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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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  PMI Nr: 20 / Datum: 21.02.2006

  "100. Immunologisches Seminar" am 23. Februar 2006
 
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Faszination Immunsystem - Exzellente Basis in Magdeburg  
 
Am Donnerstag, 23. Februar 2006, lädt das Institut für Immunologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ab 17 Uhr zum "100. Immunologischen Seminar" ein. Auf dem Programm steht ein wissenschaftlicher Vortrag von Professor Stefan Meuer aus Heidelberg mit dem Titel: "Tight control of the adaptive T cell response in the intestinal mucosa". Im Vortrag von Prof. Meuer geht es darum, wie Forscher aus dem so genannten "Toleranzphänomen" im Darm lernen können, wie das Immunsystem lokal abgestellt werden kann und wie sich daraus Erkenntnisse für neue Optionen für Immuntherapien insbesondere bei Autoimmunerkrankungen ableiten lassen. Prof. Meuer ist einer der international führenden Wissenschaftler auf diesem hochinteressanten und klinisch äußerst relevanten Forschungsgebiet. Neben seiner Tätigkeit als Forscher und SFB-Sprecher arbeitet Professor Meuer als Berater und Gutachter in vielen Gremien, die die klinisch-immunologische Forschung in Deutschland koordinieren und leiten. Ab 2007 wird er auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGFI) sein.  
 
Gastgeber Professor Burkhart Schraven, wurde im Jahr 2001 als C4-Professor für Immunologie an die Magdeburger Uni berufen. Seit seinem Dienstantritt lädt er Fachkollegen, Nachwuchswissenschaftler und Studierende regelmäßig zu den "Immunologischen Seminaren" ein. Professor Schraven: "Ich freue mich besonders darüber, dass ich für das Jubiläumsseminar meinen ehemaligen Chef und langjährigen Mentor Stefan Meuer als Gastredner gewinnen konnte". Institutsdirektor Professor Schraven möchte den Anlass des einhundertsten Seminars auch dazu nutzen, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung und Entwicklung seines Fachgebietes aufmerksam zu machen.  
 
Warum werden Menschen krank, wenn das Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert? Dieser Frage widmen sich die Immunologen. Sie erforschen, warum der Organismus gegen einige Krankheitserreger "immun" ist und gegen andere dagegen nichts ausrichten kann. Trotz großer Erkenntnisgewinne, und der Möglichkeit, einige Erkrankungen des Immunsystems bereits recht wirkungsvoll zu therapieren, gibt das Fach Immunologie den Wissenschaftlern nach wie vor noch viele Rätsel auf.  
 
An der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität hat sich das Fach Immunologie in den vergangenen Jahren in beeindruckender Weise als zweiter Forschungsschwerpunkt neben den Neurowissenschaften etabliert. Deutlich wird dies zum Beispiel an der Einrichtung einer Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die die Beeinflussung immunologischer Prozesse durch membrannahe Signalmodule untersucht. Des Weiteren gibt es seit dem vergangenen Jahr ein DFG-Graduiertenkolleg, zum Thema "Zellkommunikation im Immun- und Nervensystem". Eine weitere Säule stellt der ebenfalls 2004 neu eingerichtete Forschungsverbund des Landes Sachsen-Anhalt, N2: "Physiologie und Pathophysiologie signalübertragender Netzwerke im Immun- und Nervensystem" dar, der im Rahmen der Landesoffensive "Netzwerke wissenschaftlicher Exzellenz" gefördert wird. Zudem wurden mehrere neue immunologisch ausgerichtete Lehrstühle bzw. Professuren an der Medizinischen Fakultät eingerichtet:  
 
Prof. Schraven betont: "In Magdeburg existiert eine sehr gute immunologische Society mit jungen und hochmotivierten Kolleginnen und Kollegen. Ihnen bietet sich hier ein sehr gutes und dynamisches Umfeld mit vielen Entfaltungsmöglichkeiten."  
 
Kooperationen und Vernetzung des Forschungsschwerpunktes "Immunologie" in Magdeburg  
 
Die Vernetzung des Forschungsschwerpunktes "Immunologie" mit anderen universitären und außeruniversitären Einrichtungen wurde seit 2001 konsequent ausgebaut. Hier ist insbesondere der in 2004 eingerichtete Forschungsschwerpunkt "Dynamische Systeme" (Sprecher: Prof. Gilles MPI, Prof. Weismantel, Mathematik, Prof. Naumann, Med. Fakultät) zu nennen, der die inhaltliche Verbindung zwischen Biomedizin, Mathematik und Technik sucht und über das Magdeburger Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme gesteuert wird. Im Rahmen der Kollaborationen werden insbesondere systembiologische Fragestellungen bearbeitet. So werden in enger Zusammenarbeit mit dem MPI und der Fakultät für Mathematik Computer-Modelle für signalübertragende Netzwerke in Immunzellen erstellt.  
 
Die weitere Vernetzung des immunologischen Schwerpunktes bezieht sich auf das Leibniz-Institut für Neurobiologie, mit dem im Rahmen DFG-geförderter Projekte an neuen mikroskopischen Methoden (z.B. Time and Space Controlled Single Photon Counting) gearbeitet wird.  
 
Mikroskopie (auch 2-Photonen in vivo Imaging) ist, neben der Bearbeitung infektionsbiologischer Fragestellungen, ein zentraler Bestandteil der Kollaborationen mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig. Die GBF ist ein Institut der Helmholtz Gemeinschaft und arbeitet vornehmlich auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und Infektionsimmunologie. Zusammen mit der GBF wurde am 01. Juli2005 ein gemeinsamer "Forschungsverbund Immunbiologie", kurz FIB gegründet. Das FIB soll Plattformen schaffen, um die immunologische Forschung an beiden Standorten weiter auszubauen. Hier sind insbesondere transgene Maussysteme, Mikroskopie, Arrays etc. zu erwähnen.  
 
Ansprechpartner für Redaktionen:  
Prof. Dr. Burkhart Schraven,  
Direktor des Institutes für Immunologie  
Tel. 0391/67 15800, -15338  
e-mail: burkhart.schraven@medizin.uni-magdeburg.de  
Internet: http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/institute/iim/  


 

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