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Um das Thema „Stürze im Alter brechen Knochen und oft Selbstvertrauen - Möglichkeiten der modernen Unfallchirurgie“ geht es beim 34. Medizinischen Sonntag – einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Volksstimme, Uni-Klinikum Magdeburg und Urania - am 4. April 2004. Die beiden Referenten sind Klinikdirektor Professor Stephan Winckler und Oberarzt Dr. Stefan Piatek von der Klinik für Unfallchirurgie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
In den nächsten Jahrzehnten wird die Zahl älterer und hochbetagter Menschen in der Bundesrepublik weiter ansteigen. Alte Menschen erkranken häufiger an bestimmten Krankheiten als jüngere. Dazu gehören auch Sturzunfälle und Frakturen. Hinzufallen ist zwar keine Frage des Alters, aber mit zunehmender Lebenszeit verstärkt sich das Risiko. Die Statistik beweist: Unfälle sind im Alter zu über 80 Prozent Folge von Stürzen. Jährlich stürzt fast jeder Dritte der über 65-Jährigen, beziehungsweise bis 60 Prozent der Menschen über 80 Jahre. Häufig werden sie verursacht durch Schwindel und Gleichgewichtsprobleme, Gedächtnis- oder Bewegungseinschränkungen. Auch Medikamente können das Gleichgewicht negativ beeinträchtigen. Besonders häufig sind Frauen betroffen, da sie ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) aufweisen. Gerade für alternde Menschen sind Stürze eine wesentliche Gefahrenquelle ihrer Gesundheit. Jeder Zehnte der Stürzenden verletzt sich. Die Hälfte erleidet dabei einen Knochenbruch. Am bedeutendsten sind hüftgelenknahe Oberschenkelbrüche. Jedes Jahr sind in Deutschland etwa 130.000 Menschen davon betroffen, dabei ist jeder zweite älter als 85 Jahre. Noch vor 30 Jahren galt eine Hüftfraktur oft als der Anfang vom Ende. Komplikationen wie Lungenentzündung und Thrombose waren Ursachen einer hohen Sterblichkeit. Heute stehen moderne Osteosyntheseverfahren (griech. Osteo- = Wortteil für Knochen, synthesis = Zusammensetzung) oder gegebenenfalls prothetische Verfahren zur Verfügung. Diese ermöglichen nach der Operation eine frühzeitige Wiederbeweglichkeit. Mit den modernen Operations- und Narkosetechniken können heute auch Hundertjährige sicher operiert werden.
In ihren Vorträgen werden die beiden Unfallchirurgen, Professor Stephan Winckler und Dr. Stefan Piatek, aufzeigen, welche Möglichkeiten es heutzutage gibt, um Brüche im höheren Lebensalter, zum Beispiel Bruch des Oberarmkopfes, körperferner Speichenbruch, Oberschenkelhalsbruch, entweder konservativ und operativ zu behandeln. Außerdem informieren die Experten über die Möglichkeiten der Rehabilitation nach einer Fraktur und geben Hinweise zur Vermeidung von Knochenbrüchen im Alter. Der 34. Medizinische Sonntag findet am 4. April 2004 um 10.30 Uhr im Uni-Hörsaal 3, Große Steinernetischstraße (Gebäude 50), in Magdeburg statt. Der Eintritt ist frei. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, Fragen an die Ärzte zu richten.
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