Nachbericht zur Pressekonferenz

22.05.2019 -  

Wie der Wissenschaftsrat, das oberste wissenschaftspolitische Beratungsgremium der Bundesregierung, wiederholt festgestellt hat, ist die Universitätsmedizin als einzigartiger Aufgabenverbund von Krankenversorgung, Forschung und Lehre in besonderem Maß gefordert, die Gesundheitsversorgung in Deutschland auch in Zukunft sicherzustellen.

Es ist Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass die Universitätsmedizin diesem Auftrag nachkommen kann. Am Uniklinikum Magdeburg nimmt die Politik diese Aufgabe seit Jahren nicht angemessen war. Die massive Unterfinanzierung hat zu gravierenden Mängeln geführt, die in externen Gutachten im Detail dokumentiert sind.

Ungeachtet dessen wird in der Unimedizin Magdeburg auf höchstem Niveau gearbeitet. Der weitsichtigen Medizinstrategie ist es auch zu verdanken, dass die Leibniz-Gemeinschaft und die Helmholtz-Gesellschaft mit zwei international renommierten Instituten hier auf dem Campus vertreten sind. In der Krankenversorgung wird Spitzenmedizin mit neuesten Verfahren für Diagnose und Therapien durchgeführt, die in Deutschland singulär sind. Zu uns kommen Patienten aus ganz Deutschland und aus dem Ausland, um die Hilfe unserer Experten in Anspruch zu nehmen. Wir stehen in der Forschung glänzend da.  Dass diese Leistungen trotz der Unterfinanzierung möglich sind, ist der großartigen Leistungsfähigkeit und Motivation aller Mitarbeiter zu verdanken. Bei aller Technik: Spitzenmedizin wird von Menschen für Menschen gemacht!

Diesem Einsatz und dieser Qualität ist geschuldet, dass bis heute unsere Patienten auf bestmögliche Weise behandelt werden. Aber es ist klar: So kann es in Zukunft nicht weitergehen. Die Defizite in der Infrastruktur führt die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Damit die Uniklinik Magdeburg auch in Zukunft ihre Patienten auf dem Niveau einer Universitätsklinik behandeln kann, muss jetzt und sofort so investiert werden, wie es die anderen Uniklinika in Deutschland seit Jahren tun. Und natürlich muss ich als Ärztlicher Direktor dafür Sorge tragen, dass die Sicherheit der Patienten auch in Zukunft gewährleistet ist. Dazu kann auch gehören, dass eine Klinik vorübergehend geschlossen wird, bis dort festgestellte Mängel beseitigt sind. Zur Klarstellung: Bislang ist die Hämatologie nicht geschlossen; es werden vielmehr dort Baumaßnahmen durchgeführt, und ein Teil der Patienten ist in einer anderen Station untergebracht. Wir sind im Zeitplan und sobald der Container bereitgestellt wird, kann die Hämatologie ihre Arbeit vollumfänglich wieder aufnehmen. Auch die anderen kritischen Bereiche werden gemeinsam mit externen Experten sorgfältig aufgearbeitet.

Der Klinikumsvorstand hat selbstverständlich seit Jahren an der Organisation der Zukunft des Klinikums gearbeitet. Seit März 2018 liegt ein detaillierter Masterplan Bau vor, der die Weiterentwicklung im Detail beschreibt.

Eins ist klar: die Lage hier in Magdeburg ist ernst und wir brauchen jetzt sofort die Finanzmittel. Für die Abarbeitung der konkreten Probleme brauchen wir 100 Mio. Euro, verteilt über vier Jahre. Damit können wir aber nur das Fundament reparieren.

Perspektivisch müssen die regulären Investitionen für Magdeburg und Halle auf ein solides Fundament gestellt werden.

Im Grunde geht es doch um die eine Frage: Wie sollen Patienten in Sachsen-Anhalt behandelt werden? Wenn wir wollen, dass auch in Zukunft für die kranken Menschen unseres Landes die besten Verfahren in Diagnose und Therapie zur Verfügung stehen, wenn wir wollen, dass die neuesten Erkenntnisse der Forschung unmittelbar in die Versorgung eingehen können, und wenn wir wollen, dass unsere Studierenden und jungen Ärztinnen und Ärzte nach diesen Maßstäben ausgebildet werden, dann müssen unsere Universitätsklinika endlich auf ein solides und nachhaltiges Fundament gestellt werden. In anderen Bundesländern ist dies längst der Fall, dort werden Milliardenbeträge investiert. Was wir hier brauchen, sofort brauchen, ist ein konzertiertes Handeln von Politik und Krankenkassen, das ihrer Verantwortung für die Uniklinika endlich gerecht wird.

Kontakt:

Ögelin Düzel, Tel.: 0391-67-27120,
E-Mail:

 

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