Stellvertretender Klinikdirektor darf sich jetzt Professor nennen
Magdeburg (FME) - Der Stellvertretende Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie an der Magdeburger Universitätsmedizin, PD. Dr. Uwe-Bernd Liehr, darf sich künftig „außerplanmäßiger Professor“ nennen. Die Otto-von-Guericke-Universität hat ihm den Titel für seine Leistungen in Forschung und Lehre verliehen.
In Magdeburg hat Prof. Liehr, Jahrgang 1966, bereits Humanmedizin studiert. Nachdem er dort auch anfänglich als Assistenzarzt in der Chirurgie gearbeitet hatte, wechselte er zur hiesigen Uniklinik für Urologie und Kinderurologie. 2005 beendete Prof. Liehr seine Facharztausbildung für Urologie, ein Jahr später folgte die Promotion mit einem Thema zur Erforschung und frühzeitigen Diagnostik des Nierenzellkarzinoms. 2007 wurde er zum Oberarzt der Klinik ernannt, zwei Jahre darauf zum kommissarischen Leiter. Seit 2011 ist der Mediziner Stellvertretender Klinikdirektor.
Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich vor allem auf die Behandlung von urologischen Krebserkrankungen und deren Folgen. Einen Schwerpunkt bilden hierbei die sogenannten Fokalen Therapien etwa bei Nierenkrebs, bei denen ausschließlich der bösartige Tumor behandelt wird und das Organ weitgehend erhalten bleiben kann. Ein weiterer Fokus liegt auf nierenerhaltenden Therapien bei Karzinomen des oberen Harntrakts mittels Laser und Ultraschall. Drei seiner Forschungsergebnisse hat Prof. Liehr bereits durch ein Patent schützen lassen, darunter eine künstliche Harnblase, welche nach einem Karzinom der Harnblase und infolgedessen einer Harnblasenentfernung die Kontinenz des Patienten erhält.
Ein außerplanmäßiger Professor (abgekürzt apl. Prof.) hat keine ausgeschriebene Professoren-Stelle inne. Es handelt sich um einen Privatdozenten, der sich in Forschung und Lehre verdient gemacht hat und dem eine Hochschule als Anerkennung hierfür diesen Titel verliehen hat. Um apl. Prof. zu werden, muss man einen von der entsprechenden Fakultät vorgegebenen Kriterienkatalog erfüllen, etwa in Bezug auf wissenschaftliche Veröffentlichungen. Der Titel erleichtert in der Medizin den Zugang zu höheren Funktionen in Kliniken.