Erste Sommerschule des Graduiertenkollegs 2408
Im August fand erstmalig die Sommerschule des Graduiertenkollegs (GRK) 2408 in Magdeburg statt. An vier Tagen konnten die Doktorand:innen verschiedener Disziplinen ihr Wissen vertiefen, neue Fertigkeiten erlangen und Ideen austauschen.
Das Programm startete mit verschiedenen praktischen Methodenkursen. In Laboren auf dem UMMD Campus hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit in Kleingruppen durch erfahrene Wissenschaftler:innen angeleitet, neue Methoden kennenzulernen. Für die jungen Forschenden war dies eine ideale Gelegenheit sich mit unterschiedlichen Techniken zur Charakterisierung von Zellen und Primärgewebe vertraut zu machen. Die Doktorand:innen wurden praxisnah an die Spektral-Durchflusszytometrie herangeführt, die die sensitive und parallele Analyse unterschiedlicher Moleküle in unterschiedlichen Zellen erlaubt. Mittels Multi-Epitop-Ligand-Kartografie wurde der Nachweis unterschiedlicher Moleküle im Gewebe demonstriert. Anklang fand auch die relativ neue Technologie der Organoid-Kultivierung, die die wissenschaftliche Untersuchung von Primärgewebe aus Patient:innen erlaubt. Besonders begeistert waren die Teilnehmenden, dass diese Techniken nun auch im Rahmen ihrer eigenen Forschungsarbeiten berücksichtigt werden können.
Foto: Teilnehmer:innen der Sommerschule 2023 des Graduiertenkollegs (GRK) 2408.
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD
Außerdem stellten eingeladene Wissenschaftler:innen aktuelle Forschungsergebnisse in spannenden Vorträgen vor. Diese wurden am Abend in lockerer Atmosphäre in zahlreichen Diskussionen mit den Gästen vertieft. Ein weiteres Highlight war der „Translational Day“ – ein Tag, an dem im Vordergrund stand, wie Erkenntnisse aus der Laborforschung in der medizinischen Versorgung angewendet werden können. Gastgeber des Translational Day war in diesem Jahr die Klinik für Hämatologie und Onkologie. Nach einem Vortrag von Klinikdirektor Prof. Dimitrios Mougiakakos über neue Erkenntnisse in der CAR-T-Zell-Therapie zur Behandlung von Krebserkrankungen konnten die Teilnehmenden den Klinikalltag bei einer Führung durch die Stationen und das Diagnostiklabor kennenlernen.
Neben fachlichen Vorträgen und Kursen wurden zudem allgemeine Kompetenzen vermittelt. In einem Workshop zum Thema „Unconscious Bias“ konnte das Bewusstsein für unbewusste Vorurteile geweckt werden, die bei jedem Menschen vorhanden sind. Außerdem diskutierten die Kollegmitglieder gemeinsam mit Dr. Barbara Witter von der Otto-von-Guericke Graduate Academy ausgewählte Aspekte Guter Wissenschaftlicher Praxis und des Forschungsdatenmanagements. So wurde beispielsweise kritisch analysiert, wie wissenschaftliche Artikel transparent und verständlich verfasst werden können, damit andere Wissenschaftler:innen die Experimente wiederholen können.
Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und einem frisch gestärkten Gruppengefühl ging es für die Doktorand:innen am Ende der Woche zurück in den Laboralltag. Die Planung für die Sommerschule im kommenden Jahr hat bereits begonnen.
Hintergrund
Das Graduiertenkolleg 2408 „Maladaptive Prozesse an physiologischen Grenzflächen bei chronischen Erkrankungen“ wird seit 01.10.2018 in der mittlerweile zweiten Förderperiode für insgesamt 9 Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Neben der thematisch fokussierten Forschung steht die Qualifizierung junger Nachwuchswissenschaftler:innen im Vordergrund. Durch ein strukturiertes Ausbildungsprogramm werden die Doktorand:innen auf den Arbeitsmarkt Wissenschaft vorbereitet.
Autorinnen: Anna Krone, Sandra Dittrich