André Helm

André Helm, Leiter der Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Prozessmanagement, übernimmt ab 1. Juni 2023 die Position des Zentralen Projektmanagers des Vorstands und wird zukünftig auch erster Ansprechpartner zum Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Herr Helm, was ist das verbindende Element dieser Tätigkeiten und vielleicht auch zu Ihrer Hauptaufgabe als Leiter der Unternehmensentwicklung?

Diese drei Themen sind bereits ursprünglich eng verzahnt. Moderne Unternehmensentwicklung bedeutet, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen sich auch in Zukunft mit seinem Portfolio behaupten kann. Also kurz gesagt: heute schon an morgen denken. Die Zukunft gewährleisten wir unter anderem durch die agile und effiziente Umsetzung von betriebssichernden Projekten. Und Nachhaltigkeit wird dabei eine große Rolle spielen müssen.

Andre Helm_Sarah Kossmann

Foto: André Helm, Leiter der Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Prozessmanagement.
Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD

Wie glauben Sie, wird sich Ihr Arbeitsalltag in Zukunft gestalten, um den drei Aufgabenfeldern gerecht zu werden?

Die Frage impliziert schon völlig korrekt, dass diese drei Themen durch eine Person allein gar nicht zu schaffen sind. Daher werde ich die Leitung der Unternehmensentwicklung, wie auch schon im Vorfeld geplant, zum Dezember dieses Jahres wieder abgeben, um mich mit vollem Engagement der Umsetzung von zentralen Projekten zu widmen und auch um Nachhaltigkeit im Unternehmen etablieren zu können. Zudem wurde eine Traineestelle ausgeschrieben, die das Zentrale Projektmanagement zukünftig mit unterstützen soll.

Lassen Sie uns etwas genauer in die einzelnen Themen einsteigen. Was sind Ihre zukünftigen Aufgaben als Nachhaltigkeitsbeauftragter?

Zunächst wird es erstmal darum gehen, das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen langfristig zu etablieren und als Ansprechpartner nach intern und extern verfügbar zu sein. Ich denke, dass man an dieser Stelle auch klarstellen muss, dass Nachhaltigkeit nicht nur Umweltschutz bedeutet. Nachhaltigkeit baut auf drei Säulen auf: Ökonomie, Ökologie und Soziales.

Wo steht die UMMD beim Thema Nachhaltigkeit derzeit und was planen Sie kurz- und mittelfristig noch umzusetzen?

Wenn man sich den Bereich Ökologie, also vor allem den Umwelt- und Klimaschutz anschaut, bieten wir den Zuschuss beim Jobticket an, damit die öffentlichen Verkehrsmittel für die Mitarbeitenden attraktiv sind. Weiterhin existiert ein Energiespar-Contracting, um möglichst viel Energie, Strom und Wasser zu sparen. Im Bereich der Mensa wird seit einiger Zeit auf Mehrwegverpackungen gesetzt und der Plastikmüll konnte bereits deutlich reduziert werden. Aus ökonomischer Sicht wurde erst vor kurzem der Sanierungs- und Konsolidierungsprozess gestartet. Hierbei geht es um Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Image. Zum Bereich Ökonomie gehört auch das Qualitätsmanagement, welches bereits sehr gut aufgestellt ist.

Im sozialen Bereich können wir mit unserem hauseigenen Kindergarten das Thema Familienfreundlichkeit unterstützen. Weiterhin bieten wir ein betriebliches Gesundheitsmanagement an und unterstützen die Gesundheit der ITS-Pflegekräfte in Kürze mit einem Pilotprojekt, wo wir den Einsatz von Exoskeletten testen werden. Und nicht zuletzt haben wir auch nach dem Ende der Pandemie an der Möglichkeit mobil zu arbeiten, festgehalten. Hiermit unterstützen wir nicht nur die Work-Life-Balance im sozialen Bereich, sondern auch die Ökologie durch die ausbleibenden Anfahrtswege.

Kurz- und mittelfristige ökologische Themen werden unter anderem das Jobrad (eine Umfrage ist hierzu kürzlich erfolgt), die Ladesäulen für E-Fahrzeuge, bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und die Filterung der sehr umweltschädlichen Narkosegase sein.

Ansonsten gilt es die drei genannten Projekte, wie geplant zum Dezember 2023 über die Zielgrade zu führen, die im Rahmen des Sanierungs- und Konsolidierungsplans kommuniziert wurden, da diese vor allem die Ökonomie stärken werden.

Gibt es ein übergeordnetes Ziel, das Sie im Bereich der Nachhaltigkeit verfolgen?

So paradox es klingen mag, aber das Hauptziel ist es erstmal sicherzustellen, dass die angesprochenen Themen auch bezahlbar sind. Nachhaltigkeit kostet leider viel Geld. Dazu wird es ein kurzfristiges Treffen im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt geben, wo es um Fördermöglichkeiten zur Umsetzung der Nachhaltigkeit an den Universitätskliniken Halle und Magdeburg gehen wird.

Können Mitarbeitende mit Wünschen oder Vorschlägen auf Sie zukommen und wie kann man Sie am besten erreichen?

Unbedingt! Das Thema Nachhaltigkeit lebt vom Engagement aller Mitarbeitenden. Jede(r) ist herzlich aufgerufen ihre/seine Ideen und Vorschläge zu kommunizieren. Ich bin natürlich per E-Mail erreichbar. Sofern ich am Platz bin auch gern telefonisch und selbstverständlich steht dann meine Tür auch für jede(n) ohne Termin für einen persönlichen Austausch offen.

Was setzen Sie persönlich bereits um, um die UMMD nachhaltiger zu gestalten und was könnte jeder einzelne Mitarbeitende tun, um in seinem Arbeitsalltag nachhaltiger zu agieren?

Oft sind es auch hier die kleinen Dinge, die in der Summe eine große Wirkung haben.

Ich persönlich achte in den Heizperioden darauf, meine Heizung nach Feierabend bzw. während der Zeit, die ich wegen einem Termin nicht im Büro bin, runterzudrehen. Weiterhin achte ich darauf, dass nicht unnötig Licht brennt und ich möglichst wenig Wasser verbrauche. Zudem ziehe ich nach Feierabend den Stecker aller Geräte, die im Standby Strom verbrauchen würden. Mit meinem Team arbeite ich zudem stets auf Augenhöhe und die sozialen Themen wie Transparenz, Chancengleichheit und Work-Life-Balance haben einen festen Platz in unserem Teamgedanken. Auch arbeiten wir im Team weitestgehend digital, so dass wir dadurch bereits den Verbrauch von Papier und sonstigen analogen Verbrauchsmaterialien reduzieren konnten.

Das sind meiner Meinung nach alles Themen, auf die jede(r) achten kann und sollte, um ohne viel Aufwand nachhaltiger zu werden. Ich stelle leider immer wieder fest, dass bspw. auf den Toiletten Wasserhähne tropfen oder gar laufen, auf Fluren oder in Büros unnötig Licht brennt und Computer und Laptops gerade über das Wochenende nicht ausgeschaltet werden.

Kommen wir zu Ihrem zweiten Aufgabenfeld als neuer zentraler Projektmanager des Vorstands. Welche Aufgaben umfasst diese Position?

Es geht wie eingangs schon erwähnt darum, vor allem die aus dem Sanierungs- und Konsolidierungsplan abzuleitenden und vom Vorstand initiierten betriebssichernden Projekte umzusetzen. Das Credo lautet hier ganz einfach: machen, machen, machen.

Wir versuchen ganz bewusst Projektmanagement neu zu denken, d. h. keine Excel-Listen hüten, keine Boards mit ausufernden Charts füllen und keine ellenlangen Projektberichte zu generieren, sondern agil und auf den Punkt umzusetzen.

Daneben wird es eine Projektinventur geben, um alle laufenden Projekte transparent zu machen und um priorisieren zu können.

Man muss aber ganz klar hervorheben, dass die Bereiche wie z. B. IT, Bau und Einkauf ihre Projektarbeit zukünftig genauso umsetzen werden, wie bisher. Hier wird es nur um Schnittstellen für ein zentrales Berichtswesen an den Vorstand gehen.

Die Liste der Aufgaben, die Sie angehen müssen, ist lang und die ersten Kernprojekte aus dem Sanierungs- und Konsolidierungsplan sind sicher die drängendsten. Gibt es darüber hinaus noch weitere Themen, die Sie langfristig angehen wollen?

Hier möchte ich den Fokus gern weg von mir, hin auf das WIR richten. Alle Mitarbeitenden in allen Berufsgruppen im Unternehmen tragen mit ihrer wertvollen Arbeit dazu bei, dass das große Ganze funktioniert. Gerade auch die erfolgreiche Umsetzung von Projekten hängt von guter Zusammenarbeit vieler Menschen und einem Teamgedanken ab. Und ich denke das sind zwei wesentliche Faktoren die, wenn wir sie langfristig sicherstellen, den Erfolg des Sanierungs- und Konsolidierungsplanes mit garantieren werden.

Welche Herausforderungen bringt diese neue Position mit sich?

Die größte Herausforderung wird sicher das Thema Zeitmanagement sein. Wir haben sehr viel zu tun und gleichzeitig nicht alle Zeit der Welt.

Was ist das Schöne an Ihrer neuen Position, worauf freuen Sie sich?

Das Schöne ist, und darauf freue ich mich auch sehr, die Zukunft des Unternehmens aktiv mitgestalten zu können. Ich bin seit Oktober 2018 hier und die UMMD liegt mir einfach am Herzen. Wir haben eine so tolle Basis, viele tolle Kolleginnen und Kollegen, die alle mit Herzblut dabei sind und so viel Potential. Es ist einfach schön, hier mit anpacken zu können.

Vielen Dank!

Letzte Änderung: 05.06.2023 - Ansprechpartner: Webmaster