Reprogrammierung der Nase

23.04.2021 -  

Mit ihrer Forschung zu chronischen Atemwegserkrankungen gewinnt Dr. Julia Désirée Boehme den Forschungspreis für wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg

Für ihr Engagement in der Wissenschaft erhält Dr. Julia Désirée Boehme den Forschungspreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät in der Kategorie „Biomedizinische Grundlagenforschung“. Sie ist Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe für Infektionsimmunologie unter der Leitung von Prof. Dunja Bruder und untersucht, inwiefern sich Lungenentzündungen oder allergisches Asthma auf die Zellen der Lunge auswirkt und dadurch das Entstehen von Atemwegsinfektionen begünstigen kann. Der Forschungspreis wird von der Medizinischen Fakultät Magdeburg jährlich an Nachwuchswissenschaftler:innen für originelle Forschungsprojekte vergeben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Dr. Julia D. Böhme

„Ich freue mich natürlich sehr über diesen Preis. Er ist nicht nur eine Anerkennung meiner Forschungsidee, sondern er unterstützt mich konkret dabei, genau diese Idee experimentell zu verfolgen und neugierig sein zu dürfen“, erklärt Dr. Boehme. Mit ihrem Projekt unter dem Titel Reprogrammierung in der Nase? Einfluss des Entzündungsmillieus bei allergischen Asthma bronchiale auf antimikrobielle Funktionen des respiratorischen Nasenepithels“ besetzt die 35-Jährige eine Forschungslücke. Die Erkenntnisse sind wichtig, um bei vorerkrankten Patient:innen weitere Lungenerkrankungen zu verhindern. Laut der Biologin seien Betroffene mit akuten und chronischen Lungenentzündungen oftmals mit einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Atemwegserregern verbunden. „Konkret möchte ich die Rolle von Atemwegsepithelzellen bei diesem Phänomen untersuchen. Epithelzellen sind wesentliche Bestandteile unserer Schleimhäute und sind maßgebend für die Aufrechterhaltung einer Barriere gegenüber potenziellen Krankheitserregern“, beschreibt Dr. Boehme ihr Forschungsprojekt. 

Die Preisträgerin war schon seit der Kindheit fasziniert vom menschlichen Körper und seinen Funktionen. Aus diesem Grund hat sie sich auch für ein Biologie-Studium an der Universität Braunschweig entschieden. Dort entdeckte sie ihre Neugier für die Immunologie. Neben ihrer Forschung engagiert sich die Nachwuchswissenschaftlerin auch bei der Betreuung von Studierenden und Doktoranden an der Universitätsmedizin Magdeburg und leitet dort als Ko-Projektleitung ein weiteres Forschungsprojekt. „Meine Neugier und auch ein gewisses Maß an Hartnäckigkeit sind notwendig, um bei komplexeren Fragestellungen oder Stolpersteinen am Ball zu bleiben“, sagt die Post-Doktorandin über ihren Forschungsalltag. Für sie sei Wissenschaft ein Teamsport und der regelmäßige Austausch mit vielen Expert:innen helfe ihr jeden Tag, neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Foto: UMMD/Christian Morawe

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