Modellprojekt zur Entwicklung eines regionalen Gesundheitszentrums

01.04.2016 -  

Im März 2016 ist das Modellprojekt „Regionales interprofessionelles Gesundheitszentrum Wolmirstedt. Sicherung der Primär- und Langzeitversorgung einer alternden Bevölkerung in einer ländlichen Region in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Magdeburg“ gestartet.

Gefördert wird das Projekt von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Programmes "PORT - Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung", das sich speziell der Entwicklung und Einführung von innovativen, interprofessionellen und qualitätsorientierten regionalen Gesundheitszentren zur Primär- und Langzeitversorgung von Patienten widmet. Als Orientierung dienen Empfehlungen des Sachverständigenrats für Gesundheit der Bundesregierung. Bundesweit wurden acht Initiativen zur Förderung ausgewählt.

regionales GesundheitszentrumZielstellung der Initiative der Magdeburger Wissenschaftler und der Kommune ist die Erarbeitung eines Konzeptes zum Aufbau eines innovativen Versorgungszentrums in Wolmirstedt im Landkreis Börde als Beispiel für ein interdisziplinäres, berufsgruppen- und sektorenübergreifend agierendes Gesundheitszentrum zur Sicherung der Primär- und Langzeitversorgung einer alternden Bevölkerung in einer ländlichen Region.

Die Einbeziehung der Universitätsmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in dieses Projekt ermöglicht unter Partizipation der Bevölkerung die Entwicklung neuer und bedarfsgerechter Modelle für eine qualitativ hochwertige Versorgung nach neuesten Erkenntnissen auch auf dem Land und deren Evaluation.

„Die Zahl der älteren Patienten steigt. Auch die chronischen und Mehrfacherkrankungen nehmen zu. Nachfolger für die meist hausärztlichen Einzelpraxen zu finden, die diesen Anforderungen gerecht werden, gestaltet sich als schwierig. Die Integration der verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufe und innovative Formen der Zusammenarbeit von ärztlichem und nicht-ärztlichem Fachpersonal wird dadurch unumgänglich“, betont Projektleiter Prof. Dr. Markus Herrmann vom Institut für Allgemeinmedizin an der Universität Magdeburg. In dem Projekt sollen daher neben der Konkretisierung regionaler Versorgungsbedarfe die Einbindung vorhandener Ärzte sowie Pflege- und Sozialdienste, die Trägerschaft der Versorgungseinrichtung und die Möglichkeiten für studentische Ausbildung und ärztliche Weiterbildung in einem solchen Zentrum im Rahmen der Konzeptentwicklung geklärt werden.

Wolmirstedt ist prototypisch für eine in Sachsen-Anhalt überproportional alternde Bevölkerung, für deren Primärversorgung derzeit eine alternde Gruppe von mehrheitlich in Einzelpraxen tätigen Hausärzten zuständig ist. „Die stärkere Vernetzung universitär-klinischer Bezüge mit der Primärversorgung auf dem Land bietet Pluspunkte für alle am Projekt beteiligten Partner. Sie erleichtert die Integration der verschiedenen Versorgungsebenen, die Einbindung in innovative Versorgungskonzepte und eine Qualitätssicherung unter Einbeziehung neuester mobiler digitaler Techniken“, so der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg, Dr. Jan L. Hülsemann, MBA.

An dem Antrag der Magdeburger Wissenschaftler zur Konzeptentwicklung für den Aufbau eines interprofessionellen Versorgungszentrums in Wolmirstedt haben verschiedene Körperschaften, Einrichtungen und Personen mitgewirkt, die sich auch an der Umsetzung beteiligen. Dazu gehören:

- Gemeinde Wolmirstedt (Bürgermeister Martin Stichnoth und Astrid Eichel)
- Ulrich Apel, Allgemeinarztpraxis Wolmirstedt
- DRK-Kreisverband Börde
- AOK Sachsen-Anhalt
- Hausärzteverband
- Jun.-Prof. Dr. Astrid Seltrecht, Institut für Berufs- und Betriebspädagogik (IBBP), OVGU Magdeburg
- Prof. Dr. Jens Schreiber, Universitätsklinik für Pneumologie Magdeburg
- Prof. Dr. Bernt-Peter Robra, MPH, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, OVGU Magdeburg
- Dr. Burkhard John und Mathias Tronnier, Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt
- Prof. Dr. Johannes Bernarding, Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, OVGU Magdeburg
- Prof. Dr. Hermann-Josef Rothkötter, Dekan der Medizinischen Fakultät, OVGU Magdeburg
- Prof. Dr. Meinrad Armbruster, Magdeburger Ausbildungsinstitut für Psychotherapeutische Psychologie
   (MAPP), Magdeburg

Kontakt

Prof. Dr. Markus Herrmann MPH. M.A.
Institut für Allgemeinmedizin
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
E-Mail:
http://www.ialm.ovgu.de/
Tel: (0391)6721-009

Foto: Das Projekt wurde mit einem offiziellen Auftakt am 14. März 2016 im Universitätsklinikum gestartet.

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