Klinikumsneubau Haus 60

Neubau-Modell   Fotosammlung über den Bauablauf
 

Am 22. August 2003 wurde der Klinikneubau Chirurgie, Teile Innere Medizin und Neuromedizin in Anwesenheit des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, des Oberbürgermeisters der Stadt Magdeburg sowie zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Mitarbeitern der Universität offiziell eingeweiht. Mit der Fertigstellung des I. Bauabschnitts wurde der bedeutendste Teil dieses Klinikneubaus seiner Bestimmung übergeben. Entstanden ist eine hochmoderne Gesundheitseinrichtung, die dazu beitragen wird, Magdeburg als Hightech- und medizinischen Dienstleistungsstandort noch stärker zu profilieren. Mit der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts wird dieser wichtigste Abschnitt der größten Investitionsmaßnahme in der bisherigen Geschichte des Uni-Klinikums zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Vor allem werden damit die Qualität der Krankenversorgung und die Bedingungen der Patienten, Ärzte und Pflegekräfte weiter wesentlich verbessert.

In diesen fertiggestellten I. Bauabschnitt sind seit Mitte Juli 2003 sukzessive folgende Kliniken umgezogen:

  • Klinik für Allgemeine Chirurgie
  • Klinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie
  • Klinik für Diagnostische Radiologie
  • Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
  • Klinik für Neurochirurgie
  • Klinik für Neurologie (teilweise)
  • Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie
  • Klinik für Unfallchirurgie
  • Klinik für Urologie

In diesem I. Bauabschnitt wurde ein zentraler Funktionsbereich für alle Kliniken eingerichtet. Dazu gehören u.a. 16 Operationssäle, die Funktionsdiagnostik, die Diagnostische Radiologie mit zwei Magnetresonanz-Tomographiegeräten (MRT) und zwei Computertomographen, die Physiotherapie sowie die Klinikambulanzen. Integriert wurde auch eine zentrale Notaufnahme. Die Zentralsterilisation hat ebenfalls hier ihren Standort. Durch die gemeinsame Nutzung dieser Einrichtungen können Flächen, Personal und Ausstattung optimal genutzt bzw. eingesetzt werden. Über unterirdische Verbindungsgänge werden die HNO-Klinik und die Orthopädie (Haus 8/9) Zugang zu den zentralen Einrichtungen im Neubaukomplex erhalten.

Als erstes ist die Zentrale Patientenaufnahme am 21. Juli in den Klinikneubau umgezogen. Am selben Tag wurde für Besucher des Universitätsklinikums ein neuer Haupteingang mit einer Patienten- und Besucherinformationsstelle an der Leipziger Straße 44 eröffnet. Dieser Zugang für Fußgänger befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Klinikneubau und ist täglich zwischen 6 und 18 Uhr besetzt. Innerhalb und außerhalb dieser Zeit können sich Besucher und Patienten rund um die Uhr auch mit ihren Fragen an die zentrale Informationsstelle wenden, die im Eingangsbereich des Klinikneubaus eingerichtet wurde. Die KfZ-Einfahrt erfolgt unverändert über den Eingang Fermersleber Weg.

Die Reihenfolge des Umzugs im Klinikum wurde so festgelegt, dass zuerst die administrativen Bereiche, wie Büros, Sekretariate, Arzt- und Dienstzimmer, Bibliotheken, Archive usw. umgezogen sind. Zeitgleich begann auch der Umzug der ersten Ambulanzen und Funktionsbereiche , wie der Radiologie. Dann folgte der Umzug der Intensivstationen der Anaesthesiologie und der Chirurgie, der OP-Bereiche und in den darauffolgenden Tagen der stationären Bereiche.

Im ersten Bauabschnitt sind 240 Pflegebetten zzgl. 44 Intensivtherapie-Betten untergebracht. Im zweiten Bauabschnitt werden Stationen mit insgesamt 180 Pflegebetten einziehen. Insgesamt werden damit künftig stationäre Bereiche mit insgesamt 464 Betten, darunter 44 Intensivpflegeplätze untergebracht sein.

AllgemeineInformationen und Daten zum Bauvorhaben:

Der Landtag Sachsen-Anhalt hatte im März 1997 das "Gesetz zur Entwicklung der medizinischen Fachbereiche" verabschiedet. Darin wird als wichtiger Eckpfeiler eine Anschubfinanzierung für die Universitätsklinika Halle und Magdeburg von jeweils 300 Millionen DM festgelegt, um kurzfristig dringend notwendige Investitionsmaßnahmen realisieren zu können. Im Rahmen dieser Anschubfinanzierung entstand für ca. 22 Mio. DM (11,3 Mio. Euro) der Neubau für die Theoretischen Institute. Für die restlichen ca. 278 Mio. DM (142,1 Mio. Euro) wurde der Neubaukomplex Chirurgie, Teile Innere Medizin und Neuromedizin, Haus 60, konzipiert. Mit etwa 28 000 Quadratmetern Nutzfläche ist der Neubaukomplex Chirurgie/Teile Innere Medizin/Neuromedizin die bisher umfassendste und aufwendigste Baumaßnahme am Uniklinikum.

Erster Spatenstich

Der erste Spatenstich erfolgte am 09.04.1998. Für die Baufeldfreimachung mussten der bisherige Hubschrauberlandeplatz verlegt und über hundert Bäume gefällt werden, welche jedoch an anderer Stelle auf dem Campus durch Neupflanzung ersetzt wurden.

Grundsteinlegung
Am 24.11.1999 erfolgte die Grundsteinlegung für den 7-geschossigen Neubau. Das Fundament wurde in einer besonderen Technologie hergestellt.

Rohbau
Die ganze Phase des Baus wurde über eine Web-Kamera aufgenommen. Die täglich aktualisierten Bilder stehen von Beginn der Baumaßnahme an im Internet der Bevölkerung zum Verfolgen des Baugeschehens zur Verfügung.
Im Rohbau wurden insgesamt 45.960 Kubikmeter Beton und 5.083 Tonnen Stahl verbaut. Allein die Bodenplatte mit einem Volumen von 8.250 Kubikmetern Beton wurde in nur 48 Stunden eingebracht.

Fertigstellung des ersten Bauabschnitts

Im Juli 2003 konnte der erste Bauabschnitt in Betrieb genommen werden.

Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts
Im September 2004 erfolgte der Umzug von Ambulanzen und Stationen in das Gebäude des 2. Bauabschnitts des Klinikneubaus Chirurgie, Teile Innere Medizin und Neuromedizin, Haus 60. Die Kliniken für Augenheilkunde, Nephrologie, Neurochirurgie, Neurologie, Neurologie II sowie Endokrinologie haben mit ihren Einrichtungen hier ihren neuen Standort erhalten.

Funktionalität
Im 1. Bauabschnitt sind eine Zentrale Notaufnahme, die stationäre Patientenanmeldung, die Intensivtherapiestationen sowie der zentrale Funktionsbereich des Neubaukomplexes einschließlich der OP-Bereiche und der Diagnostischen Radiologie untergebracht, ebenfalls 240 Pflegebetten zzgl. 44 Intensivtherapie-Betten. Den 2. Bauabschnitt beziehen Stationen mit 180 Pflegebetten sowie Fachambulanzen.

Automatische Warentransportanlage
Die Ver- und Entsorgung im Klinikneubau wird über ein fahrerloses Warentransportsystem realisiert. Diese Transportcontainer (aufgrund ihrer roten Farbe von Besuchern und Mitarbeitern auch häufig als "Ferrari-Flitzer" bezeichnet) befördern Waren, wie OP-Material, Medikamente, Speisen und Getränke automatisch über die Aufzüge zu den einzelnen Verbraucherstellen auf den Stationen oder in die OP-Bereiche. Das Transportvolumen pro Tag ist beeindruckend: Etwa 90 LKW bringen zwischen 530 und 750 Transportcontainer, das heißt, es werden pro Stunde 7 LWK be- und entladen. Für den Transport der Container im Haus 60 wird täglich eine Strecke bis zu 105 km zurückgelegt.

Neue digitale Bildarchivierung
Mit der Fertigstellung des 1. Bauabschnitts wurde auf Basis einer hochmodernen Netzinfrastruktur auch das Picture-Archiving-and-Communikation-System (PACS) im Neubau in Betrieb genommen. Das funktional vorteilhafte digitale Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem am integrierten klinischen Arbeitsplatz erleichtert den Pflegekräften und Ärzten auf den Stationen, in den OP-Sälen und in den Arztzimmern nicht nur die Verwaltungsarbeit, sondern unterstützt insbesondere die klinische Dokumentation und ermöglicht in Sekundenschnelle alle notwendigen Befunde eines Patienten einzusehen, eingeschlossen hierbei auch die Ambulanzen und die Zentrale Notfallaufnahme. PACS erfasst die digitalen Bilder aus der Radiologie, unterstützt die Befundung der Untersuchungen durch den Arzt am Monitor (Workstations) und ermöglicht die digitale Archivierung der Bilder sowie die Bild- und Befundverteilung über das Kliniknetz.

Insgesamt haben nach Fertigstellung der beiden Bauabschnitte im Jahr 2004 folgende 13 Kliniken der Fachbereiche Chirurgie/Teile Innere Medizin/Neuromedizin nun ihren Standort im Neubaukomplex:

  • Klinik für Allgemeine Chirurgie
  • Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
  • Klinik für Augenheilkunde
  • Klinik für Diagnostische Radiologie
  • Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten
  • Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
  • Klinik für Nephrologie
  • Klinik für Neurochirurgie
  • Klinik für Neurologie
  • Klinik für Neurologie II
  • Klinik für Nuklearmedizin
  • Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie
  • Klinik für Unfallchirurgie
  • Klinik für Urologie

(K. Suske)

Letzte Änderung: 11.12.2017 - Ansprechpartner: Webmaster