DZNE-Gründungsevent

25.06.2009 -  

Am 23. Juni fand in Bonn die feierliche Gründungsveranstaltung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen statt, an der auch Vertreter des Standortes Magdeburg teilnahmen. Neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer sind die Geißeln einer alternden Gesellschaft. Deren Erforschung ist die Aufgabe des neu gegründeten "Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)" unter dem Dach der Helmholtz-Gemeinschaft. Der Standort Magdeburg befasst sich mit kognitiver Hirnforschung und Neuromodulation. Die Forschung wird unterstützt durch die Helmholtz-GEmeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Neurodegenerative Erkrankungen, zu denen Parkinson und Demenzen wie Alzheimer gehören, stellen eine extrem hohe Belastung für Betroffene und Angehörige dar und führen zu außerordentlich hohen Kosten im Gesundheitssystem. In Deutschland leiden derzeit rund eine Million Personen über 65 Jahren an den Folgen einer Demenz, und die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei rund 200 000 pro Jahr. Aufgrund des demografischen Wandels wird sich diese Situation weiter verschärfen. Ohne neue Präventionsmaßnahmen und ohne die Entwicklung von neuen Therapieverfahren wird sich die Zahl der Demenzerkrankten auf über vier Millionen erhöhen, wovon 40 Prozent so schwer erkrankt sein werden, dass sie nur in Pflegeheimen betreut werden können.

Daher hatte die Bundesregierung auf der Klausurtagung in Meseberg im August 2007 beschlossen, ein Institut für neurodegenerative Erkrankungen zu gründen.
Auf eine bundesweite Ausschreibung, in der alle 36 Universitäten mit medizinischer Fakultät aufgefordert waren, einen Vorschlag für einen Kern- oder Partnerstandort zu unterbreiten, hat die Kommission 23 Anträge erhalten. Davon bezogen sich acht auf ein Kernzentrum und 15 auf einen Partnerstandort. Nach einer gründlichen Vorauswahl waren zehn Standorte zu einer mündlichen Anhörung am 6. und 7. März 2008 in Heidelberg eingeladen.

Nach Einschätzung der Kommission besteht am Standort Bonn eine exzellente Basis in den klinischen Neurowissenschaften. Daneben gelingt es dem Standort Bonn in besonderer Weise, die Umsetzung interessanter Forschungsergebnisse in die klinische Praxis voranzutreiben.

Dem Kernzentrum in Bonn werden sechs starke Partnerstandorte in Deutschland, an die Seite gestellt. Das DZNE ist nicht auf einen Standort beschränkt, sondern besteht aus einem Netzwerk - dem Kernzentrum in Bonn und vorerst sechs leistungsstarken Partnerstandorten in Rostock/Greifswald, Magdeburg, Göttingen, Witten-Herdecke, Tübingen und München.

Nähere Informationen unter

http://www.dzne.de/index.php?site=home&L=1

(Quelle: DZNE)

Letzte Änderung: 11.12.2017 - Ansprechpartner: Webmaster