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  Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 6 / Datum: 16.01.2006

  Magdeburger Brustzentrum mit höchstem Standard in Diagnostik und Therapie gut vorbereitet
 
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Einführung von EU-Leitlinien für interdisziplinäre Brustzentren  
 
Allein im Jahr 2005 wurden im Brustkrebszentrum Magdeburg fast 300 Frauen aufgrund der Diagnose Brustkrebs neu behandelt. Nach wie vor ist das Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, zunehmend sind auch Jüngere betroffen. Traurige Tatsache ist, dass jede siebente Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt. Um eine Behandlung auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu garantieren, hat die Europäische Union für 2006 die Veröffentlichung von EU-Leitlinien für Brustkrebszentren angekündigt. Damit kann jede Brustkrebspatientin künftig selbst überprüfen, ob eine Klinik im Grundsatz europäischen Qualitätsstandards entspricht und somit eine optimale Behandlung anbietet.  
 
Das Brustzentrum Magdeburg stellt sich den Maßstäben dieses europäischem Programms. Die Vorbereitungen für eine Zertifizierung sind ebenfalls im vollen Gange. Zu der 2002 gegründeten Einrichtung des Tumorzentrums Magdeburg gehören vier klinische Standorte: das Städtische Klinikum Magdeburg, das Kreiskrankenhaus Burg sowie das Kreiskrankenhaus Schönebeck und das Universitätsklinikum Magdeburg. Frauen mit gut- und bösartigen Erkrankungen der Brust und auch Ratsuchende mit erhöhtem Risiko für Brust- und bzw. oder Eierstockkrebs finden hier kompetente Ansprechpartner. Damit können die Patientinnen an mehreren Standorten mit optimaler Qualität behandelt werden. Die Wege zu den einzelnen Kliniken bleiben kurz und die Betreuung findet in der Nähe des Wohnortes und der Familie statt.  
 
Das Magdeburger Brustzentrum versteht sich als Netzwerk von Kliniken und Praxen, die gleichermaßen mit hoher Qualität arbeiten. Dies beginnt bei der Abklärung unklarer Befunde und erstreckt sich über alle Phasen der weiteren Behandlung einschließlich einer psycho-sozialen Begleitung. Großer Wert wird bei der Entscheidungsfindung zur Diagnostik und Therapie auf die aktive Einbeziehung der Frauen im Sinne einer „informierten Patientin“ gelegt.  
 
Zur Kooperation gehört auch, dass modernste Geräte für die Diagnostik und Behandlung im Uni-Klinikum Magdeburg für Patientinnen aus allen beteiligten Kliniken zur Verfügung gestellt werden. So werden hier seit kurzem mikroinvasive Methoden angewendet, bei denen ohne Operation nur in örtlicher Betäubung und unter Ultraschall-Sicht gutartige Knoten entfernt werden können (so genannte Hand-Held-Mammotome- Gewebeentnahmen).  
Eine enge Zusammenarbeit gibt es zwischen Onkologischen Schwerpunktpraxen und onkologisch verantwortlichen Ärzten, die ambulante Therapieformen wie Chemotherapie, Antikörpertherapie, Hormontherapie und onkologische Nachsorge wohnortnah und in enger Abstimmung mit den stationären Einrichtungen durchführen. Um den Frauen die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten, hat das Brustzentrum Magdeburg eine große Anzahl von Partnern integriert, wie zum Beispiel Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Chirurgen, Hämatoonkologen, Orthopäden, Schmerztherapeuten, Physiotherapie- und Rehabilitationseinrichtungen, Psychoonkologen, Sozialarbeiter und Selbsthilfeeinrichtungen.  
 
Wöchentlich finden im Brustzentrum interdisziplinäre Fallkonferenzen statt, in denen alle behandelten Fälle prä- und postoperativ besprochen werden. Zum Kernteam gehören die Operateure, gynäkologische und internistische Onkologen, Radiologen, Pathologen und Strahlentherapeuten. Alle interessierten Mitarbeiter und Ärzte der assoziierten Krankenhäuser sowie niedergelassene Kollegen sind zu den interdisziplinären Konferenzen im Städtischen Klinikum Magdeburg, mittwochs 16 Uhr, im Kreiskrankenhaus Burg, dienstags 15 Uhr, im Kreiskrankenhaus Schönebeck, donnerstags 16 Uhr, und in der Universitätsfrauenklinik Magdeburg, donnerstags um 15.30 Uhr, eingeladen.  
 
Die Europäische Kommission wird Anfang 2006 eine aktualisierte Fassung ihrer Leitlinien zum Mammographie-Screening veröffentlichen. Diese EU-Leitlinien enthalten erstmals auch Richtlinien für interdisziplinäre Brustzentren.  
 
Darin wird den Mitgliedsstaaten empfohlen, pro 250.000 Einwohner ein Brustzentrum einzurichten, in dem das gesamte Ärzteteam auf gut- und bösartige Erkrankungen der Brust spezialisiert ist. Jedes Brustzentrum muss mindestens 150 Ersterkrankungen pro Jahr operieren und jeder Fall von Brustkrebs ist vor und nach der Operation interdisziplinär zu beraten. Die Brustzentren sollten grundsätzlich an klinischen Studien und an Forschungsprojekten teilnehmen und müssen von einer unabhängigen nationalen Stelle zertifiziert und rezertifiziert werden.  
 
Zwei Mitglieder des Magdeburger Brustzentrums, Professor Serban-Dan Costa, Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg und Leiter des Brustzentrums, sowie Dr. Joachim Bischoff, geschäftsführender Oberarzt der Uni-Frauenklinik, sind gleichfalls Mitglieder der Organkommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie, die in Deutschland für die Erstellung der Leitlinien zur Diagnostik und Therapie beim Brustkrebs verantwortlich ist. Damit ist eine rasche Umsetzung der nationalen und internationalen Leitlinien auch auf regionaler Ebene gewährleistet.  
 
Ansprechpartner für Redaktionen:  
Prof. Dr. Dr. Serban Dan Costa  
Direktor der Universitätsfrauenklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,  
Tel. 0391/67 17310  
Informationen zum Brustzentrum Magdeburg im Internet unter  
http://www.brustzentrum-magdeburg.de/  
 


 

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