Sabine Daum

Im Interview spricht Sabine Daum über ihren Werdegang und erzählt, warum sie sich auf dem zweiten Bildungsweg für eine Ausbildung als Pflegefachkraft entschieden hat.

Liebe Frau Daum, Sie haben vor kurzem am AZG Ihren Abschluss als Pflegefachfrau gemacht und das sogar als Jahrgangsbeste. Wir gratulieren Ihnen sehr herzlich dazu! Bitte erzählen Sie uns doch, wo Sie nun arbeiten und was Ihre Aufgaben sind!

Ich habe mich schon während der Ausbildung für den Bereich der Pädiatrie entschieden und dort meine Abschlussprüfung erfolgreich absolviert. Ich arbeite jetzt in der Kinderklinik (Haus 10) auf der Kinderintensivstation (PAEI1).

Meine Aufgaben dort decken das gesamte Handlungsspektrum einer Pflegefachkraft ab, die Patientenbetreuung und Elternbegleitung. Die konkreten Aufgaben variieren je nach Krankheitsbild und Schweregrad der Erkrankung. Derzeit befinde ich mich in der Einarbeitung.

Sabine Daum

Foto: Sabine Daum, Pflegefachkraft in der Kinderklinik (Haus 10) auf der Kinderintensivstation.
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD

Was hat Sie dazu motiviert, den Beruf der Pflegefachfrau zu ergreifen?

Ich habe mich im Bereich der Pflege beruflich neuorientiert. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau ist meine 2. Berufsausbildung. Ich bin pflegende Angehörige und habe mich aufgrund dieser besonderen Herausforderung entschieden, professionell Pflegende zu werden.

Welche Aspekte Ihrer Ausbildung haben Ihnen am meisten gefallen und welche waren die größten Herausforderungen?

Die generalisierte Pflegeausbildung ist in aller Munde und wird viel diskutiert. Es gibt gute Ansätze aber auch berechtigte Kritik an diesem Konzept. Positiv ist, dass mir die Generalistik geholfen hat, in zahlreichen unterschiedlichen Fachrichtungen der Pflege Stigmatas und Vorurteile zu beseitigen und Empathie für Patientinnen und Patienten aller Altersstufen und Kolleginnen, bzw. Kollegen aus allen Versorgungsformen zu schaffen. Es eröffnet die Chance für eine ganzheitliche Betrachtung der Pflege.

Eine große Herausforderung während der Ausbildung war für die Anerkennung der generalisierten Ausbildung, vor allem im pädiatrischen Bereich, zu kämpfen. Ich habe mich für die Pflege entschieden und habe auf die Rahmenbedingungen der Ausbildung keinen Einfluss.

Warum haben Sie sich entschieden, an der Universitätsmedizin Magdeburg zu arbeiten?

Ich habe mich von Anfang an für die Universitätsmedizin Magdeburg entschieden. Meine ersten Einblicke habe ich vor meiner Ausbildung als Patientin bzw. Patientenangehörige erhalten – meine Familie und ich haben sehr gute Erfahrungen mit Pflegepersonal und Ärztinnen und Ärzten gemacht aber auch mitbekommen, welche Auswirkungen Personalmangel, allen voran Pflegepersonalmangel, haben können. Ich wollte helfen und habe mich deshalb bewusst für die Universitätsmedizin Magdeburg entschieden. Als Krankenhaus der Maximalversorgung kann mir die Universitätsmedizin Magdeburg die größte Möglichkeit bieten mich fachlich bestmöglich zu entwickeln und einen umfassenden Erfahrungsschatz aufzubauen.

Welche Herausforderungen haben Sie bisher in Ihrem neuen Job erlebt und wie gehen Sie damit um?

Im Bereich der Pflege herrschen noch starke hierarchische Strukturen und zum Teil feste, manchmal unflexible Prozesse. Für mich ist eine patientenzentrierte, individuelle und bedürfnisorientierte Pflege das Ziel – das gelingt nicht immer einhundertprozentig. Indem ich an diesen Stellen die Situation reflektiere und im Team versuche, Lösungen zu finden, kann ich damit gut umgehen.

Haben Sie einen Leitspruch, nach der Sie arbeiten?

Ich pflege und versorge meine Patientinnen und Patienten so, wie ich selbst oder meine Angehörigen gepflegt und behandelt werden möchte.

Im Bereich der Pflege herrscht bundesweit ein Personalnotstand, auch wir an der UMMD suchen geeignete Fachkräfte. Warum sollten sich junge Leute für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden? Was macht diesen Job so besonders?

Pflege ist ein spannender und vielseitiger Beruf. Es eröffnet die Möglichkeit, Menschen positiv in Erinnerung zu bleiben und sie auf einem bedeutenden Weg des Lebens zu begleiten. Wir können maßgeblich beeinflussen, ob Menschen positiv auf schwierige Lebensereignisse zurückblicken und wie sie zukünftig mit solchen Herausforderungen umgehen.

Es gibt wahnsinnig viele Aspekte, die diesen Beruf besonders machen.

Nichtsdestotrotz glaube ich, dass sich vor allem die Arbeitgeber den wandelnden Anforderungen und Generationswechseln anpassen müssen, um diesem Notstand entgegenzuwirken. Hierzu zählen unter anderem Anpassungen von Schichtzeiten und flexiblere Gestaltung, schlankere Hierarchien und Prozesse, Digitalisierung, moderne Arbeitsmittel sowie mehr Wertschätzung und Investition in die Pflegeausbildung.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Erfahrungen und Einblicke mit uns zu teilen!

Letzte Änderung: 29.09.2023 - Ansprechpartner: Webmaster