Telefon-Hotline am „Tag der Epilepsie 2009“

30.09.2009 -  

Schmitt,Friedhelm und Matzen, Julia

Am 5. Oktober dieses Jahres jährt sich der "Tag der Epilepsie" zum 14. Mal. Dieser Tag wird von der Epilepsie-Selbsthilfe in Kooperation u.a. mit der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie (der ärztlichen Fachgesellschaft für Epilepsie) ausgerufen. Laut der Deutschen Epilepsievereinigung ist es "Ziel dieses Aktionstages, die Öffentlichkeit auf die Belange anfallskranker Menschen aufmerksam zu machen und auch diejenigen Menschen mit Epilepsie zu erreichen, die sich unzureichend versorgt und mit ihren Problemen alleingelassen fühlen oder die nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen, um kompetente Unterstützung zu erreichen."

Dr. Julia Matzen und Dr. Friedhelm Schmitt von der Neurologischen Universitätsklinik Magdeburg werden am diesjährigen "Tag der Epilepsie" gern telefonisch Fragen von Patienten und Angehörigen über etablierte und neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten beantworten. Die beiden Experten sind am 5. Oktober 2009 von 16.30 bis 18.00 Uhr telefonisch zu erreichen (Tel.: 0391-67-14088 bzw. 0391-67- 15031). Zu feststehenden Zeiten wird von Betroffenen für Betroffene eine telefonische Beratung z.B. von der Deutsche Epilepsievereinigung (Tel: 01801 - 42 42 42; zum Ortstarif) angeboten.

Die Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. So sind etwa 0,5 bis ein Prozent der europäischen Bevölkerung an einer aktiven Epilepsie erkrankt. In Deutschland wird die Zahl auf 500.000 bis 600.00 Menschen geschätzt, das entspricht ca. 18.000 Menschen in Sachsen-Anhalt. "Epilepsien sind zwar meistens sehr gut behandelbar; dennoch sind viele Betroffene trotz medikamentöser Behandlung nicht dauerhaft anfallsfrei", betont Dr. Friedhelm Schmitt, der gemeinsam mit Dr. Julia Matzen zusammen die Patienten der Spezialambulanz für Epilepsien des Erwachsenen- und Jugendalters an der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg betreut. Für die betroffenen Menschen könne die Erkrankung zudem teilweise erhebliche Auswirkungen auf die berufliche und soziale Situation haben.

Es gibt zahlreiche verschiedene Formen der Epilepsie. Dr. Schmitt: "Gemeinsam ist aber allen Formen, dass sich die Anfälle wiederholt ereignen. Als Ursache macht man dafür eine vorübergehende gesteigerte Erregbarkeit im Gehirn fest. Diese liegt entweder in eng umschriebenen Gebieten oder im ganzen Gehirn vor." Die Durchführung einer Hirnschrift, das sogenannte Elektroencephalogramm (EEG) hilft dabei oft weiter. "Hierbei werden Elektroden auf die Kopfhaut aufgebracht, um die elektrischen Ströme des Gehirns zu messen", erklärt der Magdeburger Neurologe und Epileptologe. Im sogenannten Video-EEG-Monitoring kann der Patient gleichzeitig mit einer digitalen Kamera über mehrere Tage hinweg überwacht werden. Aus der Hirnschrift während des Anfalls und der Art der Anfälle könne dann genau bestimmt werden, aus welcher Region des Gehirns der Anfall entsteht, so Dr. Schmitt. "Hierfür hilft nämlich in der Regel das EEG allein, selbst wenn es kurz nach einem Anfall durchgeführt wird, nicht viel weiter." Seit diesem Jahr steht in der Neurologischen Universitätsklinik das Video-EEG-Monitoring als diagnostische Möglichkeit zur Verfügung.

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