Uniklinikum legt erstmals seine Qualitätsergebnisse offen

20.05.2011 -  

Das Universitätsklinikum Magdeburg veröffentlicht zum ersten Mal seine Qualitätsergebnisse. Unter der Webadresse www.med.uni-magdeburg.de/iqm.html  lässt sich ablesen, wie erfolgreich die Klinik Patienten bei wichtigen Krankheiten, etwa beim Schlaganfall oder beim Herzinfarkt im Jahr 2010 behandelt hat. Die Ergebnisse stammen aus der Datenauswertung von 132 Kliniken in Deutschland und der Schweiz. Das Universitätsklinikum Magdeburg ist die einzige Klinik im mittleren Teil Sachsen-Anhalts, die sich an der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) beteiligt.

Insgesamt umfasst der IQM-Indikatorensatz 183 Qualitätskennzahlen für 48 relevante Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren. Das Uniklinikum Magdeburg nutzt das IQM-Verfahren für ein aktives Qualitätsmanagement, das durch die Verbesserung der Behandlungsprozesse und Komplikationsraten zu besserer Behandlungsqualität und mehr Patientensicherheit führen soll.

"Ziel ist es, unseren Patienten die bestmögliche Qualität in der medizinischen Versorgung zukommen zu lassen", betont der Ärztliche Direktor des Uniklinikums, Dr. Jan L. Hülsemann. "Deshalb sind wir im vergangenen Jahr dieser trägerübergreifenden Initiative beigetreten. Die IQM-Werte belegen unsere Stärken, zeigen aber auch, wo noch Optimierungspotenzial besteht." Das Universitätsklinikum Magdeburg ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung, das jedes Jahr in den Spezialkliniken mehr als 46.000 Patientinnen und Patienten stationär versorgt. Es verfügt über 1.125 Betten.

Luftbild-Campus2007a-Ausschnitt

Während das Uniklinikum bei der Behandlung der meisten Erkrankungen eine Sterblichkeitsrate aufweist, die deutlich unter dem Durchschnittswert liegt, zeigten sich bei einzelnen Erkrankungsindikatoren geringe Abweichungen. "Dies sind die Themen, die in den nächsten Monaten gemeinsam mit den einzelnen Klinikdirektoren analysiert werden", so Dr. Hülsemann.

Zwischen den IQM-Mitgliedskliniken hat sich als effektives Instrument zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse das Peer Review Verfahren etabliert. Dabei werden Behandlungsprozesse mit auffälligen Ergebnissen von internen und externen medizinischen Experten (chefärztliche Peers) auf mögliche Fehler in den Abläufen, Strukturen und Schnittstellen hin untersucht. Die dabei identifizierten Punkte dienen anschließend als Grundlage für zielgenaue Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Ergebnisqualität.

Damit wird das wichtigste Ziel der Initiative Qualitätsmedizin erreicht: Durch Transparenz die Behandlungsqualität aktiv voranzutreiben und damit die Qualität von Kliniken insgesamt kontinuierlich weiter zu verbessern.

Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM)

In der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) engagieren sich 132 Krankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz. Für die Bundesrepublik entspricht dies einem Anteil von mehr als elf Prozent an der stationären Patientenversorgung. Trotzdem die Versorgungsqualität in Krankenhäusern hierzulande ein hohes Niveau erreicht hat, gibt es nach wie vor erhebliche Qualitätsunterschiede und Verbesserungspotenzial. Dieses Potenzial für alle in der Patientenversorgung Tätigen sichtbar zu machen und zum Wohle der Patienten durch aktives Fehlermanagement zu heben, hat sich IQM zum Ziel gesetzt. Dafür stellt IQM den medizinischen Fachexperten aus den teilnehmenden Krankenhäusern innovative und anwenderfreundliche Instrumente zur Verfügung, die auf einer offenen Fehlerkultur und kollegialer Unterstützung beruhen.
Die Mitglieder verpflichten sich drei Grundsätze anzuwenden: Qualitätsmessung auf Basis von Routinedaten, Transparenz der Ergebnisse durch deren Veröffentlichung und die Anwendung von Peer Review Verfahren. Damit gehen die IQM-Mitgliedskrankenhäuser freiwillig weit über die bestehenden gesetzlichen Anforderungen zur Qualitätssicherung hinaus und setzen im Interesse bester Medizin und größtmöglicher Patientensicherheit Maßstäbe. IQM ist für alle Krankenhäuser offen, die dieses Verfahren zur konsequenten medizinischen Qualitätsverbesserung nutzen möchten.

Im Internet: www.initiative-qualitaetsmedizin.de/

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster