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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 91 / Datum: 12.10.2004

  Expertentreffen zur Prävention des Plötzlichen Kindstodes
 
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Beratung der Babyhilfe Deutschland e.V. in der Uni-Kinderklinik Magdeburg  
 
Am 8. Oktober 2004 fand in der Uni-Kinderklinik Magdeburg ein Treffen des wissenschaftlichen Beirates der Babyhilfe Deutschland e.V. mit weiteren Experten zu aktuellen Fragen des Plötzlichen Kindstodes statt.  
Ziel des Vereins ist die bundesweite Förderung und Koordination der Prävention lebensbedrohlicher Erkrankungen im Säuglings- und Kleinkindesalter. Als immer noch häufigste Todesart stand der Plötzliche Kindstod im Mittelpunkt der Fachberatung. Nach Empfehlung der Rückenlage für schlafende Säuglinge sank die Rate dieser Todesfälle in Deutschland von 1 200 jährlich auf 350 ab. Positive Beispiele einzelner Regionen zeigen jedoch, dass diese Zahl noch gesenkt werden kann. Voraussetzung ist, dass die Rückenlage noch konsequenter umgesetzt wird und zusätzliche Risiken vermieden werden. So haben Fallkontrollstudien gezeigt, dass die Verwendung eines Schlafsackes statt einer Zudecke die Überdeckungsgefahr ausschließt und das Überwärmungsrisiko mindert und dadurch sicherer ist. Ferner besteht eine exponentielle Beziehung zwischen Belastung durch Zigarettenrauch und Plötzlichem Säuglingstod. Hier greifen die Suchtprävention bei Jugendlichen und die Individualberatung von Schwangeren. Auch Stillen während der ersten Lebensmonate ist gesundheitsfördernd und senkt das Risiko für den Säuglingstod. Stillen ist sogar dann zu empfehlen, wenn der Zigarettenkonsum nicht beendet werden kann, da die günstigen Auswirkungen des Stillens die nachteiligen der Nikotinbelastung überwiegen. Der sicherste Schlafplatz für den jungen Säugling ist das Elternschlafzimmer, aber wegen der Gefahr des Überliegens und der Überwärmung durch Körperstrahlung nicht das Elternbett. Das gilt insbesondere für rauchende Eltern.  
„Bereits seit fünf Jahren werden Säuglinge in der Magdeburger Uni-Kinderklinik auf den Rücken gelegt.“, bestätigt Klinikdirektor Professor Gerhard Jorch und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Babyhilfe Deutschland e.V.. „Die Bauch- und Seitenlage bleibt ausgewählten medizinischen Indikationen vorbehalten. Künftig sollen bei den jungen Patienten auch zunehmend Schlafsäcke anstatt Überdecken verwendet werden, um somit der Vorbildfunktion für Eltern gerecht zu werden.“  
 
Ansprechpartner für Rückfragen:  
Prof. Dr. Gerhard Jorch,  
Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,  
Tel. 0391/67 17000,  
e-mail: gerhard.jorch@medizin.uni-magdeburg.de  


 

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