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  Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 106 / Datum: 25.10.2006

  Abschluss der Sanierung der Universitätsfrauenklinik Magdeburg
 
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Geburtshilfe und Gynäkologie mit modernem patientenfreundlichen Ambiente  
 
Aus Anlass der Fertigstellung der Baumaßnahmen in der Universitätsfrauenklinik fand am 23. Oktober 2006 eine offizielle Eröffnungsveranstaltung statt, an der auch der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, sowie Universitätsrektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann und weitere Vertreter der Klinikums- und Fakultätsleitung teilnahmen. Die zahlreichen Gäste - darunter viele Universitäts- und Klinikumsmitarbeiter, aber auch Fachkollegen und Kooperationspartner aus der Region - nahmen danach gern die Möglichkeit wahr, sich bei einem Klinikrundgang vom gelungenen Abschluss dieser umfassenden Baumaßnahme selbst zu überzeugen.  
 
Das Gebäude der Universitätsfrauenklinik (früher Landesfrauenklinik) wurde 1899 nach zweijähriger Bauzeit in der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße, der heutigen Gerhart-Hauptmann-Straße in Magdeburg-Stadtfeld - damals als Entbindungsheim und staatliche Hebammenschule - fertiggestellt und kann damit auf eine mittlerweile über hundertjährige Tradition verweisen. Bei der Bombardierung Magdeburgs kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Einrichtung fast völlig zerstört. Unter schwersten Bedingungen wurden in der darauffolgenden Zeit die notwendigen Versorgungsaufgaben weitergeführt. Im Jahr 1956 erfolgte die Einweihung des neuen Klinikgebäudes.  
 
Den Namen Landesfrauenklinik führte die Einrichtung seit 1914; seit der Gründung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am 3. Oktober 1993 heißt sie Universitätsfrauenklinik.  
 
Vor dem Beginn der Sanierungsarbeiten im Jahr 2000 wies die überaus heterogene Bausubstanz sowohl technisch als auch funktional gravierende Mängel auf.  
 
Im Zuge der Erweiterung des Hauses wurden die Pflegebereiche in einem im Jahr 2002 fertiggestellten Neubau zusammengefasst. Dieses neue Bettenhaus wurde an der Südseite des bestehenden Altgebäudes angebaut und stellt eine ebenengleiche Verbindung zwischen dem Hauptgebäude sowie dem mittleren und östlichen Teil des Seitenflügels her. Neben den drei Stationen wurde in einem zurückgesetzten Staffelgeschoss auch die zentrale Operationsabteilung eingerichtet. Ein separates Gebäude nahm die technischen Zentralen auf.  
 
Unter laufendem Klinikbetrieb erfolgte seit der Fertigstellung des Neubaus des Bettenhauses dann in einzelnen Abschnitten die Sanierung der frei gewordenen Flächen im alten Klinikgebäude. Im Zuge des Wiederaufbaus der Klinik nach 1945 waren in einigen Bereichen die statischen Notwendigkeiten nicht berücksichtigt worden, sodass in einem erheblicheren Umfange als eingeplant, statische Maßnahmen bis in die Gebäudegründung vorgenommen werden mussten. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betrugen 29,8 Mio. Euro.  
 
 
Mit der Fertigstellung dieser umfassenden Baumaßnahmen konnte das ganzheitliche Versorgungskonzept in der Patientenbetreuung an dem Uni-Klinikstandort in der Gerhart-Hauptmann-Straße mit Erfolg realisiert werden. Dazu gehören folgende Bereiche:  
 
1. Gynäkologie und Geburtshilfe in der Universitätsfrauenklinik  
 
Die Universitätsfrauenklinik Magdeburg hat sich im Laufe ihrer Entwicklung allen Bedürfnissen und Anforderungen an eine moderne Geburtshilfe geöffnet. Die Einrichtung präsentiert sich in einem modernen patientenfreundlichen Ambiente mit höchstem medizinischem Niveau.  
 
Diesem Anspruch kann optimal entsprochen werden durch die Geburtshilfe, ein Perinatalzentrum und die Kreißsäle unter einem gemeinsamen "Dach" mit einer fachärztlichen rund-um-die-Uhr-Betreuung von Mutter und Kind. Auf einer Ebene und in unmittelbarer Nähe sind alle geburtshilflichen Bereiche und die Neugeborenen-Intensivstation untergebracht. In vier modern und patienten- und familienfreundlich gestalteten Kreiß-Sälen finden jährlich mehr als 1.200 Geburten statt. Im vergangenen Jahr war die Magdeburger Uni-Frauenklinik die geburtenstärkste Klinik in Sachsen-Anhalt. Daneben gibt es einen eigenen Operationssaal für eventuell notwendige Kaiserschnitte mit integrierter Notfalleinheit für die optimale Versorgung der Neugeborenen. Die ambulante Betreuung der Schwangeren und die komplette, hochspezialisierte vorgeburtliche Ultraschalldiagnostik wird auf gleicher Ebene in Kreißsaal-Nähe vorgenommen.  
 
In der Frauenheilkunde (Gynäkologie) bietet die Klinik das gesamte Spektrum moderner Früherkennung, Diagnose und Operationen bei allen gut- und bösartigen Erkrankungen der Frau. In den vier hochmodernen OP-Sälen werden sowohl minimal-invasive Eingriffe als auch große Bauch- und Vaginaloperationen durchgeführt. Seit Neuestem besteht auch die Möglichkeit, Operationen ambulant durchzuführen und dafür wurden auch räumlich die Voraussetzungen in der Nähe der Operationssäle geschaffen. Die Brustchirurgie ist ein Schwerpunkt der Klinik und die Behandlung aller Brusterkrankungen findet im Rahmen des kürzlich zertifizierten Brustzentrums statt. In einer neu-eingerichteten onkologischen Tagesklinik werden alle Arten der medikamentösen Krebsbehandlung durchgeführt. Durch eigene wissenschaftliche Untersuchungen und durch die Beteiligung an nationalen und internationalen Studien ist es gewährleistet, dass die neuesten Erkenntnisse der Medizin den Patientinnen zugute kommen.  
 
Durch die Fertigstellung des neuen dreigeschossigen Bettenhauses entstanden für die Stationen der Gynäkologie und Geburtshilfe in drei Ebenen Zimmer mit 66 Betten sowie eine Wachstation mit 5 Betten.  
 
2. Reproduktionsmedizin in der Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie  
 
Durch die Baumaßnahmen wurden die Bedingungen für die Patientinnen und Patienten in erheblichem Umfange verbessert. Dabei wurde Platz für eine 9-Betten-Station im Neubau Bettenhaus geschaffen sowie ein neuer OP eingerichtet. Es ist erreicht worden, dass ambulante und stationäre Behandlung der Patientinnen mit Kinderwunsch auf einer Ebene, in abgestimmter räumlicher Nähe stattfinden.  
 
3. Frühgeborenenbereich der Universitätsklinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie (Perinatalzentrum)  
 
Der Ausbau des Frühgeborenenbereichs der Universitätsklinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie führt die vorher auf 3 Stationen an 2 Standorten verteilte Versorgung von Frühgeborenen und anderen Risikoneugeborenen in einem Perinatalzentrum (Level 1) an der Gerhart-Hauptmann Straße zusammen. Dadurch können Personal- und Geräteeinsatz gebündelt und noch effektiver eingesetzt werden.  
 
4. Röntgenbereich in der Universitätsklinik für Diagnostische Radiologie  
 
Durch die abschnittsweise Fertigstellung des neuen Röntgenbereiches im ehemaligen Hauptgebäude wurden alle Voraussetzungen baulich und gerätetechnisch geschaffen, um auch sämtliche Mammographie-Untersuchungen im Gebäude der Universitätsfrauenklinik ausführen zu können. Damit entfallen für die Patientinnen seitdem die zeitaufwändigen Fahrten zu Untersuchungen am Hauptstandort des Universitätsklinikums an der Leipziger Straße.  
 
Foto: Das im Jahr 2002 fertiggestellte Bettenhaus an der Südseite des bestehenden Altgebäudes.  


 

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