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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 114 / Datum: 26.11.2003

  Schulungsprogramm für Angehörige von Demenz-Patienten
  Bei vielen Menschen treten jenseits des 60. Lebensjahrs fortschreitende Störungen des Gedächtnisses, der Konzentrationsfähigkeit und des Denkvermögens auf. Sie können sich in einer eingeschränkten Bewältigung von Alltagsaufgaben niederschlagen und zur Pflegebedürftigkeit führen. Wenn die Störungen diesen Schweregrad erreichen, spricht man von einer „Demenz“. Es wird geschätzt, dass in Deutschland rund eine Million älterer Menschen von einer Demenz betroffen sind.  
 
Für das Zusammenleben in Partnerschaft und Familie bedeutet eine Demenzerkrankung eine kaum vorstellbare Belastung. Sie erzwingen eine Umverteilung von Rollen und Aufgaben, erzeugen Spannungen und Konflikte, erschweren die Verständigung und erfordern die Lösung von ständig wechselnden organisatorischen und pflegerischen Aufgaben. Die anhaltende Überforderung kann die Angehörigen der Patienten rasch an die Grenzen ihrer seelischen und körperlichen Kräfte führen.  
 
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Uni-Klinikums Magdeburg sucht für eine Studie Angehörige von Patienten mit einer mittelschweren Demenz, die mit den Kranken in häuslicher Gemeinschaft leben und hauptsächlich für deren Versorgung verantwortlich sind.  
 
Die Angehörigen erhalten entweder eine einmalige ausführliche sozialpädagogische Beratung mit der anschließenden Möglichkeit der Kontaktaufnahme in Krisensituationen, oder sie nehmen an der Schulungsreihe teil.  
Die Forschergruppe hofft, nachweisen zu können, dass die Teilnahme an der Schulungsreihe das psychische und körperliche Wohlbefinden der Angehörigen verbessert und die Häufigkeit von Heimunterbringungen der Patienten verringert.  
 
Falls die Studie zu den erwarteten Ergebnissen führt, erhält die Beratung, Unterstützung und Entlastung der Angehörigen einen erheblich höheren Stellenwert in Rahmen der Demenztherapie, als er ihr gegenwärtig eingeräumt wird. Darüber hinaus gewinnt sie aber eine große gesundheitsökonomische Bedeutung. Die meisten Kosten, die der Gesellschaft durch Demenzerkrankungen entstehen, werden nämlich nicht durch die Verordnung von Medikamenten hervorgerufen, sondern durch die Versorgung der Kranken in Pflegeheimen.  
 
Nähere Informationen über die Studie sind unter der Tel. 0391/67 13 483 erhältlich.  
 
Absprechpartner für Redaktionen:  
OA Dr. Rainer Wolf, Tel. 0391/67 14245  


 

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