Abschieds- und Antrittsvorlesung der Ordinarien für Unfallchirurgie

10.12.2014 -  

Die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg lädt am Freitag, 19. Dezember 2014, zu einer gemeinsamen Abschieds- und Antrittsvorlesung des ehemaligen und des neuen Direktors der Universitätsklinik für Unfallchirurgie Magdeburg ein.

Prof. Dr. med. Stephan Winckler leitete die Klinik vom August 1996 bis zu seiner Emeritierung Ende April diesen Jahres. Er widmet sich in seinem Vortrag der Entwicklung der Unfallchirurgie an der Uniklinik Magdeburg. Sein Nachfolger im Amt und neuberufener Universitätsprofessor für Unfallchirurgie, Felix Walcher, hat für seinen Vortrag das Thema „Aktueller Stand der Schwerverletztenversorgung“ gewählt.

Die Antrittsvorlesung beginnt um 14.00 Uhr im Zentralen Hörsaal (Haus 22) auf dem Campus des Universitätsklinikums, Leipziger Str. 44. Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessenten und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

Zur Person: Prof. Dr. med. Felix Walcher, Jahrgang 1967, hat 1992 an der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar sein Medizinstudium abgeschlossen und im selben Jahr promoviert. Nach der AiP-Zeit in der Anästhesiologie des Uniklinikums Homburg begann er 1994 als Assistent an der dortigen Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs­chirurgie. In dieser Zeit erlangte er die Qualifikation im Fach Notfallmedizin sowie die Qualifikation Leitender Notarzt und beendete seine Facharztausbildung für Chirurgie.

Prof. Dr. med. Felix Walcher und Prof. Dr. med. Stephan Winckler2001 wechselte er nach Frankfurt am Main an die Uni-Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs­chirurgie, an der er 2002 zum Oberarzt ernannt wurde. In der Universitätsklinik Frankfurt absolvierte er die Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie den Schwerpunkt spezielle Unfallchirurgie.

2006 erhielt Felix Walcher den Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Im selben Jahr begann er eine Ausbildung zum Master of Medical Education (II. Kohorte MME-G 2005–2007). 2011 wurde er außerplanmäßiger Professor. Bis zu seiner Berufung an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg war er als Leitender Oberarzt der Klinik tätig.

Der neuberufene Hochschullehrer engagiert sich in starkem Maße für die studentische Lehre, was mehrfach durch Auszeichnungen des Fachbereiches Medizin der Universität Frankfurt/M. für exzellente Lehre honoriert wurde. Außerdem widmet er sich der ärztlichen Nachwuchsausbildung, z.B. als Vorsitzender der chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) sowie Mitinitiator und Vorsitzender des Ausschusses Notfallmedizin und Simulation der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA).

Schwerpunkte seiner klinischen als auch wissenschaftlichen Arbeit widmet er der Akutmedizin. Dazu gehören das Polytraumamanagement und die Pathophysiologie des schweren Traumas. In Wahrnehmung der Gesamtleitung für das BMBF-Verbundprojekt „Verbesserung der Versorgungsforschung in der Akutmedizin in Deutschland durch den Aufbau eines Nationalen Notaufnahmeregisters“ setzt er sich für eine bundesweit einheitliche und standardisierte elektronische Dokumentation aller Notfälle in den Kliniken ein. Diese Datenerfassung und -auswertung soll als modernes Tool zur Optimierung des Qualitätsmanagements in den Notaufnahmen und zur grundlegenden Verbesserung der Versorgungsforschung in der Akutmedizin in Deutschland beitragen. Zwei weitere BMBF-Projekte hat er in den letzten zwei Jahren erfolgreich eingeworben.

Prof. Dr. med. Stephan Winckler, Jahrgang 1949, leitete vom 1. August 1996 bis 30. April 2014 die Universitätsklinik für Unfallchirurgie Magdeburg. Nach dem Studium der Humanmedizin an der Universität Freiburg promovierte er dort 1975. Nach Assistenzen im Jüdischen Krankenhaus Berlin und im Krankenhaus Neukölln erhielt er 1976 die Approbation zum Arzt. Weiterbildungen in der Allgemeinchirurgie, der Thoraxchirurgie und der Unfallchirurgie schlossen sich an. Der Mediziner wurde danach Oberarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik und Poliklinik für Unfall- und Handchirurgie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 1992 habilitierte er sich dort mit dem Thema „Über die Freisetzung von Ciprofloxacin aus resorbierbaren Polyglykolsäurekörpern. Eine neuentwickelte Wirkstoff-Träger-Kombination unter besonderer Berücksichtigung ihrer Anwendung bei Knocheninfektionen. Experimentelle Untersuchungen in vitro und in vivo.“ und erhielt die Venia legendi für das Fach Unfall- und Handchirurgie.

Die Bezeichnung „Handchirurgie“ erlangte Professor Winckler drei Jahre später und seit 1996 verfügt er über die volle Weiterbildungsbefugnis im Schwerpunkt Unfallchirurgie durch die Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Im selben Jahr wurde er zum Universitätsprofessor ernannt und leitete seitdem die Magdeburger Uni-Klinik für Unfallchirurgie. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind die posttraumatische bzw. postoperative Entzündung des Knochens, Beinverlängerungen und Achskorrekturen durch Kallusdistraktion sowie dynamische Osteosyntheseverfahren (Marknagelungen der großen Röhrenknochen). Er ist u.a. Mitglied der Association Internationale Pour L’ Osteosynthese Dynamique Deutschland und wirkt als Mitherausgeber der Zeitschrift „Osteosynthese International“.

In der Gremienarbeit engagierte sich Prof. Winckler seit 1996 als Mitglied der Promotionskommission, Ende 2008 übernahm er die Funktion als Vorsitzender.

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