Neue Technologie zur Arzneimittelherstellung in der Zentralapotheke

26.10.2023 -  

In der Zentralapotheke der UMMD testet man derzeit eine neue Technologie, um maßgeschneiderte Arzneimittel herzustellen: einen 3D-Drucker. Dieses innovative Gerät ermöglicht die Produktion von Tabletten mit einem spezifischen Wirkstoff in individueller Stärke.

Die Herstellung erfolgt mithilfe einer speziellen Paste aus Kakaobutter, Polymeren und Aromen für eine angenehmere Einnahme. Die Paste wird auf 41°C vortemperiert, in eine Metallkartusche gefüllt und dann in den Drucker eingesetzt. Über eine webbasierte Order-Entry-Software werden die gewünschten Tabletten spezifiziert und per WLAN an den Drucker gesendet. Jede Tablette wird einzeln gewogen, um höchste Qualität zu garantieren.

Arzneimittelherstellung mittels 3D-Drucker - Fotos: Sarah Kossmann/UMMD (11 Bilder)
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Norman Thiel, Fachapotheker für Klinische Pharmazie, zu den Vorzügen des Druckers: „Der 3D-Druck ermöglicht eine zeitsparende, automatisierte und validierte Herstellung von Arzneimitteln zur oralen Einnahme. Damit kann die deutlich aufwändigere Herstellung von Kapseln reduziert werden.“

Der derzeitige Fokus liegt auf Tabletten für Patientengruppen mit Schluckstörungen, insbesondere in der Pädiatrie, Neurologie und Geriatrie. Die gedruckten Medikamente haben eine weiche, gummibärchenähnliche Konsistenz, die die Einnahme erheblich erleichtern. Perspektivisch sollen aber auch feste Tabletten und Zäpfchen gedruckt werden können sowie die Wirkstoffpalette erweitert werden.

Die Qualität, Wirksamkeit und Haltbarkeit der 3D-gedruckten Medikamente entsprechen den höchsten Standards und sind durch das Arzneimittelgesetz vorgeschrieben. Die Mitarbeiter, die den Drucker bedienen, erhalten spezielle Schulungen und haben Zugang zu einer ausführlichen Bedienungsanleitung.

„Genau wie in anderen Bereichen auch befindet sich die Herstellung von Arzneimitteln in einem technologischen Wandel: Prozesse werden automatisiert und digitalisiert. Innovative Herstellungsmethoden halten Einzug in die Krankenhausapotheken. Wir sind gespannt, wohin uns der Wandel in den nächsten Jahren noch führt“, sagt Norman Thiel abschließend.

Letzte Änderung: 17.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster