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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 39 / Datum: 10.05.2004

  „Mirowski-Award“ wurde erstmals an deutschen Kardiologen verliehen
  Auszeichnung für Magdeburger Arzt und Wissenschaftler Professor Helmut Klein  
 
Der Magdeburger Arzt und Wissenschaftler, Prof. Dr. Helmut Klein, wurde auf dem diesjährigen amerikanischen Kardiologenkongress in New Orleans mit dem „Award of Excellence in the Field of Clinical Cardiology and Electrophysiology“ ausgezeichnet. Die Universität Johns Hopkins in Baltimore und die Universität von Maryland, USA, vergeben jedes Jahr diesen Preis. 1989 hatte erstmals der amerikanische Kardiologe Michel Mirowski diesen Preis erhalten, der im Andenken an den 1990 verstorbenen Wissenschaftler seither jedes Jahr als „Mirowski Award“ verliehen wird.  
 
Die Auszeichnung wurde Professor Klein Anfang März auf der ACC-Tagung in New Orleans, an der mehr als 20.000 Fachärzte teilnahmen, überreicht. Damit wurde dieser Preis erstmalig einem deutschen Kardiologen und zum dritten Mal einem europäischen Wissenschaftler zuerkannt. Klein wurde für seine jahrzehntelangen hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und der klinischen Kardiologie, insbesondere bei der Erforschung des plötzlichen Herztodes geehrt.  
 
Der Namensgeber dieses Forschungspreises, Prof. Dr. Mieczyslaw (Michel) Mirowski (1924-1990), begann 1969 in Baltimore gemeinsam mit Dr. Morton M. Mower mit der Entwicklung eines automatischen Elektroschockgerätes, eines so genannten Defibrillators. Mit dieser Methode sollte verhindert werden, dass nach einem Herzinfarkt oder durch Herzrhythmusstörungen ein Kammerflimmern zu einem plötzlichen Herztod führt. Im Februar 1980, implantierte Mirowski einem Patienten erstmals einen solchen Defibrillator. Seitdem hat sich dieser Eingriff als ein erfolgreiches Verfahren zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes etabliert. Heute wird jährlich etwa 100.000 Menschen weltweit ein Defibrillator implantiert, in Deutschland sind es ungefähr 9.000 pro Jahr.  
1984 wurde unter Leitung des diesjährigen Mirowski-Preisträgers, Helmut Klein, die erste Defibrillator-Implantation in Deutschland durchgeführt. Derzeit werden an seiner Magdeburger Klinik als erste deutsche Einrichtung Studien über die Wirksamkeit tragbarer Defibrillator-Westen für Patienten zur Verhinderung eines plötzlichen Herztodes besonders früh nach einem Infarkt durchgeführt.  
 
Zur Person des Preisträgers: Professor Dr. med. Helmut Klein, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Jahrgang 1941, wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur studierte er Humanmedizin in Bonn, Göttingen und Düsseldorf. 1969 promovierte er über ein Thema aus der Pharmakologie und Anästhesie. Zunächst begann er eine Ausbildung für Chirurgie, dann ab 1972 eine Facharztausausbildung für Innere Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 1978 bis 1980 war er Stipendiat der Max Kade Foundation New York an der Universität von Alabama in Birmingham, USA, und kehrte anschließend nach Hannover zurück. 1981 folgte die Habilitation. Im selben Jahr wurde er Oberarzt der Medizinischen Klinik und der Kardiologischen Abteilung. Von 1982 bis 1992 etablierte Klein die Arbeitsgruppe „Klinische Elektrophysiologie“ in der Kardiologie und Kardiochirurgie an dieser Hochschuleinrichtung. 1988 folgte seine Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der MHH. 1992 wurde Professor Klein an die Magdeburger Universität berufen und leitet seitdem die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie. Von 1994 bis 1998 war Prof. Klein neben seiner klinischen Tätigkeit auch Dekan der Medizinischen Fakultät und von 1998 bis 2001 Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg. Im April 2001 war er Präsident der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 2002 in Magdeburg wurde ebenfalls unter Leitung von Prof. Klein ausgerichtet.  
 
Für Redaktionen:  
Ein Foto (jpg-Format) von Prof. Dr. Helmut Klein stellen wir Ihnen gern zur Verfügung.  


 

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