Linie blau
Pressemitteilungen
Linie grau
 
  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Leipziger Straße 44
39120 Magdeburg

Tel.: (0391) 67 15162
Fax: (0391) 67 15159

Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 1 / Datum: 19.01.2004

  MDR-Fernsehen berichtet über Orthopäden-Hilfsaktion
  Im MDR-Jahresrückblick bei „Sachsen-Anhalt spezial“ unter dem Thema "Helden und Helfer 2003" wird am Mittwoch, 21. Januar 2004, um 20.15 Uhr, u.a. über die von Professor Wolfram Neumann, Direktor der Orthopädischen Uni-Klinik Magdeburg, initierte bundesweite Hilfsaktion für ehemalige Zwangsarbeiter berichtet. Die Redaktion „Sachsen-Anhalt spezial“ des MDR-Fernsehens begleitete die 74-jährige Wanda Habinowska aus Polen, die als fünfte Patientin im Rahmen der Initiative „Aktive Solidarität - Hilfe für ehemalige Zwangsarbeiter“ vor wenigen Wochen in der Magdeburger Uni-Klinik operiert wurde. Professor Wolfram Neumann, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, hatte im Oktober 2001 als damaliger Kongresspräsident auf dem Deutschen Orthopädenkongress in Berlin diese Initiative ins Leben gerufen: „Damit wollten auch wir uns als Ärzte mit einer ganz konkreten Hilfe an der Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter des NS-Regimes beteiligen.“ Die Initiatoren möchten mit dieser Aktion als Zeichen der Solidarität etwas zur Versöhnung mit den Völkern Mittel- und Osteuropas und vor allem zur Abtragung der Schuld gegenüber den Menschen, denen im Dritten Reich so viel Leid zugefügt wurde, beitragen können. Etwa einhundert Kliniken aus Deutschland haben sich bislang bereit erklärt, die Aktion zu unterstützen, auch Kliniken in Österreich haben sich angeschlossen. Mit der Initiative „Aktive Solidarität“ sind ehemalige Zwangsarbeiter des NS-Regimes angesprochen, die nachweislich bedürftig sind und sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden. Ihnen wird im Rahmen dieser Initiative die Möglichkeit gegeben, sich kostenlos in deutschen Kliniken operieren und bei entsprechenden Verschleißerscheinungen künstliche Gelenke, wie beispielsweise Knie- oder Hüftendoprothesen, einsetzen zu lassen. Die Prüfung der Hilfsbedürftigkeit erfolgt jedoch grundsätzlich über Partnerorganisationen vor Ort und auf Empfehlung zur Operation durch Fachkollegen des Heimatlandes. Doch bevor Ende Juni 2002 die erste Patientin, eine 78-jährige Polin, im Rahmen der Initiative „Aktive Solidarität“ an der Magdeburger Uni-Klinik operiert werden konnte, galt es, Partner zu finden und eine Vielzahl rechtlicher, finanzieller und organisatorischer Fragen zu klären. Dank der Unterstützung vieler Verbündeter geht die Hilfsaktion seitdem mit großem Erfolg voran. Etwa 180 ehemaligen Zwangsarbeitern aus Mittel- und Osteuropa wurde in den vergangenen Monaten in Deutschland oder Österreich bereits eine Hüft- oder Knieendoprothese implantiert bzw. eine Operation steht unmittelbar bevor. Zahlreiche Anfragen liegen noch vor. Vom Koordinierungszentrum an der Orthopädischen Uni-Klinik Magdeburg erfolgt die Auswahl und Weiterleitung der Patienten an die einladende deutsche Klinik. Drei bis fünf Patienten wollen die Kliniken, die sich an dieser Initiative beteiligen, im Jahr behandeln. Alle Kosten der Operation werden auf Grundlage eines Solidarpaktes zwischen Implantat-Herstellern, den Ärzten und Schwestern der Orthopädischen Kliniken, die außerhalb ihres vereinbarten Operationsumfanges zusätzlich diese Operation durchführen werden, sowie den Krankenhausträgern, die den Aufenthalt unterstützen, getragen. Bei Rückfragen: Agata Brzoza, "Aktive Solidarität" (Projektkoordinatorin), Orthopädische Universitätsklinik Magdeburg, Tel.: 0391/67 14007 e-mail: Agata.Brzoza@medizin.uni-magdeburg.de


 

Linie blau