Künstliche Intelligenz optimiert MRT-Aufnahmen

02.07.2020 -  

Die Universitätsmedizin Magdeburg beteiligte sich erstmalig beim Healthcare Hackathon, welcher in diesem Jahr in Mainz stattfand. Teilnehmende von 23 Universitätsklinika versuchten mit anderen interessierten Teilnehmern gemeinsam digitale Lösungen für Probleme im Bereich Pflege, künstliche Intelligenz, Quantencomputing, Botsysteme oder auch Notfallmedizin zu entwickeln. Das Ziel der Forscher*innen und IT-ler der Universitätsmedizin Magdeburg: Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz sollen die Qualität von Magnetresonanztomographien (MRT) bewertet und Bildartefakte erkannt werden.

Das Team bestehend aus Mitarbeiter*innen der Universitätsklinik für Neurologie, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie des Geschäftsbereichs IT und Medizintechnik wurde während des Events von anderen Teilnehmern bei der Umsetzung unterstützt. Zusammen gewannen Sie einen Implementierungsworkshop mit Siemens, IBM und Amazon beim Healthcare Hackathon 2021 in Berlin.

Automatische Qualitätskontrolle

Die Idee hinter dem Projekt hat einen starken Praxisbezug. MRT-Aufnahmen minderer Qualität oder mit starken Artefakten sind für die klinische Versorgung und die Durchführung medizinischer Studien zunehmend qualitativ unzureichend. Bis dato erfolgt die Beurteilung der Bildqualität in der klinischen Routine durch medizintechnische Assistent*innen oder Radiolog*innen.

Hackathon_MRT

Um das Personal zu entlasten, gibt die künstliche Intelligenz eine Ampelempfehlung für die Bildqualität (gut/moderat/schlecht) der MRT-Aufnahme aus. Durch diesen Prozess können wiederkehrende Fehler in Prozessen und Abläufen ausgemacht werden. Das spart Geld und vor allem Zeit, weil beispielsweise Aufnahmen nicht wiederholt werden müssen und Prozesse und Abläufe optimiert werden können.     

Starke Zukunftsaussichten

Von dem Projekt profitieren nicht nur die Kliniken der Universitätsmedizin Magdeburg, sondern auch die kleineren Krankenhäuser und radiologischen Praxen in Sachsen-Anhalt. Im geplanten Realbetrieb sollen MRT-Ergebnisse und Auswertungen über eine digitale Schnittstelle in der elektronischen Patientenakte für die behandelnden Ärzt*innen einer Patientin oder eines Patienten einsehbar gemacht werden. Der größte Vorteil für die Patient*innen ist eine auf jede spezifische klinische Fragestellung abgestimmte, optimale Bildqualität, sowie die Reduzierung etwaiger Wiederholungstermine.

Federführend in diesem Projekt ist die Arbeitsgruppe „MedDigit – Medizin und Digitalisierung“, die von der Klinik für Neurologie in Kooperation mit dem Leibniz Institut für Neurobiologie (LIN) und dem Magdeburger Standort DZNE eingerichtet wurde. Im Rahmen der Digitalisierungsinitiative wird die Gruppe vom Land Sachsen-Anhalt unterstützt und gefördert.

Letzte Änderung: 18.01.2021 - Ansprechpartner: Webmaster