Stellungnahme zur aktuellen Corona-Lage am Universitätsklinikum Magdeburg

19.11.2021 -  

Das Universitätsklinikum hat bereits am Freitag der vergangenen Woche (12.11.2021) die Intensivkapazität und die Kapazität peripherer Stationen für Sars-CoV-2 Patienten erweitert und konnte dadurch die Übernahmen von externen Patient:innen sowie Verlegungen aus der zentralen Notaufnahme sicherstellen. Damit stehen aktuell 8 Intensivbetten und 14 Betten auf der Normalstation für COVID-19 Patient:innen zur Verfügung. Bei Bedarf werden weitere Kapazitäten freigezogen.

Aktuell (Stand 18.11.2021) behandeln wir 7 schwererkrankte COVID-19- Patient:innen auf unserer COVID-Intensivstation, die damit weitestgehend ausgelastet ist und daher Non-COVID-19-Patient:innen nicht mehr zur Verfügung steht.

Zusätzlich hat sich das Universitätsklinikum dazu entschlossen, eine Station in der Klinik für Dermatologie vorübergehend zu schließen und das dadurch freigesetzte Personal auf der Normalstation für COVID-19- Patient:innen einzusetzen, um dort die Kapazitäten zu erweitern. Die Mitarbeiter:innen der Dermatologie wurden bereits in der 2. und 3. Welle der Pandemie auf der COVID-19-Station eingesetzt und sind demnach entsprechend qualifiziert.

Unabhängig davon wird das Uniklinikum Magdeburg selbstverständlich alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um seinen umfassenden Versorgungsauftrag für schwerkranke COVID-19 und Non-COVID-19- Patient:innen zu erfüllen.

Mangel an Pflegepersonal

Die größte Herausforderung ist der bereits vorbestehende und sich weiter verschärfende Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal. Die Arbeit auf der Intensivstation setzt eine fundierte Ausbildung und besondere Qualifikation voraus, sodass das Universitätsklinikum den zusätzlichen Abruf von Pflegepersonal aus anderen Bereichen sehr sorgfältig abwägen muss. Nicht jede Absage von geplanten operativen Eingriffen führt automatisch zu mehr qualifiziertem Pflegepersonal zur Betreuung von intensivpflichtigen COVID-19-Patient:innen.

Im Rahmen der Pandemie erfolgt die Rekrutierung und Umverteilung von Pflegekräften aus anderen Bereichen des Universitätsklinikums Magdeburg nach einem Stufenplan, der bereits 2020 umgesetzt und nun wieder aktiviert wird.

Wir sind stolz auf unsere Pflegenden. Sie leisten Großartiges!

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Aufruf: Impfen, Impfen, Impfen

Wir befinden uns bereits mitten in der vierten Welle der Pandemie. Die Inzidenzzahlen steigen auch in Sachsen-Anhalt wieder dramatisch. Die Kliniken steuern damit auf die nächste große Belastungsprobe zu. Betroffen von der Pandemie sind in dieser Welle vor allem ungeimpfte Menschen. Hier erwarten wir aus medizinischer Perspektive die schwersten Verläufe der Krankheit.

Deshalb bitten wir eindringlich alle ungeimpften Menschen in Sachsen-Anhalt, sich jetzt möglichst schnell impfen zu lassen. Es dient dem eigenen gesundheitlichen Schutz und ist aktuell die einzige Möglichkeit, einen schweren Verlauf der Krankheit zu verhindern. Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand können nur bei einer hohen Impfquote die SARS-CoV-2 bedingten Belastungen für unser Gesundheitssystem und für die Gesellschaft insgesamt kontrolliert werden. 

Booster-Impfung gefordert

Wir wissen mittlerweile, dass die Wirkung der Impfung nach einiger Zeit nachlässt und daher die Anzahl der sogenannten Impfdurchbrüche steigt. Aus diesem Grund fordern wir nachdrücklich, eine Booster-Impfung umfassend und so rasch wie möglich durchzuführen. Für die eigenen Mitarbeiter:innen bieten wir diese im Universitätsklinikum bereits an. Gemäß Empfehlung der ständigen Impfkommission (STIKO) ist nach abgeschlossener Grundimmunisierung mit den zugelassenen COVID-19-Impfstoffen eine Auffrischimpfung aus immunologischer Sicht bei immungesunden Menschen frühestens im Abstand von etwa 4 Monaten sinnvoll.

Fieberambulanzen und Testzentren

Nach wie vor muss sichergestellt werden, dass infektiöse Patient:innen schnell gefunden werden. Wir sprechen uns deshalb für konsequente Testungen in offiziellen Testzentren mit Kontaktverfolgung aus. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt. Patient:innen mit Symptomen sollen nach wie vor mit PCR Tests vorzugsweise in Fieberambulanzen getestet werden. Hierdurch können weitere Belastung von Krankenhäusern vermieden und Bettenkapazitäten für schwerere Verläufen können freigehalten werden.

Gesellschaftliches Leben

Das Tragen von FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften etc. ist weiterhin zwingend erforderlich. Bei Veranstaltungen bietet die sog. 2G plus Maßnahme den besten Schutz, da geimpfte und genesene Personen weiterhin ansteckend sein können.

Finanzierung

Aktuell verzeichnen wir durch die Umverteilung von Pflegepersonal und Ärzt:innen in COVID-Bereiche Erlöseinbußen. Insofern ist es wichtig, dass die Kompensationszahlungen für die Erlösausfälle wie im Winter 2020/2021 wiedereingeführt werden.

Sicherheit für Patient: innen und Mitarbeiter: innen

Wir testen unsere Mitarbeiter:innen regelmäßig. Außerdem tragen unsere Mitarbeiter:innen in den patientennahen Bereichen durchgehend FFP2-Masken.

Leider müssen wir zur Sicherheit unserer Patient:innen wieder ein absolutes Besuchsversbot ab dem 22. November 2021 umsetzen. Davon ausgenommen sind Kinder unter 18 Jahren, schwerstkranke Patienten nach Rücksprache mit der jeweiligen Station sowie eine Begleitperson im Kreißsaal. Für Besucher:innen mit Ausnahmeregelung gilt die Tragepflicht von FFP2-Masken sowie die Vorlage eines aktuellen negativen Testergebnisses, unabhängig vom Impfstatus.

Für alle ambulanten Patient:innen gilt ebenfalls ab dem 22. November 2021 die 3G-Regel. Demnach erhalten ambulante Patient*innen nur Zutritt auf das Gelände, wenn Sie nachweislich geimpft, genesen oder getestet sind. Ebenso ist es erforderlich, einen Nachweis (z.B. Überweisungsschein) mitzubringen, dass ein Termin in unserem MVZ oder in der Ambulanz vereinbart ist. Pro Patient:in ist nur noch eine Begleitperson gestattet, sofern die Notwendigkeit besteht. Für Begleitpersonen gilt ebenfalls die 3G-Regel.

Letzte Änderung: 13.01.2023 - Ansprechpartner: Webmaster