Millionenförderung für Forschung zu Allergieprävention

29.08.2019 -  

Magdeburg (FME) - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet mit 2,2 Millionen Euro eine bundesweite Forschungsgruppe ein, die an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg koordiniert wird. Das Team um Prof. Dr. Christian Apfelbacher PHD, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie an der Universitätsmedizin Magdeburg, wird sich ab Herbst 2019 mit dem Thema Gesundheitskompetenz in der Allergieprävention bei Kindern beschäftigen. Neben zwei weiteren Verbünden hat sich die Gruppe unter 38 Konkurrenten im Bereich Public Health (Öffentliche Gesundheit) durchgesetzt.

AllergieIn wissenschaftlichen Studien zeichnet sich derzeit ein Wandel in der Frage ab, wie man bei Babys und Kleinkindern Allergien vorbeugt. Der Trend geht weg von der Vermeidung hin zur frühzeitigen Konfrontation mit allergieauslösenden Stoffen wie Nüssen oder Tierhaaren. Das Forscherteam geht nun der Frage nach, wie sich dieser Wandel auf die Gesundheitskompetenz der Eltern auswirkt. Kommen die neuen Erkenntnisse bei ihnen an? Wenn ja, wie gehen sie damit um? Welche Personen und Faktoren haben grundsätzlich Einfluss darauf, wie Eltern die Gesundheitsprävention für ihre Kinder gestalten? In sechs Teilprojekten wird unter anderem untersucht, auf welche Quellen Eltern vertrauen und unter welchen Einflüssen Ärzte und Hebammen stehen. Im Magdeburger Teilprojekt werden die zahlreichen Studien zu Präventionsmaßnahmen zusammengetragen und bewertet, um sagen zu können, welche Maßnahmen genau aus wissenschaftlicher Sicht effektiv sind.

Die DFG-Gruppe besteht aus sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Magdeburg, Hannover, Regensburg und Freiburg. Sie forschen in den Bereichen Medizinische Soziologie, Kinder- und Jugendmedizin, Psychologie und Public Health. Die Bedeutung ihres Projekts beschreibt Gruppensprecher Prof. Apfelbacher wie folgt: „Allergien gehören bei Kindern zu den am häufigsten auftretenden Krankheiten. Doch viele Eltern sind verunsichert, was sie zur Prävention tun sollten. Dazu wollen wir Forschung betreiben, auch um mittelfristig Angebote zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Anwendungsfeld Allergieprävention zu entwickeln.“

Das Team wird zunächst für drei Jahre gefördert. Von den 2,2 Millionen Euro fließen knapp 900.000 Euro nach Magdeburg. Die DFG richtet insgesamt zehn Forschungsgruppen und zwei Klinische sowie eine Kolleg-Forschungsgruppe – eine besondere Form für Geistes- und Sozialwissenschaften – ein. Die 13 neuen Verbünde erhalten zusammen rund 47 Millionen Euro. Die drei Gruppen im Bereich Public Health sollen den Forschungsstandort Deutschland in diesem Bereich stärken und international sichtbarer machen.

Fotonachweis: Unimedizin Magdeburg / Melitta Dybiona

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