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  Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 15 / Datum: 15.02.2007

  Pressemitteilung des Arbeitskreises Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin Sachsen-Anhalt e.V (ANPISA) zum Anlass der UNICEF-Kinder-Studie
 
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Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ist die Säuglingssterblichkeit in Sachsen-Anhalt im Jahre 2005 (die Zahlen für 2006 liegen noch nicht vor) mit 3,1 auf 1000 Lebendgeborene auf den niedrigsten Stand seit Erfassung dieses Wertes gesunken. Damit steht Sachsen-Anhalt hinsichtlich dieser Zahl, die als wichtiges Merkmal für die Qualität der medizinischen Versorgung von Neugeborenen und Säuglingen gilt, auf Platz 1 aller Bundesländer. Der Durchschnittswert für Deutschland lag 2005 bei 3,9 mit einer Spanne von 3,1 bis 5,3. Bis 1998 hatte die Säuglingssterblichkeit in Sachsen-Anhalt über dem Bundesdurchschnitt gelegen. Seit 1999 hat sie sich günstiger als dieser entwickelt und belegt nun erstmalig den Spitzenplatz.  
 
Vor 50 Jahren starben noch etwa 40 von 1000. Während früher Ernährungsstörungen und Infektionen die Haupttodesursachen waren, stehen heute die extreme Frühgeburtlichkeit (< 1000 g Geburtsgewicht), schwere angeborene Störungen (z.B. Fehlbildungen und Stoffwechselstörungen) und der Plötzliche Säuglingstod (SIDS) im Vordergrund. Von den 17.166 Lebendgeborenen in Sachsen-Anhalt im Jahre 2005 starben 53 im ersten Lebensjahr, davon 30 bereits kurz nach der Geburt in der ersten Lebenswoche. Todesfälle nach dem 1. Lebensmonat waren mit landesweit 15 Säuglingen selten.  
 
Die Landesregierung hatte 1998 die "Senkung der Säuglingssterblichkeit auf Bundesniveau" als Gesundheitsziel ausgegeben und seitdem die stufengerechte Versorgung von Frühgeborenen < 32 SSW in Perinatalzentren und perinatalen Schwerpunktkrankenhäusern propagiert. Außerdem finanziert sie ein Fehlbildungserfassungssystem, das einzige flächendeckende in Deutschland, an der Universität Magdeburg. Ferner ist das Netzwerk für Klinische Studien an der Universitätskinderklinik Magdeburg maßgeblich an einer bundesweiten Erfassung und Untersuchung plötzlicher Todesfälle in den ersten beiden Lebensjahren unter der Leitung des Robert-Koch-Instituts beteiligt.  
 
Die ANPISA (www.anpisa.de) ist eine Fachgesellschaft von sachsen-anhaltinischen Neugeborenenärztinnen und -ärzten, deren Ziel die Förderung der Gesundheit und Entwicklung von Neugeborenen und jungen Säuglingen ist.  
 
Ansprechpartner:  
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch  
1. Vorsitzender der ANPISA  
Direktor der Universitätskinderklinik Magdeburg  
Tel. 0391/67 24000  
e-mail: gerhard.jorch@medizin.uni-magdeburg.de  


 

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