Experten-Telefonforum am 14. Januar 2025

10.01.2025 -  

Am Dienstag, den 14. Januar 2025, findet eine weitere Ausgabe des Volksstimme-Telefonforums statt. Hierbei können Leserinnen und Leser Fragen zum Thema „Hilfe bei psychischen Belastungsreaktionen, insbesondere nach traumatischen Erlebnissen und Ereignissen“ in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer 0391-532970 an Prof. Dr. med. Florian Junne, Direktor der Universitätsklinik Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Prof. Dr. med. Thomas Nickl-Jockschat, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Magdeburg stellen.

Nach den tragischen Ereignissen vom 20. Dezember 2024 können bei Betroffenen, ihren Angehörigen sowie Ersthelfenden, Einsatzkräften, medizinischem Personal und auch Bürgerinnen und Bürgern erhebliche psychische Belastungsreaktionen auftreten. Diese Reaktionen sind eine natürliche Antwort auf außergewöhnlich belastende Erlebnisse, da sie Ausdruck der intensiven Verarbeitung dieser Ereignisse durch Körper und Geist sind.

Symptome können sich auf vielfältige Weise äußern: Schlafstörungen, etwa in Form von Einschlaf- oder Durchschlafproblemen, gehören ebenso dazu wie wiederkehrende belastende Erinnerungen, die durch alltägliche Reize wie Bilder, Geräusche oder Gerüche unerwartet ausgelöst werden. Solche Erinnerungen können die Betroffenen in die Situation zurückversetzen und Gefühle von Hilflosigkeit und Überforderung verstärken. Darüber hinaus treten häufig körperliche Beschwerden wie Herzrasen, innere Unruhe oder Schmerzen z.B. durch muskuläre Verspannungen auf, die die Betroffenen zusätzlich belasten.

Diese Symptome können in der ersten Zeit nach einem belastenden Ereignis Teil einer normalen Reaktion sein und klingen häufig nach und nach wieder ab. Sollten die Symptome andauern, besteht jedoch das Risiko, dass sie sich zu einer Traumafolgestörung entwickeln und die Lebensqualität der Betroffenen länger beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, mögliche Anzeichen einer anhaltenden Belastung frühzeitig zu erkennen und entsprechende Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sei es durch Gespräche mit Vertrauenspersonen, professionelle Hilfe durch Expertinnen und Experten  für psychische Gesundheit oder spezialisierte Beratungsangebote.

Um diesen Menschen schnell und wirksam zu helfen, bietet die Universitätsmedizin Magdeburg eine Spezialambulanz für Betroffene, Angehörige, Rettungs- und Einsatzkräfte sowie Augenzeugen des Attentates auf den Weihnachtsmarkt an. Ziel dieser Unterstützung ist es, den Betroffenen Orientierung und Entlastung zu geben, sie bei der Verarbeitung des Erlebten zu begleiten und mögliche langfristige psychische Folgen zu verhindern.

Im Rahmen des Telefonforums beantworten Prof. Junne, und Prof. Nickl-Jockschat, Fragen zu psychischen Belastungsreaktionen und Umgang mit Extremereignissen. Die Experten stehen den Teilnehmenden mit Ihrer Expertise zur Seite, sei es bei konkreten Fragen zu Symptomen, Behandlungsmöglichkeiten oder präventiven Maßnahmen. Auch bei Anliegen, die durch andere traumatische Erlebnisse oder schwere Lebensereignisse ausgelöst wurden, bieten die Experten Ihre Beratung an.

Letzte Änderung: 14.01.2025 - Ansprechpartner: Webmaster