Martin Volk

Moderne medizinische Diagnostik und Therapie sind ohne physikalische (Er-)Kenntnisse nicht denkbar. Der Job als Medizinphysikexperte in Ausbildung bietet dem 27-jährigen Martin Volk an der UMMD u.a. die Möglichkeit, neue technische Verfahren für den klinischen Einsatz zu entwickeln. In unserem Interview spricht er über das spannende Berufsbild.

Was haben Sie vor Ihrer Tätigkeit an der UMMD gemacht?

Ich komme aus Magdeburg und habe an der Otto-von-Guericke-Universität Medizintechnik und anschließend Medical Systems Engineering.studiert. Seit September 2022 arbeite ich als Medizinphysikexperte in Ausbildung an der UMMD. Das heißt, ich muss nach meinem zuvor abgeschlossenen Studium sowohl die Fach- als auch Sachkunde in den von mir angestrebten Bereichen der Nuklearmedizin als auch der Röntgendiagnostik erlangen. Generell heißt das, sowohl theoretische Grundlagen vorweisen zu können, als auch die Fähigkeiten und Erfahrungen zu besitzen, routiniert in der klinischen Praxis zu arbeiten. Dies soll innerhalb der kommenden zwei Jahre abgeschlossen sein.

0129-Martin Volk, Foto Melitta Schubert

Foto: Martin Volk, Medizinphysikexperte in Ausbildung.
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD

In welchem Bereich der UMMD arbeiten sie?

Ich arbeite in der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin.

Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?

Mein Arbeitstag ist bisher so gestaltet, dass ich meine Kolleg:innen bei Ihrer Arbeit begleite, die mir zeigen, welche Aufgaben als Medizinphysiker anfallen. Wenn ich meine Ausbildung fertig habe, bin ich in der Lage, eigenständig in der Nuklearmedizin und Radiologie in Zusammenarbeit mit Ärzten und Ärztinnen und dem weiteren Klinikpersonal zu arbeiten. Es ist also eine Teamwork-Aufgabe. Das sind natürlich alles Aktivitäten, die indirekt oder direkt mit einem Patienten zu tun haben.

Dazu gehören beispielsweise, unter Anwendung des umfangreichen Wissens der medizinischen Bildgebung für diagnostische und therapeutische Zwecke, die Beurteilung von Fehlern und ggf. deren Behebung, Mitarbeit bei der Planung von Diagnostiken und Therapien, Dosisabschätzung von Patient:innen berechnen und bewerten, die Entwicklung und Durchführung von Qualitätsmanagement und Strahlenschutzoptimierungen.

Was haben Sie studiert? Haben Sie sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert?

Im Bachelor habe ich Medizintechnik und danach den darauf aufbauenden Master Medical Systems Engineering. Ich habe mich dabei schon früh für die medizinische Bildgebung interessiert, worauf ich mich später dann im Master spezialisiert habe. Neben verschiedenen Projekten habe ich auch über zwei Jahre lang als Hilfswissenschaftler an der Universität gearbeitet und darin meine Kenntnisse vertieft.

Woher kommt das Interesse an diesem Berufsbild? Was ist das Spannende daran?

Also für mich war recht früh klar, dass ich mit meinem Studium in erster Linie direkt im klinischen Umfeld arbeiten wollte. Ich habe mich nie in Richtung industrieller Entwicklung gesehen, sondern eher in Forschung und dem direkten Bezug zu Patienten. Das eigentliche Interesse an bildgebenden Systemen zur Diagnose und Therapie kam dann natürlich direkt aus dem Studium. Dadurch, dass Magdeburg eine ausgezeichnete Ausgangslage zur Forschung in diesem Bereich hat, war es natürlich ein großes Glück, dass diese Stelle ausgeschrieben war und ich diese auch letztlich bekommen habe.

Können Sie neben der Arbeit in der Klinik auch forschen?

Ja, das ist so angedacht. Neben der eigentlichen Arbeit möchte ich natürlich gerne promovieren. Hier an der Uniklinik gibt es dafür viele spannende Forschungsbereiche in der Radiologie und Nuklearmedizin in Bezug zur Optimierung diagnostischer und therapeutischer Methoden, um Patienten einen möglichst schonenden und erfolgreichen Ablauf während der Therapie zu gewährleisten. Weiterhin bietet Magdeburg unter anderem die einmalige Möglichkeit interdisziplinär zwischen dem Universitätsklinikum Magdeburg, als auch den an der Universität angesiedeltem Forschungscampus STIMULATE zu arbeiten. Klinisch relevante Fragestellungen werden dort von verschiedenen Bereichen aus beleuchtet und erforscht.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit an der UMMD und was könnte besser sein?

Das UMMD bietet natürlich die Möglichkeit, nicht nur der eigentlichen Arbeit als Medizinphysiker nachzugehen, sondern als universitäre Einrichtung in die Forschung einzusteigen. Ideen und Erkenntnisse aus dem Alltag können so direkt in wissenschaftliche Fragestellungen einfließen. Welche Sachen in Zukunft organisatorisch besser laufen könnten, wird sich sicherlich im Laufe der Zeit herausstellen - bisher bin ich aber zufrieden.

Haben sich Ihre Vorstellungen, welche Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit an der UMMD hatten, bestätigt?

Absolut! Ich habe auf eine interessante Arbeitsstelle mit gutem Arbeitsklima gehofft, bei der ich mich natürlich selber weiterentwickeln kann. Das wurde glücklicherweise bestätigt.

Verraten Sie uns Ihr bisher schönstes Erlebnis an der UMMD…

Ich war wirklich positiv überrascht von dem sehr tollen Einstieg in meine Arbeitsgruppe. Innerhalb weniger Tage habe ich mich gefühlt, als würde ich schon wochenlang dort arbeiten. Das kollegiale Verhältnis gefällt mir wirklich sehr gut. Bei jeder Frage und Unstimmigkeit wird mir sehr schnell geholfen.

Ihr Job in drei Worten?

Spannend, Anspruchsvoll, Teamwork

Was ist Ihnen außerhalb Ihrer Arbeit besonders wichtig?

Die Zeit mit Familie und Freunden ist mir besonders wichtig. In der Freizeit bin ich ebenfalls sehr gerne auf Reisen oder verbringe die Zeit in der Natur und mit der Fotografie.

Letzte Änderung: 01.11.2022 - Ansprechpartner: Webmaster