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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 29 / Datum: 09.04.2003

  Erfolgreiche Bilanz in der Herzchirurgie
  Seit ihrer Eröffnung am 20. September 1995 wurden in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 10 000 Operationen durchgeführt, darunter über 6 400 Operationen mit Herz-Lungen-Maschine.  
 
An der Magdeburger Uni-Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie können sämtliche Patienten aus dem Norden Sachsen-Anhalts mit allen herzchirurgischen Operationen indikationsgerecht, zeitnah und in vertrauter Umgebung sowohl für sich selbst als auch für ihre Angehörigen behandelt werden. Klinikdirektor Professor Christof Huth: „Die Bedeutung unseres Zieles - exzellent in der Routine, sensibel für Innovationen, patientenorientiert in der Forschung - zeigt sich auch in der Tatsache, dass in nur 23 Prozent der herzchirurgischen Planbetten des Landes 33 Prozent der Herzoperationen in Sachsen-Anhalt erfolgreich ausgeführt werden.“  
Das am häufigsten angewandte Verfahren ist der so genannte aorto-koronare Bypass. Dabei wird operativ eine Umleitung von der großen Körperschlagader, der Aorta, zu den Koronargefäßen gelegt, die unter Umgehung der Engstellen in den Herzkranzgefäßen den Blutdurchfluss sicherstellt.  
 
Die Kompetenz von Herzchirurgie, Kardioanästhesie, Intensivmedizin und eines modernen Großklinikums im Hintergrund tragen dazu bei, dass seit Bestehen der Magdeburger Spezialklinik ein unter dem Bundesdurchschnitt liegendes Operationsrisiko von weniger als 2,5 Prozent auch bei komplexen Operationen erreicht werden konnte. Dieses Ergebnis ist auch unter dem Aspekt zu bewerten, dass das Risikoprofil der Patienten in Sachsen-Anhalt häufig ungünstiger ist, als in westlichen Bundesländern, informiert Christof Huth. So starben in Ostdeutschland 25 Prozent mehr Menschen an der ischämischen Herzkrankheit, als im übrigen Bundesgebiet (E. Bruckenberger: Herzbericht 2001). Und die Tendenz hält weiter an, bestätigt der Chefarzt: \"Ursachen sind vor allem ungesunde Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, wie Zigarettenrauchen und Übergewicht, die ungünstigere Altersstruktur der Region durch die Abwanderung und dass die Betroffenen häufig die typischen Warnsignale eines bevorstehenden Herzinfarktes ignorieren und ärztliche Hilfe viel zu spät in Anspruch nehmen.\" So gibt es heute keine Wartezeiten für Herzoperationen mehr, aber die Patienten berichten über lange Wartezeiten für ambulante kardiologische Untersuchungen.  
 
Professor Huth und sein Team arbeiten eng mit der benachbarten Kardiologischen Uni-Klinik zusammen. Diese interdisziplinäre Kooperation machte in den vergangenen Jahren neben einer optimalen Patientenversorgung die Entwicklung spezifischer Schrittmachertherapien möglich. Diese fanden auch große internationale Beachtung. So verfolgten beispielsweise über 3 000 Herzspezialisten aus der ganzen Welt im Rahmen eines Fachkongresses im Herbst 1999 in Washington via Satellit, wie Herzchirurgen und Kardiologen in Magdeburg gemeinsam erfolgreich ein neuartiges Schrittmachersystem bei einem Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche implantierten.  
 
„Um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten, beteiligen wir uns von Anfang an an den bundesweiten Qualitätssicherungsmaßnahmen der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie“, betont Professor Huth. Die erfolgreiche Bilanz der Magdeburger Herzchirurgen ist nach Ansicht des Klinikdirektors jedoch vor allem auch auf das gute Miteinander zwischen Uni-Klinik und den einweisenden Haus- und Fachärzten, dem Städtischen Klinikum Magdeburg sowie den Rehakliniken Flechtingen, Barby und Bad Suderode zurückzuführen.


 

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