Das Durchschnittsalter bei Eierstockkrebs beträgt 68 Jahre, das Lebenszeitrisiko beträgt 1,5%. Der Eierstock besteht aus verschiedenen Zellarten (Eizellen, hormonproudzierende Zellen und Bauchfell), die alle von Krebstumoren befallen werden können. Am häufigsten entstehen Krebszellen jedoch auf der Oberfläche des Eierstocks.
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko einer solchen Krebserkrankung senken, dazu gehören:
- Schwangerschaften
- Stillen
- Pilleneinnahme über 5 Jahre
- Einnahme von Entzündungshemmern
- Sterilisation
- Entfernung der Gebärmutter/Eierstöcke
Risikofördernde Faktoren hingegen sind:
- Kinderlosigkeit
- Endometriose
- Übergewicht
- Rauchen
- Asbest-Exposition
- familiäre Belastung
Die Rolle von BRCA-Mutationen bei der Entstehung von Eierstockkrebs
Ein großer Faktor bei der Entstehung von Eierstockkrebs ist die sogenannte BRCA-Mutation. Man unterscheidet hierbei zwischen BRCA1- und BRCA2-Mutationen. Diese Gen-Mutation liegt bei rund 20-30% aller Patientinnen mit Eierstockkrebs vor. Zum Vergleich: Bei Brustkrebs sind unter 5% der Patientinnen von einer solchen Mutation betroffen.
Wie führt die BRCA-Mutation zu Krebs?
Verschiedene äußere Einflüsse führen mehrfach täglich zur Schädigung von Zell-DNA. Entweder entstehen Einzelstrangbrüche oder – eher selten – sogar Doppelstrangbrüche. BRCA-Proteine sind in die Reparatur von Doppelstrangbrüchen involviert, das bedeutet, dass bei Personen, die diese Mutation in sich tragen, die doppelten Brüche nicht korrekt repariert werden können – so entsteht Krebs. Diese Fehlkorrektur muss nicht zwingend im Eierstock passieren und kann auch andere Organe betreffen.
Was kann man tun, wenn man eine BRCA-Mutation in sich trägt?
Durch Gen-Tests kann herausgefunden werden, ob eine Patientin eine BRCA-Mutation in sich trägt. Ist dies der Fall, rät Frau Dr. Tchaikovski zu einer intensivierten Vorsorge bereits ab dem 20. Lebensjahr, der Pilleneinnahme oder operativen Maßnahmen, wie die Entfernung der Eileiter, der Eierstöcke oder der Brust. Eine Operation kann im Falle einer BRCA-Mutation das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken um 90% senken und das an Brustkrebs um 50%.
Neue Therapieoptionen bei Eierstockkrebs
Dank der Erkenntnisse über BRCA-Genmutationen konnten neue Therapieoptionen für Krebserkrankungen entwickelt werden. So gibt es inzwischen Medikamente, die die Reparatur von einzelnen Brüchen stoppen können, dies führt dazu, dass die DNA nicht (falsch) repariert wird und die Krebszellen nicht weiter wachsen können.
Auch eine Immuntherapie mit Antikörpern verspricht gute Erfolge. Dabei werden den Patientinnen Wachstumshemmer verabreicht, sodass die Gefäße, die den Tumor mit Blut versorgen nicht wachsen und den Tumor somit nicht weiter versorgen können. Früher kam die Diagnose Eierstockkrebs fast einem Todesurteil gleich, doch heute gibt es dank fortschrittlicher Forschung mehrere Therapieoptionen. Besonders hebt Frau Dr. Tchaikovski die Rolle der Vorsorge hervor.