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  Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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Informationsdienst Wissenschaft - idw

  PMI Nr: 88 / Datum: 26.10.2007

  Benefizkonzert am 2. November 2007: Singende Orthopäden helfen, Taufengel zu restaurieren
 
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Das "Orthopädische Quartett zu Magdeburg" lädt am Freitag, dem 2. November 2007, um 19.30 Uhr zum "Herbstkonzert" in die Pauluskirche in Magdeburg-Stadtfeld ein. Auf dem Programm steht eine musikalische Zeitreise von der Renaissance bis zu den Comedian Harmonists.  
 
Da die vier a-capella-singenden Ärzte ihre eigenen Konzerte grundsätzlich zugunsten wohltätiger Zwecke durchführen, möchten Professor Wolfram Neumann, Dr. Martin Röpke, Wolfgang-Christian Baltzer und Dr. Johann-Christian Wolter (Künstlerischer Leiter) bei ihrem bevorstehenden Auftritt gern die Aktion "Paten für Engel" unterstützen. Bei diesem Konzert wird auch KMD Jürgen Irmscher an der Orgel zu hören sein. Der Eintritt ist frei. Spenden im Anschluss an das Konzert sind daher herzlich willkommen.  
 
Die Aktion "Engel in Not"  
 
Im vergangenen Jahr präsentierte die Kirchenprovinz Sachsen gemeinsam mit dem Kirchenkreis Magdeburg im Magdeburger Dom eine Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Taufe in Mitteldeutschland, bei der 30 Taufengel aus mitteldeutschen lutherischen Dorfkirchen zu sehen waren. Bevor die Engel allerdings dort der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten, mussten sie umfassend restauriert werden. Nach der Aufklärung - also im 19. Jahrhundert - entsprachen die barocken Kunstwerke nicht mehr dem Stilempfinden und wurden mancherorts zerstört oder ausgelagert. So fristeten etliche von ihnen seitdem ein trauriges Dasein auf kaum betretenen Emporen, Pfarrhausböden oder in Abstellräumen. Das führte u. a. zu massiven Schäden an den Farbfassungen, zu bedrohlichem Schädlingsbefall und Zerstörung der Holzverbindungen. Die im Jahre 1999 gegründete Kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut in der Kirchenprovinz Sachsen (KSKK) widmet sich gemeinsam mit ihrem Freundeskreis mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz auch dem Erhalt der Engel. Ende 2003 wurde unter dem Titel "Paten für Engel" eine gezielte Kampagne zur Rettung von Taufengeln gestartet. Unter dem Motto "Kein Engel darf verloren gehen" startete unmittelbar nach der Taufausstellung die nächste Runde der Rettungsaktion.  
 
Am 2. November 2007 singen die "Orthopäden" für den etwa 300 Jahre alten Taufengel aus dem kleinen Ort Kolochau im Kirchenkreis Bad Liebenwerda (Landkreis Elbe-Elster/Brandenburg). Diesem Engel fehlen die Arme und Flügel sowie Teile des Gewandes, der Haare und des Gesichtes. Die einst wertvolle Farbfassung dieser kunstvoll gearbeiteten barocken Figur ist extrem verschmutzt und schadhaft. Die Kosten für seine dringend notwendige Restaurierung belaufen sich auf mehr als 5.000 Euro.  
 
IM PORTRÄT: Das "Orthopädische Quartett zu Magdeburg":  
 
Als das Orthopädische Quartett im Jahr 1995 gegründet wurde, fanden sich auf Anregung von Professor Wolfram Neumann, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, vier Sänger zusammen, die sich neben ihren beruflichen Aufgaben und Aktivitäten die Freude am Gesang erhalten hatten.  
 
In dieser Besetzung singen Wolfgang-Christian Baltzer, Dr. Martin Röpke (Tenöre) und die beiden Bässe Dr. Johann-Christian Wolter (Künstlerischer Leiter) und Professor Wolfram Neumann auch heute noch zusammen und laden die Besucher ihrer Konzerte zu einer unterhaltsamen musikalischen Zeitreise von der Renaissance bis zu den Comedian Harmonists ins 20. Jahrhundert ein. Etwa einhundert Titel - von Klassik übers Volkslied bis zu heiteren Liedern - umfasst das Repertoire. Für Hobbys bleibt den engagierten Medizinern außerhalb des OP-Sales und der Sprechstunden eigentlich kaum Zeit, aber einmal wöchentlich treffen sie sich zur Probe.  
 
Ursprünglich erfolgte die Gründung des Quartetts mit dem Ziel, Kongresse, Symposien und andere Veranstaltungen durch musikalische Rahmenprogramme zu ergänzen. Auf Grund ihres Erfolges wurden die singenden Magdeburger Ärzte schon sehr bald zu eigenen öffentlichen Konzerten - auch im Ausland - engagiert. Die musikalische Qualität der vier Sänger ist geprägt durch eine langjährige Chorerfahrung, u.a. bei den Leipziger Thomanern und im Magdeburger Domchor. Daher waren ihnen die bedeutenden Werke von Komponisten wie J. S. Bach, Johannes Brahms oder Felix Mendelssohn-Bartholdy besonders durch ihr Schaffen im Bereich der Oratorien, aber auch durch zahlreiche weltliche Stücke bestens vertraut, so dass sie die männerchoradaptierten Sätze dieser und weiterer Komponisten in die ersten Konzertprogramme des Quartettes aufnahmen. Mittlerweile kann das Quartett auf ein sehr umfangreiches Repertoire verweisen. Bei den Live-Auftritten der begeisterten Sänger geht es jedoch nicht nur ernsthaft zu. So erfährt man von den vier Akademikern im reinsten und schönsten a-capella-Gesang manch Interessantes über ihr eigenes Fachgebiet und sie verkünden auch in ihren Liedern gar Erheiterndes und Skurriles von anderen Ärzten, wie Chirurgen, Frauenärzte, Internisten und Psychiatern. Diese unterhaltsamen Texte, wie "Der größte Arzt ist fürwahr der Orthopäde" stammen zumeist aus der Feder eines Kollegen, dem Magdeburger Mediziner Prof. Dr. Herwart Schenk.  


 

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