk erforscht, wie Patientinnen und Patienten mit dieser Krankheit in Deutschland bestmöglich versorgt werden können. Koordiniert wird das Forschungsnetzwerk von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Die Universitätsmedizin Magdeburg beteiligt sich innerhalb des Nationalen Forschungsnetzwerks an verschiedenen Projekten im Bereich Surveillance und Testung (Prof. Kaasch) sowie Pandemiemanagement (Prof. Kaasch, Prof. Geginat und Prof. Apfelbacher).

Kontakt für die Medien: 

Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg  A. ö. R. ,
Tel.: 0391-67-13426, -13431, E-Mail:

Prof. Dr. med. Achim Kaasch, Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-13392, E-Mail:

 

11. Nutzen von Antikörpertestungen bei symptomarmen COVID-19 Erkrankungen

Beschreibung: Es ist unklar, inwieweit Personen, die eine symptomarme COVID-19 Erkrankung durchlebt haben, Antikörper gegen das Virus bilden. In einer Studie der Universitätsmedizin Magdeburg werden Serumproben von Patientinnen und Patienten mit symptomarmer Infektion gesammelt und mit verschiedenen Antikörpertests untersucht. Dadurch soll die Verlässlichkeit von Antikörpertests abgeschätzt werden.

Kontakt für die Medien: 

Prof. Dr. med. Achim Kaasch, Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-13392, E-Mail: 

 

12. COVID-19 Rekonvaleszentenplasma

Beschreibung: Patientinnen und Patienten, die eine COVID-Infektion überwunden haben, bilden individuell unterschiedlich stark Antikörper im Blut gegen das Virus aus. Ein Forscherteam um Prof. Dr. Hans-Gert Heuft, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit Blutbank (ITIB) der Universitätsmedizin Magdeburg, will das schon bald für die Therapie Neuerkrankter mit schweren Verläufen nutzen. „17 mögliche Spender haben wir bereits identifiziert“, erklärt Prof. Heuft. Ab Ende August soll den Spendern mit den besten virusneutralisierenden Antikörpern Plasma entnommen werden. Es kann dann gezielt bei den COVID-19-Patienten des Uniklinikums eingesetzt werden, die beatmungspflichtig werden oder bereits beatmet werden müssen. Das Plasma Genesener sei bereits bei der Vogelgrippe 2006 oder bei der schweren Influenzaepidemie 2009/2010 erfolgreich eingesetzt worden, ergänzte Heuft. 

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. med. Hans-Gert Heuft, Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit Blutbank (ITIB),
Tel.: 0391-67-13716, E-Mail:

 

13. Das Schutzschild des SARS-CoV-2-Virus

Beschreibung: Erste Studien an COVID-19-Patientinnen und Patienten zeigen, dass sich trotz teils schwerer Verläufe bereits kurz nach überstandener Infektion häufig nur noch geringe Mengen an Antikörpern im Blut befinden und diese das Virus oftmals nur unzureichend abwehren können. Das Forscherteam um Prof. Dr. Dunja Bruder, Leiterin der Arbeitsgruppe Infektionsimmunologie am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, geht davon aus, dass das SARS-CoV-2-Virus über eine Art Schutzmechanismus verfügt, der die Ausbildung einer wirksamen und gleichermaßen langlebigen Antikörperreaktion aktiv behindert. Im Fokus der Untersuchungen von Prof. Bruder steht dabei das Spike S Protein, was sich in der Außenhülle des Virus befindet. Potentielle Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 zielen in aller Regel darauf ab, die Bildung von Antikörpern gegen das Spike S Protein des Virus auszulösen. Theoretisch sind diese spezifischen Antikörper dann in der Lage eine SARS-CoV-2 Infektion zu verhindern. Ein chemischer Prozess – die Glykolisierung des SARS-CoV-2 Spike S Proteins, die im Vergleich zu Hüllproteinen anderer Viren außergewöhnlich stark ausgeprägt ist – könnte allerdings nach Einschätzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dafür sorgen, dass das Virus selbst ein Schutzschild bildet und der Körper deshalb keine effiziente Immunantwort liefern kann. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, tragen die Erkenntnisse maßgeblich zu der zukünftigen Entwicklung optimierter Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 bei.

Das Projekt wird in Kooperation mit Prof. Udo Reichl, Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme durchgeführt und wird vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Kontakt für die Medien: 

Prof. Dr. Dunja Bruder (Projektleitung), Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB),
Tel.: 0391-67-13374, E-Mail:

 

14. Studie zum Ausbruchsgeschehen an Magdeburger Schulen (Stacama)

Beschreibung: Auf der Suche nach praktikablen COVID-19-Teststrategien an Schulen führt das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung eine Machbarkeitsstudie an zwei Magdeburger Schulen durch. In 16 Schulwochen werden per Zufall ausgewählte Schüler*innen ab dem 6. Lebensjahr regelmäßig auf das Coronavirus getestet. Die freiwilligen Testungen erfolgen mit einer Rachenspülung und werden von den Schüler*innen zu Hause selbst vorgenommen. Bei dem Testverfahren, das durch künstliche Intelligenz unterstützt ist, wird zweimal wöchentlich eine Pool-Testung (5er- Pool) durchgeführt. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum St. Hedwig in Regensburg durchgeführt. Ziel ist es, die Akzeptanz solcher Testungen zu untersuchen. Außerdem soll die Studie dazu beitragen, effiziente und sinnvolle Teststrategien an Schulen zu entwickeln, das Infektionsgeschehen besser zu kontrollieren und Ausbrüche frühzeitig einzudämmen.

Das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt fördert die Studie.

Kontakt für die Medien:

Studienleitung: Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Institutes für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät,
E-Mail:

Studienkoordination: Privatdozentin Dr. Catherine M. Sweeney-Reed und Doreen Wolff, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
E-Mail: , STACAMA-Hotline: 0391/67 24355

Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg A. ö. R.,
Tel.: 0391-67-13426, -13431, E-Mail:

 

15. Studie zur Gefährdung pflegender Angehöriger

Beschreibung: Das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB) der Universitätsmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg startet eine Pilotstudie im Raum Magdeburg. Zum einen soll die Rolle von pflegenden Angehörigen als Überträger des SARS-CoV-2 evaluiert werden. Zum anderen soll die Alltagstauglichkeit von verschiedenen Testverfahren, sowie die allgemeine Akzeptanz in dieser Bevölkerungsgruppe untersucht werden. Die Studie soll wichtige Daten zur Früherkennung von COVID-19-Infektionsketten und damit zu Eindämmung der Pandemie liefern. Sie wird im Rahmen des Bundesprojektes „B-FAST - „Bundesweites Forschungsnetz Angewandte Surveillance und Testung“ umgesetzt. Surveillance umfasst die Beobachtung, Analyse, Interpretation und Berichterstattung von Gesundheitsdaten. Die Corona-Pandemie zeigt, dass unterschiedliche Test- und Überwachungsstrategien für die Gesamtbevölkerung, die Schulen und Kitas, eventuelle Risikobereiche und Kliniken benötigt werden. B-Fast entwickelt eine Plattform, in der solche Strategien erprobt werden können. Dafür führt es unterschiedliche Analysen und Bewertungen zusammen. So unterstützt es Strategien, die nicht nur in der akuten Krise helfen, sondern auch auf künftige Pandemien übertragen werden können.

Die Studie „SuRIP – Surveillance von pflegenden Angehörigen mit engem Kontakt zu Personen aus Risikogruppen im Raum Magdeburg in der SARS-CoV-2-Pandemie“ wird im Rahmen des Netzwerks der Universitätsmedizinen (NUM) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 296.000 Euro gefördert und erfolgt in Zusammenarbeit mit:

  • der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Kindes- und Jugendalters (KKJP)
  • dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) und
  • dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, Magdeburg.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Achim Kaasch, Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Magdeburg (IMMB), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-13392, E-Mail:

 

16. Psychosomatische Studie zur Erforschung von Long-COVID (PsyLoCo)

Beschreibung: In dem Forschungsprojekt „PsyLoCo“, koordiniert von der Technischen Universität München gemeinsam mit den Standorten Magdeburg und Halle (Saale), soll ein therapeutischer Ansatz entwickelt werden, der speziell auf psychische und psychosoziale Bedürfnisse von Patient:innen mit Long-COVID abzielt. „Die anhaltenden Beschwerden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 umfassen ein breites Spektrum an Symptomen, von Antriebslosigkeit bis hin zu Ängsten, aber auch Schmerzen. Aus diesem Grund ist die Erhebung und Beschreibung spezifischer Bedürfnisse von Betroffenen wichtig, um effektive therapeutische Maßnahmen zu entwickeln und damit die Lebensqualität von Betroffenen wieder zu steigern“, erläutert Prof. Dr. Florian Junne, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg. Er untersucht in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen der Universitätsklinik Tübingen eine von zwei  spezialisierten Corona-Kohorten. Beide zusammen umfassen insgesamt mehr als 2000 Teilnehmer:innen mit positivem SARS-CoV-2-Test. „Wir werden anhand der gesammelten Daten den Therapiebaustein für psychosoziale Bewältigungsstrategien entwickeln und in einem Patienten--zentrierten Ansatz umsetzen.“ Zu dem gesamten Forschungsverbund zählen zudem auch die Unikliniken Ulm und Freiburg. Damit sind gleich mehrerer Standorte des künftigen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG), zu denen auch die Universitätsmedizin Magdeburg gehören wird, bei diesem Projekt vertreten.

Die Studie wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. med. F. Junne, Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: +49 391 67-14200,

 

17. Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen erforschen (LongCOCid)

Beschreibung: In dem Projekt „LongCOCid“ soll das Krankheitsbild Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen von Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizinen Magdeburg, Jena (Koordination) und Ilmenau umfassend erforscht werden. Ziel ist es, spezielle Behandlungen für Kinder und Jugendliche sowie deren Rehabilitation zu etablieren. Dazu werden unter anderem Daten aus Ultraschalluntersuchungen von Herz und Lunge, aber insbesondere auch immunologische Veränderungen erfasst. „Da Long-COVID-19-Symptome bei Kindern und Jugendlichen auch für Autoimmunkrankheiten charakteristisch sind, wollen wir untersuchen, ob Betroffene für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen oder Allergien besonders gefährdet sind“, erläutert Prof. Dr. Monika Brunner-Weinzierl, Leiterin der Experimentellen Pädiatrie der Universitätsmedizin Magdeburg. Im Fokus der Forscher:innen steht zudem die systematische Erfassung von immunologischen Markern, die auf eine Entzündung am Gefäßsystem im Gehirn hinweisen könnten. „Wir gehen davon aus, dass durch die Verknüpfung unserer Daten mit allen Daten des Konsortiums Biomarker identifiziert werden können, die zur Diagnose von Long-COVID-19 und zur Vorhersage des langfristigen Krankheitsverlaufs beitragen“, erläutert die Wissenschaftlerin. Der Magdeburger Immunologe Prof. Dr. Dirk Reinhold vom Institut für Molekulare und Medizinische Immunologie und Augenarzt Dr. Lars Choritz von der Universitätsaugenklinik sind ebenfalls an der Studie beteiligt.  

Die Studie wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. rer. nat. Monika Brunner-Weinzierl, Leiterin Bereich Experimentelle Pädiatrie und Neonatologie (EXPAE), Universitätskinderklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: +49 391 67-24003, E-Mail: 

 

18. Forschung zu evidenzbasierter Politik

Beschreibung: Das Forschungsprojekt „Politics in Search of Evidence (PoSEvi) – The Role of Political Philosophy and Public Health in the political responses to COVID-19“ beleuchtet das Verhältnis von Politik und Wissenschaft aus philosophischer und sozialmedizinischer Perspektive mit besonderem Fokus auf politisches Handeln in der COVID-19-Pandemie. Ziel ist es, eine fundierte Theorie wissenschaftlich informierter demokratischer Politikgestaltung zu entwickeln. Die „richtigen“ politischen Entscheidungen sind insbesondere in Zeiten von Krisen zügig gefordert – das hat die COVID-19-Pandemie einmal mehr deutlich gemacht. Während der Pandemie mussten politische Entscheidungen jedoch unter Bedingungen extremer, auch wissenschaftlicher Unsicherheit getroffen werden. Die Politik stand daher weiterhin vor dem Problem der Legitimierung verschiedener Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Das Projekt soll deswegen klären, welche anderen Wissensformen im politischen Entscheidungsprozess hinzugezogen werden müssen, um ein neues, breiteres Verständnis von EBP grundzulegen.

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit insgesamt knapp einer halben Million Euro für einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: 0391-67-24322, E-Mail: 

Letzte Änderung: 05.03.2024 - Ansprechpartner: Webmaster