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  Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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  PMI Nr: 10 / Datum: 01.02.2007

  DFG bestätigt zweite Förderphase für Immunologische Forschergruppe 521
 
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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für die Forschergruppe 521 an der Medizinischen Fakultät Magdeburg eine zweite Förderphase für die nächsten drei Jahre mit einem Gesamtbetrag von ca. 2,4 Millionen Euro bewilligt.  
 
Nach externer Begutachtung durch ein Expertengremium wurde die im Jahr 2003 eingerichtete DFG-Forschergruppe 521 "Beeinflussung immunologischer Prozesse durch membrannahe Signalmodule" von der DFG zur Förderung für weitere drei Jahre bestätigt. "In der interdisziplinären immunologischen Forschergruppe werden insgesamt acht Teilprojekte bearbeitet, die sich mit aktuellen Fragen der molekularen und klinischen Immunologie befassen", berichtet Prof. Dr. Burkhart Schraven, Sprecher der Forschergruppe 521 und Direktor des Institutes für Immunologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.  
 
Im Zentrum der Forschungsarbeiten steht die Aufklärung der molekularen Mechanismen, die der Aktivierung von T- und B-Lymphozyten zu Grunde liegen. Lymphozyten stellen die zentralen Schaltstellen des Immunsystems dar und entscheiden über so genannte signalübertragende Rezeptoren, die auf ihrer Oberfläche exprimiert werden, ob und wie der Organismus auf pathogene Einflüsse der Umwelt reagiert. Dazu sind die Rezeptoren der Lymphozyten mit so genannten Adapterproteinen verschaltet. Die Adapterproteine funktionieren wie Relais-Stationen oder molekulare Biochips und verarbeiten die vielen Reize, die von außen auf die Lymphozyten einwirken im Zellinneren. Somit sind die Adapterproteine entscheidend an der Steuerung der Immunantwort beteiligt.  
 
Die Untersuchungen der Forschergruppe sollen Aufschluss darüber geben, wie genau diese Steuerung funktioniert und welche Signale von den Adaptermolekülen in die Zelle hinein und wieder zurückgegeben werden. Die Entschlüsselung der zellulären Vorgänge, die durch die Adapterproteine kontrolliert und gesteuert werden, kann in der Zukunft dazu genutzt werden, neue Konzepte für die Therapie von Autoimmunerkrankungen wie z.B. Multiple Sklerose, Schuppenflechte, Asthma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa u.a. zu entwickeln. Weiterhin missbrauchen krankmachende Mikroorganismen wie Bakterien und Viren die Adapterproteine um Zellen für ihre Zwecke umzuprogrammieren.  
 
An der Forschergruppe sind neben Magdeburger Forschungseinheiten (Klinik für Dermatologie und Venerologie, Institut für Experimentelle Innere Medizin, Institut für Immunologie, Leibniz-Institut für Neurobiologie) Gruppen der Universität Göttingen (Institut für Zelluläre und Molekulare Immunologie) sowie die Nachwuchsgruppe "Immundynamik" aus dem Helmholtz-Institut für Infektionsforschung in Braunschweig (HZI) beteiligt.  
 
Neben grundlagenorientierten Projekten werden in der Forschergruppe auch Projekte mit klinischer Relevanz bearbeitet (Infektionen mit Epstein-Barr-Virus, Helicobacter pylori, Schlaganfall) bearbeitet. Ein weiterer Fokus der Forschergruppe besteht im Bereich der Entwicklung und Anwendung neuer mikroskopischer Verfahren wie z.B. der Zeit- und ortsaufgelösten Einzelphotonenmikroskopie sowie der 2-Photonenmikroskopie, mit der die komplexen Interaktionen immunkompetenter Zellen während der Immunantwort "live" im lebenden Organismus verfolgt werden können.  
 
Die DFG fördert die Forschergruppe in den kommenden drei Jahren mit einem Gesamtbetrag von ca. 2,4 Mio. Euro, was einer Aufstockung des Budgets um 700.000 Euro gegenüber der letzten Förderperiode entspricht.  
 
Unter Einbeziehung weiterer Verbundprojekte, die an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg in den letzten Jahren initiiert wurden (Graduiertenkolleg 1167 und Landesforschungsverbund N2), soll die zweite Förderperiode der Forschergruppe 521 dazu genutzt werden, die Einrichtung eines zellbiologischen Sonderforschungsbereiches vorzubereiten. "Dieser könnte sich mit den molekularen Mechanismen und den krankheitsrelevanten Störungen der zellulären Kommunikation befassen", so Professor Schraven.  
 
 
Ansprechpartner für Redaktionen:  
Professor Dr. med. Burkhart Schraven  
Direktor des Institutes für Immunologie  
der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  
Tel: 0391-67-15800 , Fax: 0391-67-15852  
e-mail: burkhart.schraven@medizin.uni-magdeburg.de  
 
Nähere Informationen zur Forschergruppe 521 unter:  
http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/institute/iim/for521/.  


 

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