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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 43 / Datum: 03.06.2004

  36. Medizinischer Sonntag am 6. Juni 2004: Schweigen aus Scham
  Inkontinenz, Impotenz – Themen, die heute nicht mehr tabu sein sollten  
 
Beim „36. Medizinischen Sonntag“ am 6. Juni 2004 geht es um die Themen Inkontinenz und Impotenz. Trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren scheuen sich viele Menschen immer noch, in der Öffentlichkeit über diese Probleme zu sprechen. Oft werden diese Leiden einfach verschwiegen, obwohl sie die Lebensqualität der Betroffenen ganz erheblich mindern. Klinikdirektor Professor Ernst Peter Allhoff und der geschäftsführende Oberarzt Dr. Frank Reiher von der Urologischen Universitätsklinik Magdeburg möchten mit ihren Vorträgen beim bevorstehenden „Medizinischen Sonntag“ mit dazu beitragen, diese Themen aus der Tabu-Zone herauszuholen. Die Experten werden über Ursachen und die Erfolgsaussichten aktueller Behandlungsmöglichkeiten von Harninkontinenz und Impotenz informieren.  
 
Etwa vier Millionen erwachsener Bundesbürger haben Probleme mit einem unfreiwilligen Harnabgang, einer Form der Blasenschwäche. Die Dunkelziffer liegt dagegen deutlich höher. Harninkontinenz ist überwiegend erworben und seltener angeboren. Zu den häufigsten Arten gehört die so genannte Dranginkontinenz. Davon sind vor allem ältere Menschen betroffen. Die Ursache liegt in einer Überaktivität oder Überempfindlichkeit der Blase. Es kann aber auch die Folge einer Blasenerkrankung, z. B. einer Entzündung oder Krebs sein. Eine weitere Form ist die Stressinkontinenz. Der Schließmuskel ist dem Druck im Bauchraum und damit in der Blase bei geringer körperlicher Belastung wie Niesen, Husten oder Lachen nicht mehr gewachsen. Aber mit einer Harninkontinenz muss sich niemand mehr abfinden. Es stehen heutzutage mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, von speziellen Inkontinzenzvorlagen und Medikamenten, dem gezielten Beckenbodentraining bis hin zu operativen Eingriffen.  
 
Schätzungen zufolge kennen zwischen vier und sieben Millionen Männer in Deutschland Erektionsstörungen. Von Impotenz bzw. erektiler Dysfunktion spricht man, wenn bei mehr als der Hälfte aller Beischlaf-Versuche der Geschlechtsverkehr nicht ausgeübt werden kann. Hervorgerufen wird dies meist durch Gefäßveränderungen, zum Beispiel durch Arteriosklerose, oder anatomische Besonderheiten, Medikamente oder auch durch psychische Störungen, wie Konflikte in der Partnerschaft, Versagensangst oder beruflicher Stress. Eine Schädigung der zum Penis hin- oder wegführenden Nerven kann ebenfalls Impotenz auslösen, zum Beispiel durch Verletzungen, operative Eingriffe im kleinen Becken, Diabetes mellitus, multiple Sklerose oder Schlaganfall.  
Sind die Ursachen psychischer Art können Psychotherapeuten oder Beratungsstellen zu Rate gezogen werden. Bei organisch verursachten Erektionsstörungen dagegen sollte unbedingt ein Urologe konsultiert werden. Medikamentöse Therapie, gefäßchirurgische Eingriffe und andere operative Eingriffe am Penis, Implantationen und Penisprothesen, Selbstinjektionen, mechanische Hilfsmittel sollten nur nach einer intensiven fachärztlichen Beratung in Betracht gezogen werden.  
 
Auf diese und angrenzende Themen werden die beiden Fachärzte für Urologie, Professor Ernst Peter Allhoff und Dr. Frank Reiher, beim „Medizinischen Sonntag“ – einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Volksstimme, Urania und Universitätsklinikum Magdeburg – am 6. Juni 2004, um 10.30 Uhr, im Uni-Hörsaal 3, Große Steinernetischstraße, eingehen. Im Anschluss an die Vorträge ist Zeit für die Beantwortung von Fragen vorgesehen. Der Eintritt ist kostenlos.  


 

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