Volksstimme-Telefonforum

09.01.2024 -  

Am Dienstag, den 16. Januar 2024, findet eine weitere Ausgabe des Volksstimme-Telefonforums statt. Hierbei können Leser:innen Fragen zum Thema „Leben mit und Hilfe bei chronischen Schmerzen“ an Dr. med. Lars Büntjen, Oberarzt an der Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie und Dr. med. Michael Brinkers, Oberarzt an der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Magdeburg stellen.

Wenn anhaltende Schmerzen zu einem täglichen Begleiter werden, tauchen oft viele Fragen auf, die von den beiden Experten beantwortet werden. Ihr Ziel ist es, Interessierte über die neuesten Entwicklungen auf dem Fachgebiet aufzuklären und über Möglichkeiten der Vermeidung, Behandlung und Linderung von chronischen Schmerzen zu informieren. Fragen können von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer 0391-532970 gestellt werden.

Wenn Beschwerden wie Rücken-, Gelenke oder postoperative Narbenschmerzen länger als etwa drei Monate anhalten oder regelmäßig wiederkehren, sprechen Ärzt:innen von chronischen Schmerzen. Schätzungsweise zwölf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Betroffene suchen oft wiederholt verschiedene Ärzt:innen auf und unterziehen sich verschiedenen Therapieansätzen, ohne dass die Beschwerden vollständig verschwinden.

Dr. Lars Büntjen, Oberarzt an der Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie Magdeburg, ist Spezialist für operative Behandlung von Bewegungsstörungen, Epilepsien und chronische Schmerzstörungen. Sogenannte neuromodulative Behandlungsformen für chronische Schmerzen reichen von der Behandlung des Rückenmarkes mit leichten meist nicht spürbaren Stromimpulsen bis zur tiefen Hirnstimulation. Die Therapie wird mittels kleiner unter der Haut getragener Implantate vorgenommen. Die Grundidee dieser Therapieformen basiert auf dem Verständnis, dass Schmerz in unserem Gehirn und dem Rückenmark entsteht. Voraussetzung für den Einsatz dieser Techniken ist, soweit medizinisch vertretbar, eine erfolgreiche Teststimulation. Dabei stellt die Neuromodulation eine nebenwirkungsarme Ergänzung zu den medikamentösen und psychologischen Behandlungsformen dar.  Die moderne Schmerztherapie geht davon aus, dass ein chronischer Schmerz sowohl von biologischen als auch psychologischen und sozialen Faktoren unterhalten wird.  Ein Großteil der chronischen Schmerzpatient:innen benötigt daher einen multimodalen Therapieansatz. Das bedeutet, das sich medikamentöse, psychologische, physiotherapeutische und neuromodulative Verfahren ergänzen müssen, um ein optimales Therapieergebnis zur erreichen. Während die medikamentösen Therapien weit verbreitet sind und die entsprechenden Pharmaka bereits im Studium unterrichtet werden ist die Neuromodulation als Therapieform vielen Ärzt:innen wenig bekannt. Die Wirkweise der Neuromodulation ist trotz zahlreicher positiver wissenschaftlicher Veröffentlichungen nicht vollständig verstanden. Neben der klinischen Versorgung ist daher auch die Erforschung der Funktionsweise neuromodulativer Verfahren Aufgabe der Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie. Chronische Schmerzpatient:innen können für eine Erstvorstellung unter 0391-67-14487 einen Termin vereinbaren.

Dr. Michael Brinkers, Oberarzt in der Schmerzambulanz der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Magdeburg, informiert Betroffene über die Chancen und Risiken medikamentöser Schmerzbehandlungen, Physiotherapie und Komplementärmedizin bei verschiedenen Erkrankungsbildern, darunter rheumatische Krankheiten, nicht-spezifische Rückenschmerzen, neurologische Erkrankungen wie Polyneuropathie, Operationsfolgen und Tumoren.

Bei chronischen Schmerzen kann begleitend eine psychosomatische Behandlung sinnvoll sein. Psychosomatische Schmerzerkrankungen zeigen sich häufig durch verschiedene Arten wie zB Kopfschmerzen oder Beschwerden wie anhaltende Rückenschmerzen. Die Schmerzen können sowohl lokal in bestimmten Bereichen auftreten als auch den gesamten Körper betreffen. Viele Betroffene reagieren auf die anhaltenden Schmerzen u.a. mit Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Ängsten und depressiven Symptomen, wodurch ein Teufelskreis entstehen kann, der das Schmerzempfinden weiter verstärkt. Ein Ziel der Behandlung chronischer Schmerzen in der Psychosomatischen Medizin besteht darin, verschiedene Therapieansätze zu kombinieren, um individuelle Behandlungskonzepte für die Patient:innen zu entwickeln. Kontaktmöglichkeit für Betroffene: Psychosomatische Ambulanz der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Direktor: Prof. Dr. med. Florian Junne) unter der Telefonnummer: Tel.: 0391-67-14251

Die beiden Experten der Universitätsklinik Magdeburg werden im Gespräch über Schmerztherapien sprechen, und Einblicke in verschiedene Therapieformen geben. Ebenso können Interessierte und Betroffene ihre persönlichen Fragen rund um das Thema chronische Schmerzen stellen.

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Letzte Änderung: 10.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster