Dr. Evangelos Tsekos

Evangelos Tsekos ist seit dem 1. Mai 2023 neuer OP-Manager der UMMD. Der Facharzt für Anästhesiologie verstärkt damit das OP-Management. In einem Interview erzählt der 63-Jährige, welche Themen für eine strategische Weiterentwicklung dieses Bereiches künftig im Fokus stehen werden.

Herr Dr. Tsekos, was ist Ihre Aufgabe als OP-Manager?

Die Aufgabe besteht darin, einen reibungslosen und geregelten OP-Ablauf inkl. der Optimierung von Prozessabläufen, OP-Statuten, der Planung des Personals und damit die strategische Weiterentwicklung des OP-Managements auch vor dem Hintergrund des gestarteten Sanierungs- und Konsolidierungsplans zu gewährleisten. Dazu zählt auch die Verbesserung der fächerübergreifenden Zusammenarbeit. Letztendlich ist das Ziel der ganzen Bemühungen in erster Linie mehr verfügbare OP-Kapazitäten zu erreichen, damit dem universitären Gedanken der komplexen und schweren Fälle Rechnung getragen werden kann. Es geht also nicht primär darum, eine bestimmte Kostenersparnis zu erreichen, sondern eine qualitativ hochwertige Versorgung unter den komplexen gesundheitspolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu bieten. 

Dr. Evangelos Tsekos

Foto: Dr. Evangelos Tsekos, neuer OP-Manager der UMMD. Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD

Wo haben Sie vorher gearbeitet?

Ich habe im Laufe meiner Karriere in unterschiedlichsten Krankenhausstrukturen gearbeitet. Zuletzt war ich als Zentrumsleiter für den Bereich OP/Anästhesie sowie als Medizinischer Geschäftsführer der Bereiche Diagnostik und des MVZ Medizinisches Versorgungszentrum des Klinikums Ernst von Bergmann in Potsdam tätig. Nach meinem Medizinstudium an der Universität München, der Facharzt-Ausbildung und langjähriger Tätigkeit als Oberarzt, arbeitete ich unter anderem als OP-Manager am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und leitete anschließend über 10 Jahre die Stabstelle Medizinische Prozessorganisation an der Uniklinik Düsseldorf. Das OP-Management, die Intensivbetten-Koordination und Neubauten zählten dort zu meinen Aufgabenfeldern. Bevor ich nach Potsdam ging, begleitete ich als Medizinischer Direktor am Städtischen Klinikum Fürth die Masterplan-Entwicklung, Neubauvorhaben und die Implementierung neuer OPs.

Sind Sie gut an der UMMD und in Magdeburg aufgenommen wurden?

Der Start an der UMMD war sehr, sehr freundlich, das muss man sagen und mir ist bei den Gesprächen auch sehr viel Offenheit für einen Blick von außen, was man möglicherweise anders machen kann und wo noch nicht ausgeschöpfte Potentiale schlummern, entgegengebracht wurden. Der Wunsch nach Veränderung, um Probleme, die letztlich jedes Krankenhaus bewegen, mit neuen Lösungsansätzen zu begegnen, war deutlich zu spüren. 

Welche Ziele haben Sie sich in Ihrer Position als OP-Manager gesetzt?

In einer ersten Analysephase schaue ich mir an, wie nutzen wir die OP-Kapazitäten, was haben wir, was brauchen wir, wie ist die Notfallsituation, wie kommen die Patienten zu uns. Ziel ist es, wie bereits erwähnt, den OP-Betrieb, die OP-Kapazitätsplanung, aber auch die Schnittstellen zu den anderen Fachabteilungen weiter zu optimieren. Die Überarbeitung der OP-Statuten ist dabei sicherlich ein Thema, die ich sehr zügig angehen werde, andere Themen werden mehr Zeit benötigen.

Gibt es etwas, das Sie sich von den OP-Teams wünschen, um gut zusammenarbeiten zu können?

Vor allem Offenheit für interdisziplinäre und berufsübergreifende Zusammenarbeit.

Welche Herausforderungen sehen Sie in Ihrem neuen Job?

Die größte Herausforderung für einen Maximalversorger ist in der Regel die Frage, wie eine stabile Planung auch im Sinne der Mitarbeitenden gelingt. Ich verwende dafür gern das Beispiel eines Flughafens. Alles beginnt mit einer guten Anbindung, das heißt, man benötigt Bahnverkehr oder Anfahrtsmöglichkeiten für Autos, damit sie erstmal dort ankommen und sich am Check-In anmelden können. Das ist vergleichbar mit der Aufnahme in einem Krankenhaus. Dann geht es durch die Sicherheitskontrolle, das ist im Prinzip die Station in einem Krankenhaus. Dann geht es zum Boarding, das ist die OP-Vorbereitung und der Flug ist letztlich erst die eigentliche OP. Fast jeder von uns kennt diese Situation und weiß nur zu gut, was dort alles schiefgehen kann und wie viele Berufsgruppen dort zu unterschiedlichen Zeiten zusammenarbeiten. Und genauso ist es im OP. Damit Prozesse reibungslos ablaufen, müssen unzählige Räder ineinandergreifen und genau das sind die Herausforderungen in diesem Aufgabenfeld.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, analysieren wir auch Daten. Der OP ist ein Bereich des Krankenhauses, in dem sehr viele Daten erhoben werden. Daten sind zwar nicht alles, aber sie sind eine wichtige Grundlage für Entscheidungen. Und hier müssen wir trotz einiger Unwegbarkeiten und mit der notwendigen Transparenz dafür sorgen, das System in ein Gleichgewicht zwischen dem, was die Mitarbeiter wollen und dem, was die Organisation will, zu bringen. Auf diese Aufgabe freue ich mich.

Beschreiben Sie Ihren Job in 3 Worten:

Transparenz, Planung, Ausführung

Arbeit ist nur das halbe Leben, deswegen: Was machen Sie in Ihrer Freizeit gerne?

Ich versuche viel in Bewegung zu bleiben und verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie. 

Letzte Änderung: 30.05.2023 - Ansprechpartner: Webmaster