"Taub - und trotzdem hören!"

10.06.2009 -  

Anlässlich des "Deutschen CI-Tages 2009" lädt die HNO-Universitätsklinik die interessierte Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung unter dem Motto "Kommunikation - der Schlüssel zur Gemeinschaft" am Sonnabend, 20. Juni 2009, von 10.00 bis 12.00 Uhr im Haus 60 a auf dem Gelände des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, ein. Bereits zum vierten Mal findet bundesweit dieser Aktionstag rund um die Themen "Hörbehinderung und Selbsthilfe" statt.

Was ist ein CI (Cochlea Implantat)? Ein CI ist eine implantierte elektronische Hörhilfe, die auch bei hochgradigem Hörverlust das Hören wieder ermöglicht. Mitarbeiter der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde werden am 20. Juni 2009 gern Auskunft über Anwendbarkeit und Einsatzmöglichkeiten dieser elektronischen Hörhilfe geben Auch Träger eines Cochlea-Implants und ihre Angehörigen werden vor Ort sein, um über ihre eigenen Erfahrungen zu berichten. Weiterhin haben die Besucher die Möglichkeit, ihr Gehör testen zu lassen.

In Deutschland haben sich bisher etwa 20.000 ertaubte Erwachsene und Eltern von gehörlos geborenen Kindern für diese Innenohrprothese entschieden. Ende 1992 erfolgte die erste Cochlea-Implantation an der hiesigen Universitäts-HNO-Klinik. Damit war Magdeburg eine der ersten Kliniken in den neuen Bundesländern, in denen diese Operation durchgeführt wurde.

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Kommunikation ist ein sehr wichtiges Element im gesellschaftlichen Miteinander. Menschen, die das Gehör verlieren, geraten oftmals in eine soziale Isolation. Taub geborene Kinder erlernen nur bedingt die Lautsprache. Das Cochlea-Implantat ist eine Möglichkeit, diesen Menschen auf ihrem Weg im sozialen Umfeld Unterstützung zu geben. CI-Träger, gehörlose Menschen und Menschen mit Hörbehinderung, ob jung oder alt, befinden sich in einer ganz besonderen Lebenssituation. Es besteht ein hoher Bedarf an Informationen und der starke Wunsch nach Erfahrungsaustausch und Miteinander. Besonders Eltern, die vor der Entscheidung stehen, wie sie mit der Situation, dass ihr Kind mit einer Hörschädigung geboren wurde, umgehen sollen, bedürfen großer Unterstützung.

FOTO: Am 01.01.2009 eine Richtlinie des G-BA zum Neugeborenen-Hörscreening verabschiedet. Damit erhält jedes Neugeborene in den ersten Lebenstagen einen Hörtest.

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster