Vier „außerplanmäßige Professuren“ an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ernannt

24.07.2020 -  

Mediziner aus den Bereichen Orthopädie, Urologie, Frauenheilkunde und Psychologische Psychotherapie bekommen den Titel der „außerplanmäßigen Professur“ verliehen

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) hat an vier Privatdozenten den Titel „außerplanmäßiger Professor” bzw. „außerplanmäßige Professorin” (APL) an der Medizinischen Fakultät verliehen. Der Titel wird von der OvGU an Personen vergeben, die habilitiert sind und zudem in Forschung und Lehre nach Ansicht der Fakultät hervorragende weiterführende Leistungen erbracht haben.

„Ich freue mich sehr, dass sich diese vier Kollegen mit ihren ausgesprochen engagierten und überzeugenden Leistungen in Forschung und Lehre für diesen Titel qualifizieren konnten. Jeder einzelne erfüllt in vollem Umfang die hohen Anforderungen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg für eine außerplanmäßige Professur.“, betont Hermann-Josef Rothkötter, Dekan der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Die Ernennungen im Überblick

PD Dr. phil. Dipl. Psych. Ada Borkenhagen, Psychologische Psychotherapeutin in freier Niederlassung/Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie OvGU Magdeburg seit 30.06. APL-Professorin

Zur Person:
Prof. Dr. Ada Borkenhagen_Foto privatPD Dr. phil. Ada Borkenhagen, Jahrgang 1966, studierte Psychologie und Soziologie an der Universität VIII Paris sowie der Freien Universität Berlin, wo sie später auch den Titel „Doktor der Philosophie“ erlangte. Daraufhin arbeitete die Psychologische Psychotherapeutin als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Psychosomatik und der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin . Die Habilitation für das Fachgebiet Medizinische Psychologie und Psychotherapie erfolgte an der Universität Leipzig. Frau PD Dr. Borkenhagen arbeitet in freier Niederlassung als Psychologische Psychotherapeutin in Berlin und ist daneben u.a. Dozentin, Supervisorin, Lehrtherapeutin, Lehranalytikerin und Leiterin des Weiterbildungsausschusses am Institut für Psychoanalyse Magdeburg e. V. Im Studienjahr 2009/2010 wurde sie für die Dorothea-Erxleben-Gastprofessur an der OVGU ausgewählt. Sie ist Jurorin des Gaetano-Benedetti-Gedächtnis-Preises der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft sowie Gutachterin für tiefenpsychologisch-fundierte und analytische Psychotherapie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Die Umhabilitation für das Fachgebiet Psychotherapie und experimentelle Psychosomatik erfolgte 2015 an die Medizinische Fakultät der OVGU Magdeburg.

Wissenschaftliche Schwerpunkte:
Klinische und subklinische Störungen des Körpererlebens, Körperdysmorphophobie, Psychische Aspekte der ästhetischen Chirurgie und Reproduktionsmedizin

PD Dr. med. Holm Eggemann, Chefarzt der Frauenklinik des Klinikums Magdeburg gGmbH, seit 30.06 APL-Professor

Zur Person:
PD Dr. med. Eggemann, Jahrgang 1968, war nach seinem Studium der Humanmedizin an der Humboldt-Universität als Arzt im Praktikum am Pinderfields Hospital NHS Trust Wakefield (England) und am Krankenhaus Wriezen GmbH tätig. Dort absolvierte er auch seine Facharztausbildung. Vor seinem Wechsel nach Magdeburg war er als Facharzt in der Gynäkologie/Geburtshilfe am Sana-Klinikum Berlin-Lichtenberg tätig. Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe übernahm die Leitung des Brustzentrums an der Universitätsfrauenklinik in Magdeburg. Daraufhin erfolgte die Ernennung zum Geschäftsführenden Oberarzt und anschließend zum Leitenden Oberarzt. Seit dem 1. September 2019 ist er Chefarzt der Frauenklinik am Klinikum Magdeburg gGmbH. Die Habilitation für das Fachgebiet Frauenheilkunde erfolgte an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Wissenschaftliche Schwerpunkte:
Operative Therapien des Mammakarzinoms und des männlichen Mammakarzinoms, Endometriumkarzinom, Zervixkarzinom

PD Dr. med. Oliver Kessler vom Zentrum für Orthopädie und Sport Zürich/Orthopädische Universitätsklinik, seit 23.06. APL-Professor

Zur Person:
Prof. Dr. Oliver Kessler_Foto privatPD Dr. med. Oliver Kessler, Jahrgang 1962, begann nach einem Physikstudium in Konstanz und einem Medizinstudium in Ulm seine berufliche Tätigkeit am Kantons Spital für Allgemeine Chirurgie und Traumatologie in Frauenfeld/Schweiz. Die Promotion zum Doktor der Medizin erfolgte an der Universität Zürich/Schweiz. Nach seiner Facharztausbildung arbeitete er als Oberarzt am Universitätsklinikum Innsbruck, wo er auch die Habilitation und Venia legendi für das Fachgebiet Orthopädie und Orthopädische Chirurgie erlangte. Kessler arbeitete unter anderem als „Internationaler Projektmanager Knie und Biologics“ für „Scientific Affairs Stryker Europe“ und leitete als Direktor die Firma Ortho-Biologie Stryker Orthopaedics. Heute praktiziert der Facharzt für Orthopädie und Traumatologie in der eigenen Praxis „Zentrum für Orthopädie und Sport“ in Zürich und in Kliniken in Zürich und Winterthur. Vor 8 Jahren war Dr. Kessler einer der Gründer einer Spin-off Firma der Universität Oxford. Ziel ist die Entwicklung eines künstlichen Knorpel-und Meniskusersatzes aus Seide. Innerhalb eines EU Projektes wird die Orthopädie der Uni Magdeburg an einer klinischen Studie für diese Implantate teilnehmen. Die Umhabilitation für das Fachgebiet Orthopädie an die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erfolgte 2016.

Wissenschaftliche Schwerpunkte:
Entwicklung neuer Operationsverfahren für die Orthopädie, neuer Implantate für die Orthopädie (künstliches Kniegelenk), Knie-Kinematik, Computersimulationen in der Orthopädie und die Entwicklung von künstlichem Meniskus, Knorpel und Bandscheiben auf Seidenbasis

PD Dr. med. Frank König, Niedergelassener Urologe und Belegarzt in Berlin/Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie, seit 23.06. APL-Professor

Zur Person:
PDProf. Dr. Frank König_Foto privat Dr. med. Frank König, Jahrgang 1964, absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Humboldt-Universität Berlin (HU) und erlangte dort später auch den Titel Doktor der Medizin. Die Zeit als Arzt im Praktikum (AiP) leistete er an der Klinik und Poliklinik für Urologie der HU Berlin (Charité) ab. PD Dr. König arbeitete im Rahmen eines „Research and Clinical Fellow“ am „Department of Urology and Wellmann Laboratories of Photomedicine“ am Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston. Neben seinem Aufenthalt in den USA war er auch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik und Polklinik für Urologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin tätig. Heute praktiziert der Urologe und Belegarzt in der Gemeinschaftspraxis ATURO in Berlin. Die Habilitation und Venia legendi für das Fachgebiet Urologie erhielt er an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Umhabilitation für das Fachgebiet Urologie an die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erfolgte im Januar 2016.

Der Facharzt für Urologie verfügt über die Zusatzbezeichnungen Andrologie und Röntgendiagnostik und ist zugelassener Kassenarzt.

Wissenschaftliche Schwerpunkte:
minimal-invasive endoskopischen Diagnostik, Biomarker in der Onkologie („liquid biopsy“), urologische Onkologie in der Praxis, multiparametrische MRT zur Früherkennung des Prostatakarzinoms, Versorgungsforschung in der Urologie

Hintergrund:
In Sachsen-Anhalt wird die „außerplanmäßige Professur“ auf der Grundlage von § 48 Abs. 3 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) verliehen. Vorausgesetzt wird, dass ein Privatdozent oder eine Privatdozentin vor der Ernennung in der Regel vier Jahre erfolgreich in Lehre und Forschung tätig war.   

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