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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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  PMI Nr: 38 / Datum: 07.05.2004

  35. Medizinischer Sonntag: Juckreiz, Nesselsucht und Allergien – was mach ich bloß?
  Für Betroffene können sie eine große Qual sein: Juckreiz, Nesselsucht und Allergien! Was mach ich bloß? Mit dieser Frage setzen sich Klinikdirektor Professor Harald Gollnick und Dr. Robert Vetter von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Magdeburg beim nächsten Medizinischen Sonntag am 9. Mai 2004 um 10.30 Uhr im Uni-Hörsaal 3, Große Steinernetischstraße, in Magdeburg auseinander. Die Referenten beim 35. Medizinischen Sonntag – einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Volksstimme, Universitätsklinikum und Urania - werden in ihren Vorträgen auf bewährte und neuartige Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung von Allergien eingehen.  
 
Was sind Allergien? Ständig hat das Immunsystem des Körpers Kontakt mit einer Vielzahl biologischer und chemischer Substanzen. Daraus können Fehlreaktionen entstehen, die sich als Allergie zeigen. Weltweit befinden sie sich auf dem Vormarsch. Immer häufiger trifft es auch die Jüngsten. Bis zu 20 Prozent der Deutschen leiden an einer Allergie. Der Begriff wurde 1906 von dem Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet zum ersten Mal benutzt und ist heute international gebräuchlich. Man versteht unter Allergie eine veränderte Reaktion des Organismus, eine Bereitschaft zur Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe, das heißt, die normalen Abwehrmechanismen sind in verschiedenster Weise gestört. Der Allergiker reagiert überempfindlich auf Stoffe, z.B. auf Tierhaare oder Hausstaub oder auf bestimmte Nahrungsmittel, die einen gesunden Nichtallergiker überhaupt nicht stören. Begründet liegt dies in einer überzogenen Abwehr- oder Fehlregulation des Immunsystems. Das Risiko, eine Allergie zu bekommen, ist besonders hoch bei einer ererbten Allergie-Bereitschaft und äußeren Faktoren, die das Auslösen einer Allergie begünstigen. Die Anzahl und Herkunft der auslösenden Stoffe – der Allergene – sind kaum überschaubar. Etwa 20.000 allergene Stoffe sind bekannt. Bemerkbar machen sich diese allergischen Reaktionen äußerst unterschiedlich, u.a. als Niesen, Atemnot, Hautentzündung, Schnupfen oder Augenentzündung. Je nach Auslöser treten die Beschwerden sofort, also innerhalb weniger Minuten, oder erst nach Tagen auf. Es gibt Allergien, die sich sehr leicht erkenn lassen und es gibt häufig andere, bei denen es nur äußerst schwierig und aufwändig gelingt, sie eindeutig als Allergie zu diagnostizieren.  
Durch den direkten Kontakt mit Allergenen können an den betroffenen Körperstellen Ekzeme ausgelöst werden, meist erst ein bis drei Tage danach. An diesen Hautstellen entwickelt sich ein deutlicher Juckreiz, gefolgt von Rötung und Schwellung. Verursacht werden kann dies durch Kosmetika, Metalle, Chemikalien, aber auch Medikamente. Am bekanntesten ist die Nickel-Allergie, die u.a. in Modeschmuck, aber auch in vielen anderen Legierungen in unserer Umgebung zu finden sind.  
Die Nesselsucht (Urtikaria) wird sichtbar durch Quaddeln – kleinen rötlichen Flecken - auf der Haut, die anschwillt und juckt. Sie ähnelt äußerlich der Hautreaktion nach dem Berühren einer Brennnessel. Ausgelöst wird Nesselsucht durch Allergien, aber auch durch Wärme, Kälte, Anstrengung oder Sonnenlicht. Allergie-Auslöser können bestimmte Nahrungsmittel sein, wie Nüsse, Früchte oder Konservierungsstoffe. Auch Pflanzen, Insektenstiche, Hausstaubmilben oder Pollen können eine Nesselsucht hervorrufen. Wenn sich diese Quaddeln über den ganzen Körper verteilen, kann es sogar zu eine allergischen Schock kommen, der sofort einer stationären Behandlung bedarf.  
Juckreiz ist ein häufiges Symptom, nicht nur von Allergien, sondern auch bei Diabetes, Tumorerkrankungen, Nierenerkrankungen. Die Betroffenen kratzen sich oft blutig und der Juckreiz raubt ihnen den schlaf. Juckreiz beeinflusst folglich die Konzentrationsfähigkeit und den Tagesablauf erheblich, insbesondere auch bei Schulkindern.  
 
Wie kann eine Allergie heutzutage behandelt werden? Nehmen Allergien in der Häufigkeit zu? Welche Möglichkeiten gibt es, Juckreiz, Nesselsucht und andere Allergien zu diagnostizieren und welche Fortschritte in der Forschung gibt es auf dem Gebiet der Allergiebehandlung? Auf diese und weitere Fragen werden die beiden Experten, Professor Harald Gollnick und Dr. Robert Vetter von der Uni-Hautklinik, in ihren Vorträgen beim 35. Medizinischen Sonntag am 9. Mai 2004 ab 10.30 Uhr im Uni-Hörsaal 3 in Magdeburg, Große Steinernetischstraße (Gebäude 50) eingehen. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Der Eintritt ist kostenlos.  
 


 

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