Auszeichnung für herausragende Forschungsarbeiten

02.12.2022 -  

Prof. Dr. Jessica Bertrand, Leiterin der Experimentellen Orthopädie der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, erhält den G-CAN President's Award Emerging Career Investigator für ihre Forschungsarbeiten zu Knorpel-Kalzifizierung bei Osteoarthrose und zu der Gelenkerkrankung Chondrokalzinose, auch Pseudogicht genannt. Die internationale Organisation Gout Hyperuricemia and Crystal Associated Disease Network (G-CAN) würdigt mit der Auszeichnung herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Gicht und kristallassoziierter Gelenkerkrankungen. Mit dem Preis verbunden ist eine Einladung zum G-CAN-Kongress in den USA.

Prof. Dr. Jessica Bertrand

Foto: Prof. Dr. rer. nat Jessica Bertrand, Leiterin der Experimentellen Orthopädie der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg.
Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD

Osteoarthrose gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung des erwachsenen Menschen, die durch die Zerstörung des Gelenkknorpels und der Schädigung angrenzender Strukturen wie Knochen, Muskeln, Kapseln und Bänder gekennzeichnet ist. Bei der Chondrokalzinose kommt es zu Ablagerungen von Kalziumkristallen in Knorpeln und Gelenken, welche zu starken Schmerzen und Entzündungen führen. Über Entstehung von Kalziumkristallen und deren Wirkung auf Knorpelzellen (Chondrozyten) und die zugrundeliegenden Signalwege, ist bisher nur wenig bekannt. Prof. Bertrand konnte in der prämierten Forschungsarbeit zeigen, dass die Kalziumkristalle in der Chondrokalzinose stark mit der zellulären Seneszenz – ein Phänomen, bei dem Zellen aufhören, sich zu teilen – von Chondrozyten in Verbindung steht. Die Kalziumkristalle in der Osteoarthrose hingegen sind mit einer Hypertrophie der Chondrozyten vergesellschaftet. Beide Gelenkerkrankungen gehen mit der Bildung von unterschiedlichen Kalziumkristallen einher und scheinen auch ganz unterschiedliche zelluläre Prozesse einzuschalten.

Prof. Bertrand wurde für ihre Forschung bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt gewann sie den Arthur-Vick-Preis für ihre Forschung zu einem neuen Therapieansatz gegen rheumatoide Arthritis und gemeinsam mit Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Lohmann den Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation des Landes Sachsen-Anhalt 2021. Die gebürtige Essenerin studierte Biologie in Osnabrück. Es folgten zwei Postdoc Fellowships in Münster und London. 2015 wurde sie auf die W2-Professur für Experimentelle Orthopädie an der Otto-von-Guericke-Universität berufen.

Die G-CAN

Mit mehr als 200 Mitglieder:innen weltweit ist die G-CAN eine der größten Organisationen, die die Forschung auf dem Gebiet der Gicht und kristallassoziierter Krankheiten fördern.

Originalarbeit:

Chondrocytes From Osteoarthritic and Chondrocalcinosis Cartilage Represent Different Phenotypes. Meyer F, Dittmann A, Kornak U, Herbster M, Pap T, Lohmann CH, Bertrand J. Front Cell Dev Biol. 2021 Apr 26;9:622287. doi: 10.3389/fcell.2021.622287. eCollection 2021.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. rer. nat Jessica Bertrand, Experimentelle Orthopädie, Orthopädische Universitätsklinik Magdeburg, Tel.: 0391/67-15804, Email:

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