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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 6 / Datum: 30.01.2003

  Rechtsmedizin: Auf der Suche nach der Wahrheit
  Beim „25. Medizinischen Sonntag“ am 9. Februar 2003 geht es um die „Rechtsmedizin am Beginn des 21. Jahrhunderts“. Referenten sind Professor Dieter Krause und Dr. Rüdiger Schöning vom Institut für Rechtsmedizin der Otto-von-Guericke-Universitär Magdeburg.  
 
In den Medien finden Serien über die Arbeit der Rechtsmediziner aufgrund des großen Zuschauerinteresses Platz in den Hauptsendezeiten. Doch was ist Fiktion und was ist Realität? Forensische Beweisführung soll in kriminellen Fällen Aufschluss über die Wahrheit geben. Um die Schuldfrage eindeutig zu klären, sind die Rechtsmediziner gefordert. Doch die Arbeit der Wissenschaftler beschränkt sich nicht nur auf spektakuläre Fälle. Ihre tägliche Arbeit steht meist weniger im Rampenlicht der Öffentlichkeit und ist bedeutend umfassender. Beim bevorstehenden „Medizinischen Sonntag“ werden Institutsdirektor Professor Krause und sein Oberarzt Dr. Schöning den Zuhörern einen interessanten Einblick in das breite Spektrum ihres Fachgebietes gewähren. Es geht u.a. um ethische Fragen der Forschung an humanbiologischen Gewebe, Vaterschaftstests, Probleme des Alkohol- und Drogenmissbrauchs bis hin zu Fragen über Mord und Totschlag. Wann sind Obduktionen erlaubt? Wer bekommt Auskunft über die Ergebnisse einer Sektion?  
Seit Ende der achtziger Jahre geben Untersuchungen des so genannten genetischen Fingerabdrucks (DNA) aufschlussreiche Informationen bei der forensischen Spurensuche. Die Methoden und Techniken sind seitdem ständig weiter entwickelt worden. Heute kann anhand von minimalen Blut-, Speichel- oder Sekretspuren, die für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar sind, die DNA als Träger des menschlichen Erbgutes individualisiert werden. Das bezieht sich vor allem auch auf die zuverlässige Differenzierung der männlichen Y-DNA zur Aufklärung von Sexualdelikten. Keine DNA-Kette ist mit einer anderen identisch.  
Auch um die Frage der Abstammung wird es beim „Medizinischen Sonntag“ gehen. Das Wissen um die eigene Herkunft gehört zu den grundsätzliche Rechten eines jeden Menschen. Doch darf man zu jedem Mittel greifen, um sich darüber Wahrheit zu verschaffen? Wann ist ein Vaterschaftstest noch legal oder kann man diesen Test auch heimlich ohne Wissen des Betroffenen in Auftrag geben? Diesen und weiteren interessanten Fragen rund um das Thema Rechtsmedizin werden sich die beiden Experten widmen.  
 
Die Veranstaltung am 9. Februar beginnt um 10.30 Uhr und findet im Uni-Gebäude 50, Hörsaal 3, in Magdeburg in der Großen Steinernetischstraße statt. Der Eintritt ist – wie immer – kostenlos.


 

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