Erster weltweiter Tag der angeborenen Fehlbildungen

25.02.2015 -  

Ein Verbund von zwölf führenden weltweiten Gesundheitsorganisationen kündigt für den 3. März 2015 den ersten weltweiten Tag der angeborenen Fehlbildungen an. Auch das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt beteiligt sich an der internationalen Aktion und richtet ein Expertentelefon ein. Ärzte und Ärztinnen des Universitätsklinikums Magdeburg stehen am 3. März 2015 von 10.00 - 12.00 Uhr für Fragen rund um das Thema angeborene Fehlbildungen zur Verfügung.

Foto: Oberarzt Dr. med. Hans Haß, Dr. med. Anke Rißmann, Dr. med. Anke Redlich und Prof. Dr. med. Martin ZenkerJede 33. Schwangerschaft in Europa ist in von einer Fehlbildung betroffen. Angeborene Fehlbildungen kommen häufig vor, sind kostspielig und stellen damit eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen dar. Außerdem sind Fehlbildungen die häufigste Todesursache bei Säuglingen und Kleinkindern. Kinder, die trotz der Beeinträchtigung überleben, haben ein erhöhtes Risiko für eine dauerhafte Entwicklungsbehinderung. Das Ziel des weltweiten Tages der angeborenen Fehlbildungen ist es, das Bewusstsein für das Auftreten von angeborenen Fehlbildungen zu erhöhen, primäre Präventionsprogramme zu entwickeln und umzusetzen sowie die Kranken- und Pflegeleistungen den Bedürfnissen anzupassen. Nicht in allen Ländern der Welt ist die Versorgung schwer lebensbeeinträchtigter Neugeborener in gleicher Weise möglich wie bei uns.

Fehlbildungen betreffen nicht nur den Einzelnen und seine Familie, sie betreffen die gesamte Gesellschaft. Das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt an der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg erfasst die Häufigkeit angeborener Fehlbildungen und beschäftigt sich mit deren vermeidbaren Ursachen. Um auf das Thema angeborene Fehlbildungen aufmerksam zu machen und noch besser darüber aufzuklären, wird am 3. März 2015 ein Expertentelefon eingerichtet. Von 10 bis 12 Uhr beantworten Experten aus dem Universitätsklinikum Magdeburg unter der Telefonnummer 0391 – 67 27 777 Fragen zum Thema angeborene Fehlbildungen.

Oberarzt Dr. med. Hans Haß ist Kinderchirurg und bringt seine speziellen Erfahrungen auf dem Gebiet der Hypospadie-Korrekturoperationen ein. Die Hypospadie ist eine Entwicklungsstörung der Harnröhre, bei der sich die Mündung der Harnröhre weiter auf der Unterseite des Penisschafts befindet als beim Gesunden. Dr. Haß gibt Auskunft rund um operative Eingriffe bei dieser und anderen angeborenen Anomalien.

Dr. med. Anke Redlich steht für Fragen zur vorgeburtlichen Diagnostik Verfügung. Dr. Redlich ist Gynäkologin und Pränataldiagnostikerin an der Universitätsfrauenklinik. Sie betreut im Rahmen einer spezialisierten Sprechstunde für Risikoschwangerschaften Frauen mit chronischen Erkrankungen. Dazu gehören beispielsweise Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder neurologische Erkrankungen wie Epilepsie.

Als Humangenetiker beschäftigt sich Prof. Dr. med. Martin Zenker mit den genetischen Ursachen von angeborenen Fehlbildungen. Eine genetische Beratung ist nicht nur hilfreich, wenn eine erbliche Ursache von Fehlbildungen vermutet wird. Auch im Vorfeld kann eine genetische Beratung erfolgen, zum Beispiel bei unerfülltem Kinderwunsch oder dem Auftreten von Fehlgeburten oder Totgeburten beim Ratsuchenden oder in der Familie.

Dr. med. Anke Rißmann ist Leiterin des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt an der medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität und erforscht Risikofaktoren für das Auftreten von Fehlbildungen. Die häufigste vermeidbare Ursache für angeborene Fehlbildungen in Europa ist der Konsum von Alkohol. Aber auch die Auswirkungen der Medikamenteneinnahme sind Gegenstand der Forschungen an denen das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt beteiligt ist.

Kontakt für Rückfragen

Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität
Frau Dr. med. Anke Rißmann
Telefonforum Fehlbildungsmonitoring LogoLeipziger Straße 44, Haus 39
39120 Magdeburg
Tel.: 0391 - 67 14174
Fax: 0391 - 67 14176

Foto: Oberarzt Dr. med. Hans Haß, Dr. med. Anke Rißmann, Dr. med. Anke Redlich und Prof. Dr. med. Martin Zenker

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