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  Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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  PMI Nr: 18 / Datum: 29.02.2008

  Neurophilosophie – Jenseits von Hirnforschung und Philosophie?
 
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Den Geheimnissen von Bewusstsein, Willensfreiheit und dem „Selbst“ auf der Spur  
 
Prof. Dr. med. Dr. phil. Georg Northoff ist Professor für Neuropsychiatrie und Direktor des Labors für Bildgebung und Neurophilosophie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. In seiner wissenschaftlichen Arbeit untersucht er u.a. Emotionen mittels der funktionellen Bildgebung, widmet sich der analytischen Philosophie des Geistes und erforscht psychiatrische Erkrankungen aus neurobiologischer Sicht.  
 
Ein weiterer Schwerpunkt des 43-jährigen Arztes und Wissenschaftlers ist auf die Neurophilosophie gerichtet, das heißt, auf die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen den Vorgängen im Gehirn und mentalen Phänomenen. Welche Rolle spielen Bewusstsein, Willensfreiheit und das eigene „Selbst“ im Verhältnis zu Aktivitäten bestimmter neuronaler Netzwerke im Gehirn?  
 
Jenseits von Philosophie und Hirnforschung misst der studierte Mediziner und Philosoph Georg Northoff der Anerkennung und Entwicklung dieser Wissenschaft als eigenständiges Fach eine große Bedeutung bei. Als das Spezifische der Neurophilosophie wertet er die Betrachtung der besonderen Eigenschaft des Gehirns als Objekt und Subjekt. Diese Methodik verknüpft demnach philosophische Konzepte wie „Bewusstsein“ oder „Freiheit“ mit den empirischen Daten aus der Hirnforschung, die heutzutage unter Anwendung modernster Verfahren der funktionellen Bildgebung gewonnen werden können. Professor Northoff sieht in dieser essentiellen Verbindung eine ursächliche Begründung für die Bewertung der Neurophilosophie als eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin.  
 
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Gehirn & Geist“ (März 2008) gibt er Chefredakteur Carsten Könneker in einem Interview unter dem Titel „Mit Kant ins Labor“ zu dem Thema umfassend Auskunft, stellt darin auch ein Konzept eines Drei-Stufen-Modells der Neurophilosophie vor und ermöglicht einen interessanten Einblick in seine Untersuchungen auf diesem Gebiet.  
 


 

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