„Christa Lorenz-ALS- Forschungspreis“ 2019

19.12.2019 -  

Am 18. Dezember 2019 fand im Hörsaal der Universitätskinderklinik im Rahmen einer Grand Round Veranstaltung die diesjährige feierliche Verleihung des Christa-Lorenz-ALS-Forschungspreises statt.

Die Stiftung für medizinische Wissenschaft Frankfurt a. M. wurde 1999 durch Christa Lorenz gegründet, die selbst ALS-Betroffene war und daran verstarb. Der Zweck der Stiftung ist die Förderung der Forschung und Wissenschaft bei dieser schwerwiegenden neurodegenerativen Erkrankung. Die ALS ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei der es durch die fortschreitende Schädigung von Nervenzellen zu Muskellähmungen kommt, die zu Bewegungs-, Sprech- und Schluckstörungen bis hin zur Atemlähmung führen. Die Erkrankung ist nicht heilbar, da die Ursachen für die Entstehung noch unbekannt sind.

ALS-ForschungspreisDer mit 15.000 Euro dotierte Forschungspreis der Stiftung für medizinische Wissenschaft mit Sitz in Frankfurt a. M. wurde zum siebten Mal in Magdeburg verliehen. Bereits zum zweiten Mal geht der Preis an den Forschungsstandort Magdeburg.

Dieses Jahr bekam ihn Frau Professorin Dr. med. Stefanie Schreiber, Oberärztin der Neurologischen Universitätsklinik Magdeburg, für ihre Arbeiten zur Nervensonographie bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) verliehen. Sie erhält diese Auszeichnung für ihre zahlreichen Studien, in denen sie neue Konzepte zur Beteiligung des peripheren Nervensystems inklusive innovativer potentiell therapeutischer Ansatzpunkte unter Anwendung des hochauflösenden Ultraschalls bei ALS zeigen konnte. Neben Ihrer Beschäftigung als Oberärztin in der Klinik für Neurologie leitet Professorin Schreiber die Arbeitsgruppe „Mischpathologien des zerebralen Alterns“ sowie eine Forschungsgruppe am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).

Im Rahmen der Preisverleihung hielt Herr Professor Dr. med. Alexander Grimm, Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik in Tübingen und international führender Experte im Bereich des neuromuskulären Ultraschalls, einen Festvortrag. Er stellte dar, wie das pathophysiologische Verständnis von Erkrankungen des peripheren Nervensystems aufgrund hochauflösender bildgebender Verfahren, wie der Nervensonographie, in den letzten Jahren rasant zugenommen hat.

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der sonographischen Charakterisierung und Kategorisierung von immunvermittelten Polyneuropathien, zu deren Verständnis seine zahlreichen Studien sowohl in pathophysiologischer und systematischer als auch therapeutischer Hinsicht entscheidend beigetragen haben. Herr Professor Grimm gab als Sektionsleiter der DEGUM auch einen Ausblick auf künftige und äußerst vielversprechende diagnostisch und therapeutisch-relevante Entwicklungen auf dem Gebiet des neuromuskulären Ultraschalls.

Foto: (v.l.) Prof. Dr. Stefan Vielhaber, stellvertretender Klinikdirektor der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg, Professorin Dr. Stefanie Schreiber; Foto: Melitta Dybiona/UMMD

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