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  Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 105 / Datum: 24.10.2006

  Im Kampf gegen Brustkrebs alle Kräfte bündeln
 
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Mit der Entgegennahme des Zertifikates am 23. Oktober 2006 kann das Brustzentrum Magdeburg als erste derartige Einrichtung in Magdeburg und als fünfte in Sachsen-Anhalt auf den erfolgreichen Abschluss des Zertifizierungsverfahrens verweisen.  
 
Nach wie vor ist der Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland allein ist jährlich mit etwa 50.000 Neuerkrankungen zu rechnen. Statistisch gesehen wird jede 7. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkranken. Zunehmend sind jedoch auch Jüngere betroffen. Allein im Jahr 2005 wurden im Brustzentrum Magdeburg fast 300 Frauen aufgrund der Diagnose Brustkrebs neu behandelt.  
 
Das Brustzentrum im Tumorzentrum Magdeburg, als kooperierendes Brustzentrum im Jahr 2002 gegründet, stellte sich im September dieses Jahres mit den beiden Hauptstandorten Universitätsklinikum und Städtisches Klinikum Olvenstedt der Zertifizierung entsprechend den Maßstäben und Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft und der Gesellschaft für Senologie. Es wurde ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 im klinischen Bereich etabliert.  
 
Die Erfüllung der fachlichen Anforderungen und die Weiterentwicklung des Brustzentrums werden künftig jährlich durch Fachexperten der Deutschen Krebsgesellschaft und der Gesellschaft für Senologie überprüft.  
 
Zu den insgesamt 173 Kriterien, die für eine erfolgreiche Zertifizierung notwendig sind, gehörte u.a., dass mindestens 150 Brustkrebs-Operationen pro Jahr durchgeführt werden. In den beiden Frauenkliniken, der Universitäts-Frauenklinik und der Frauenklinik im Städtischen Klinikum Olvenstedt werden jährlich ca. 180 Frauen operiert, bei denen erstmals ein Brustkrebs festgestellt worden ist.  
 
Weitere Kriterien sind z.B. regelmäßige Fort- und Weiterbildungen aller Mitarbeiter, die Einrichtung einer speziellen Brustsprechstunde, die wöchentliche Konferenz, an der Ärzte verschiedener Disziplinen teilnehmen, und die Ausbildung spezieller Brustoperateure. Alle diese Kriterien werden im Brustzentrum Magdeburg erfüllt.  
Die Frauen stehen im Mittelpunkt  
 
Frauen mit gut- und bösartigen Erkrankungen der Brust und auch Ratsuchende mit erhöhtem Risiko für Brust- und bzw. oder Eierstockkrebs finden im Brustzentrum Magdeburg kompetente Ansprechpartner. Damit können die Patientinnen an mehreren Standorten mit optimaler Qualität behandelt werden. Die Wege zu den einzelnen Kliniken bleiben kurz und die Betreuung findet in der Nähe des Wohnortes und der Familie statt.  
 
Das Magdeburger Brustzentrum versteht sich als Netzwerk von Kliniken und Praxen, die gleichermaßen mit hoher Qualität arbeiten. Dazu gehören eine große Anzahl von Kooperationspartnern, wie z.B. Gynäkologen, Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmediziner, Chirurgen, Hämato-Onkologen, Orthopäden, Schmerztherapeuten, Physiotherapie- und Rehabilitationseinrichtungen, Psychoonkologen, Sozialarbeitern und Selbsthilfeeinrichtungen. Die Zusammenarbeit beginnt bei der Abklärung unklarer Befunde und erstreckt sich über alle Phasen der weiteren Behandlung einschließlich einer psycho-sozialen Begleitung. Großer Wert wird bei der Entscheidungsfindung zur Diagnostik und Therapie auf die aktive Einbeziehung der Frauen im Sinne einer "informierten Patientin" gelegt.  
 
Zur Kooperation gehört auch, dass modernste Geräte für die Diagnostik und Behandlung im Uni-Klinikum Magdeburg für Patientinnen aus allen beteiligten Kliniken zur Verfügung gestellt werden. So werden hier seit kurzem mikroinvasive Methoden angewendet, bei denen ohne Operation nur in örtlicher Betäubung und unter Ultraschall-Sicht gutartige Knoten entfernt werden können (so genannte Hand-Held-Mammotome-Gewebeentnahmen).  
 
Eine enge Zusammenarbeit gibt es zwischen regionalen Onkologischen Schwerpunktpraxen und onkologisch verantwortlichen Ärzten, die ambulante Therapieformen wie Chemotherapie, Antikörpertherapie, Hormontherapie und onkologische Nachsorge wohnortnah und in enger Abstimmung mit den stationären Einrichtungen durchführen. Das Brustzentrum Magdeburg setzt sich für eine ganzheitliche Versorgung und Betreuung von Frauen mit Brustkrebs ein.  
 
Wöchentlich erfolgen im Brustzentrum interdisziplinäre Fallkonferenzen (mittwochs 16.30 Uhr Universitätsfrauenklinik), in denen alle behandelten Fälle prä- und postoperativ besprochen werden. Zum Kernteam gehören die Operateure, gynäkologische und internistische Onkologen, Radiologen, Pathologen und Strahlentherapeuten.  
 
Geplant ist es, weitere Mitglieder aus der Region in das Brustzentrum aufzunehmen. Die Frauenkliniken Burg und Schönebeck nehmen bereits regelmäßig an den wöchentlichen Konferenzen teil, richten ihre Behandlung nach dem Kriterien des Brustzentrums aus und sollen im nächsten Jahr ebenfalls zertifiziert werden. Dadurch wird gewährleistet, dass Diagnostik und Behandlung beim Vorliegen einer Brustkrebserkrankung Patientinnen aus Magdeburg und Umgebung flächendeckend nach den aktuellsten nationalen und internationalen Leitlinien durchgeführt werden.  
 
 
Leiter des Brustzentrums Magdeburg:  
Prof. Dr. Serban-Dan Costa, Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg  
 
Im Internet unter http://www.brustzentrum-magdeburg.de/.  


 

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