Grippe - eine unterschätzte Gefahr

17.10.2014 -  

Im Herbst beginnt wieder die Erkältungszeit. Der Personalärztliche Dienst des Uniklinikums bietet auch in diesem Jahr eine Grippeschutzimpfung für die Mitarbeiter an.Grippe-Doßow_1024

Personalärztlicher Dienst
Grippeschutzimpfung 2014 vom 30.09.2014 bis 30.10.2014 zu folgenden Zeiten:
Montag bis Donnerstag:      7.30 Uhr - 11.00 Uhr
                                         13.00 Uhr - 14.00 Uhr
sowie ab 01.11.2014:
Montag bis Donnerstag       7.30 Uhr - 9.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag 13.00 Uhr - 14.00 Uhr

Chipkarte (wenn möglich eine Kopie) und Impfausweis bitte mitbringen!!!

 

Im Herbst beginnt wieder die Erkältungszeit. Wie kann man sich schützen und welche Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es? Antworten darauf gibt Dr. Birgit Doßow, Leiterin des Personalärztlichen Dienstes des Universitätsklinikums Magdeburg.

Wenn man hustet oder niest, ist das gleich eine Grippe?
Dr. Doßow: Die Grippe bzw. Influenza wird häufig verwechselt oder gleichgesetzt mit einem grippalen Infekt. Das hat sich umgangssprachlich so entwickelt. Letzteres ist jedoch eine in der Regel harmlos verlaufende Virusinfektion. Die Grippe dagegen eine schwere Erkrankung.

Worin liegt der Unterschied zwischen einer Grippe und einem grippalen Infekt?
Dr. Doßow: Charakteristisch für die echte Grippe ist ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber (bis zu 41°C) und typischen Symptomen wie Halsschmerzen, trockenem Husten und heftigen Kopf-, Muskel- und/oder Gliederschmerzen. Erkältungen haben nichts mit einer echten Virus-Grippe zu tun. Bei einer Erkältung bzw. einem grippalen Infekt sind die Symptome wie Halsschmerzen, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen im Allgemeinen viel schwächer ausgeprägt.

Wo lauern die Grippe-Viren und wie kann man sich vor ihnen schützen?
Dr. Doßow: Überall, wo wir auf Menschenansammlungen treffen, lauern auch Infektionsmöglichkeiten. Da wären Kindergärten, Schulen, Altersheime, Arztpraxen oder öffentliche Verkehrsmittel beispielhaft. Ein einziger Infizierter ist in der Lage zahlreiche Menschen anzustecken.
Sinnvoll zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems ist eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Zu empfehlen sind Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen und ungesüßte Früchte- oder Kräutertees, um die Schleimhäute feucht zu halten.
Aber auch frische Luft, regelmäßige Bewegung und Saunagänge stärken das Abwehrsystem. Die Vitaminzufuhr sollte über natürliche Nahrungsmittel und nur in besonderen Fällen über Nahrungsergänzungsmittel erfolgen.
Der wirksamste Schutz vor einer Grippe ist die Impfung. Da sich die Impfstoffentwicklung an den aktuell zu erwartenden Erregern orientiert bzw. die permanenten Veränderungen des genetischen Virusmaterials beachtet, ist es wichtig, sich jährlich impfen zu lassen.

Weshalb kann man trotz einer Impfung an einer Grippe erkranken?
Dr. Doßow: Die Grippe-Impfung bietet keinen 100%igen Schutz. In sehr seltenen Fällen kann es auch bei Geimpften zu Influenza-Erkrankungen kommen, die jedoch meist milder verlaufen. Das kann verschiedene Gründe haben. So ist es möglich, dass man sich unbemerkt kurz vor oder nach der Impfung (in den ersten sieben bis zehn Tagen nach Impfung) ansteckt. In diesen Fällen ist noch kein Impfschutz vorhanden oder der Impfschutz noch nicht vollständig ausgebildet.
Häufig werden trotz Impfung auftretende Atemwegsinfekte (z.B. Erkältungen), die durch andere Erreger verursacht worden sind, irrtümlich für Grippe-Erkrankungen gehalten.

Bis zu welchem Zeitpunkt im Jahr ist eine Grippeschutzimpfung sinnvoll?
Dr. Doßow: Der beste Zeitraum für die saisonale Influenza-Impfung liegt zwischen Oktober und November. Eine Impfung ist aber auch noch bis zum März sinnvoll. Der Impfschutz wird in der Regel innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach der Impfung erreicht. Die Dauer der Immunität ist individuell unterschiedlich, beträgt im Allgemeinen jedoch 6 - 12 Monate.

Welche Nebenwirkungen können nach einer Impfung auftreten?
Dr. Doßow: Der saisonale Influenzaimpfstoff ist in der Regel gut verträglich. Wie bei jeder Impfung können jedoch vorübergehend Lokalreaktionen (Rötung, Schmerzen und Schwellung im Bereich der Injektionsstelle) auftreten. Erkältungsähnliche Allgemeinsymptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sind möglich. Im Allgemeinen dauern diese Beschweren jedoch nicht länger als 2 - 3 Tage.

Für welche Personenkreise ist eine Schutzimpfung besonders wichtig?
Dr. Doßow: Im Prinzip ist die Impfung für jeden wichtig, aber in erster Linie wird sie für Personen ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. Ein weiterer Indikationsschwerpunkt sind Personen mit erhöhter Infektionsgefährdung auf Grund von chronischen Grunderkrankungen (u.a. chronische Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, angeborene oder erworbene Immundefizienz), bei denen man mit einem schwereren Verlauf bzw. Komplikationen rechnet.
Ebenso richtet die STIKO ihr Augenmerk auf Schwangere. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Daher wird seit 2010 die saisonale Grippe-Impfung ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens schon ab der Empfängnis empfohlen.
Nicht zu vergessen ist die große Bedeutung der Impfung auch für das Personal in Arztpraxen, Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen. Das medizinische und pflegerische Personal schützt mit der Impfung nicht nur sich selbst, sondern trägt damit auch zum Schutz der Patienten und Bewohner vor einer Influenza bei.
Personen mit umfangreichem Publikumsverkehr sowie mit beruflichem oder privatem direkten Kontakt mit Geflügel oder Wildvögeln wird angeraten, sich ebenfalls impfen lassen.
Auch vor einer Urlaubsreise ist es sinnvoll, eine Grippeimpfung in Erwägung zu ziehen.

Wann sollte man sich nicht impfen lassen bzw. wem ist davon abzuraten?
Dr. Doßow: Bei einer schweren Allergie gegen Hühnereiweiß oder einer Allergie gegen einen anderen Impfstoffbestandteil sollte nicht mit den üblichen Influenzaimpfstoffen geimpft werden. Ebenso würde man bei schweren, fieberhaften Infektionen von einer Impfung absehen bzw. diese auf einen späteren Termin verschieben.

(Quelle: "UMMD aktuell"

 

Dr. Birgit Doßow ist die Leiterin des Personalärztlichen Dienstes des Universitätsklinikums.
Foto: Elke Lindner

Letzte Änderung: 11.12.2017 - Ansprechpartner: Webmaster