Vortrag am 18. Februar: Langzeittherapie schizophrener Patienten
Am Mittwoch, dem 18. Februar 2009, lädt die Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin um 17.00 Uhr zu einem Vortrag ein über die Langzeittherapie schizophrener Patienten mit Depotneuroleptika. Referentin ist Dr. Karolina Leopold von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Dresden, eine ausgewiesene Expertin zu dieser hochaktuellen Thematik. Die Veranstaltung findet im Zentralen Hörsaal (Haus 22) auf dem Gelände des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt. Angesprochen sind niedergelassene und klinisch tätige Psychiater, Psychologen, Allgemeinmediziner, aber auch die interessierte Öffentlichkeit.
Etwa ein Prozent der Bevölkerung leidet an psychischen Störungen, die dem schizophrenen Formenkreis zugerechnet werden. Hiervon wird ein breites Spektrum psychischer Funktionen beeinträchtigt. Die bekanntesten Symptome sind Sinnestäuschungen und wahnhafte Realitätsverkennungen. Die Prognose ist keinesfalls so ungünstig wie früher angenommen. Viele Patienten erholen sich nach ein oder zwei psychotischen Phasen vollständig, andere benötigen eine langfristige vorbeugende Behandlung zur Verhinderung weiterer Krankheitsphasen.
Eine wichtige Säule in der Langzeittherapie schizophrener Patienten ist die langfristige Gabe von antipsychotisch wirksamen Medikamenten (Neuroleptika), wobei heute wegen der geringeren motorischen Nebenwirkungen neue, sogenannte atypische Neuroleptika bevorzugt werden. Jedoch können auch bei den neuen Antipsychotika nicht unerhebliche Nebenwirkungen auftreten wie Stoffwechselstörungen, Gewichtszunahme oder hormonelle Veränderungen sowie Beeinträchtigungen vegetativer Funktionen. Diese Nebenwirkungen der neuen Medikamente betreffen wie die motorischen Nebenwirkungen der typischen Neuroleptika jedoch nur einen Teil der Patienten. Deshalb ist bei jedem Patienten ein sorgfältiges Abwägen von Indikation und Langzeitfolgen der Behandlung erforderlich.