Auszeichnung für Demografie-Forschung

17.07.2013 -  

Im bundesweiten Hochschulwettbewerb wurde im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2013 zum demografischen Wandel ein Projekt der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität unter Leitung von Dr. med. Wolfram Herrmann ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe um Dr. Herrmann im Institut für Allgemeinmedizin erhält 10.000 Euro, um im Herbst in Sachsen-Anhalt eine Reihe von Bürgerforen zur Zukunft der hausärztlichen Versorgung in Zeiten des demografischen Wandels mit begleitender Ausstellung umsetzen zu können.

In Deutschland gehen Patienten häufiger zum Arzt als in anderen Ländern. Der demografische Wandel führt jedoch zu Veränderungen der hausärztlichen Versorgung. Weniger Ärzte müssen für mehr ältere Patienten sorgen, gerade in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt. Werden wir daher in Zukunft nicht mehr so oft zum Arzt gehen dürfen? Dr. Herrmann untersucht in seinem Forschungsprojekt "Subjektive Patientenkonzepte zur Inanspruchnahme hausärztlicher Versorgung - eine qualitative Vergleichsstudie zwischen Deutschland und Norwegen", warum Patienten in Deutschland häufiger zum Arzt gehen als in anderen Ländern. Im Rahmen der Bürgerforen möchten die Nachwuchswissenschaftler vom Uni-Institut für Allgemeinmedizin mit der Bevölkerung in einen Dialog treten: Sie wollen den Bürgern Sachsen-Anhalts über erste Ergebnisse ihres Forschungsprojektes berichten und von den Bürgern erfahren, was sie von ihrer hausärztlichen Versorgung in der Zukunft erwarten. Die Bürgerforen sind von Mitte September bis Ende Oktober in Magdeburg und vier weiteren Gemeinden Sachsen-Anhalts geplant. Eine begleitende Ausstellung in Magdeburg soll über das Forschungsprojekt und die Bürgerforen informieren.

Dr. med. Wolfram HerrmannDer Hochschulwettbewerb: Insgesamt zehn Nachwuchswissenschaftler und junge Forschergruppen aus dem gesamten Bundesgebiet wurden im Wissenschaftsjahr 2013 beim Hochschulwettbewerb „Den demografischen Wandel gestalten - aber wie? Nachwuchswissenschaftler kommunizieren ihre Arbeit“ ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von 10.000 Euro pro Projekt können sie die Ideen zur öffentlichkeitswirksamen Vermittlung ihrer Forschung bis Ende des Wissenschaftsjahres umsetzen. Der Hochschulwettbewerb wird seit 2007 im Rahmen der Wissenschaftsjahre durchgeführt und wird vom BMBF gefördert.

Das Magdeburger Projekt: Das Forschungsprojekt "Subjektive Patientenkonzepte zur Inanspruchnahme hausärztlicher Versorgung - eine qualitative Vergleichsstudie zwischen Deutschland und Norwegen" wird am Institut für Allgemeinmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg durchgeführt. Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell gefördert und startete im  März vergangenen Jahres. Kooperationspartner sind Professor Uwe Flick von der Alice Salomon Hochschule Berlin und Professor Anders Bærheim von der Universität Bergen in Norwegen. Projektleiter Dr. Herrmann: „Anliegen ist es, mit den Ergebnissen unserer Untersuchungen einen Beitrag zur Erklärung der hohen Arzt-Patienten-Kontakte in Deutschland zu leisten und das Feld der vergleichenden Versorgungsforschung weiterzuentwickeln.“

Im Internet: https://wikis.ovgu.de/spihv/doku.php

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