Rückblick auf 24 Jahre als Neurochirurg

13.03.2019 -  

Am 15. März 2019 lädt die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg anlässlich der Emeritierung von Professor Raimund Firsching zu seiner Abschiedsvorlesung ein. Für seinen Vortrag hat er das Thema gewählt: „Spektakuläre Neuerungen in der Neurochirurgie 1995-2019“

Die Abschiedsvorlesung findet am Freitag, 15. März 2019, um 15.00 Uhr im Zentralen Hörsaal (Haus 22) auf dem Campus des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Str. 44, statt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessenten und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

Professor Firsching leitet seit Januar 1995 die damals neugeschaffene Universitätsklinik für Neurochirurgie Magdeburg. Am 31. März 2019 wird der Klinikdirektor nach 24-jähriger Tätigkeit als Arzt, Wissenschaftler und Hochschullehrer der Universitätsmedizin Magdeburg in den Ruhestand wechseln.

FirschingRaimundZur Person: Prof. Dr. med. Raimund Firsching, Jahrgang 1953,  erwarb nach dem Besuch des Gymnasiums in Bochum und in Wipperfürth mit einem Auslandsstipendium 1970/71 in Columbus/Ohio (USA) die dort gültige Hochschulzugangsberechtigung. Sein Medizinstudium absolvierte er in Bonn, Lübeck und Graz. Ab 1981 begann die Ausbildung an der Klinik für Neurochirurgie der Universität zu Köln. 1986 war Raimund Firsching am Health Science Center in San Antonio, Texas, an einem Forschungsprojekt mit elektrophysiologischen klinischen Untersuchungen zu den Phänomenen Koma und Hirntod beteiligt. 1987 erfolgte die Anerkennung als Facharzt und 1988 die Habilitation. Vier Jahre später übernahm er eine Tätigkeit als leitender Oberarzt und Vertreter des Direktors an der Ruhruniversität in Bochum. 1995 wurde er an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich Prof. Firsching mit der Wirbelsäulenchirurgie, der Chirurgie der Hirntumoren, Hirngefäße sowie Hirnblutungen und Hirnverletzungen. In einer prospektiven Studie aus Magdeburg konnte die erste klinische Verlaufsbeobachtung in Deutschland nach Implantation künstlicher Bandscheiben der Halswirbelsäule publiziert werden. Viele Jahre koordinierte der Klinikdirektor zum Beispiel eine deutschlandweite Multicenterstudie zur Versorgung mehrfach verletzter Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzung. Er war federführender Autor der AWMF Leitlinie zur Behandlung des Schädel-Hirn-Traumas des Erwachsenen. Zusammen mit den Augenärzten wurde die bisher einzige zuverlässige Methode der Messung des Schädelinnendruckes ohne Öffnung des Schädels entwickelt. Mit der Neuroradiologie wurde in einer prospektiven Langzeitstudie international erstmalig eine Klassifikation des Schädel-Hirn-Traumas anhand kernspintomographischer Befunde erarbeitet. Die Kernspintomographie erwies sich als die zur Zeit präziseste Methode, das Behandlungsergebnis bewusstloser Verletzter vorauszusagen. Über 180 Originalarbeiten und zahlreiche Buchbeiträge wurden international publiziert.

Der Magdeburger Wissenschaftler war deutscher Delegierter des „Neurotraumatology Committee“ der „World Federation of Neurosurgical  Societies“, einer Unterorganisation der WHO, sowie Mitglied der Arbeitsgruppe „Recht und Ethik“ und zehn Jahre Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie als Leiter der Kommission „Internationale Beziehungen“. In der Bundesärztekammer ist er Mitglied des Vorstandes der Akademie der Gebietsärzte. Von 1997 bis 2006 war er ehrenamtlicher Richter des Landesberufsgerichtes für Heilberufe des Landes Sachsen-Anhalt.

Im Frühjahr 2017 war die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) erstmals mit ihrer Jahrestagung mit mehr als 1000 nationalen und internationalen Teilnehmern zu Gast in Magdeburg. Der Kongress wurde gemeinsam mit der Britischen Gesellschaft für Neurochirurgie (SBNS) veranstaltet. Tagungspräsident war Professor Firsching. 

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