Dr. med. Jessica Stockheim
Dr. med. Jessica Stockheim, Fachärztin für Viszeralchirurgie an der Universitätsklinik für Allgemein Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg, ist seit November 2023 dank eines Stipendiums als Research Fellow für ein Jahr in den USA, um klinische Forschung an der Cleveland Clinic in Ohio zu betreiben. Die Finanzierung dieses Auslandsaufenthalts erfolgt über ein internes Exzellenz-Stipendium, das vom Referat für Forschung bereitgestellt wurde. Im Interview erzählt Jessica Stockheim von ihren Forschungsplänen, ihren Erwartungen an ihren Aufenthalt in den USA und ihren Zielen für die Zukunft.
Was ist Ihr Forschungsauftrag in den USA und warum haben Sie sich für dieses Thema entschieden?
Mein Forschungsauftrag in den USA konzentriert sich vor allem auf mein bisheriges Engagement und meine Erfahrungen. Seit 2019 bin ich an der UMMD tätig und fungiere auch als stellvertretende Koordinatorin des Darmkrebszentrums. Mein klinischer Schwerpunkt liegt dabei auf dem kolorektalen Karzinom. Daher war es für mich naheliegend, mich hier an der Cleveland Clinic dem Colorectal Department anzuschließen und meine Forschung in diesem Bereich voranzutreiben.
Foto: Dr. med. Jessica Stockheim. Foto: privat
Was macht die Cleveland Clinic aus und gibt es besondere Merkmale, die Sie hervorheben möchten?
Die Cleveland Clinic wurde erneut zur zweitbesten Klinik der Welt ernannt, was ihre herausragende Stellung in der Medizin unterstreicht. Hier am Hauptcampus, dem Gründungsort der Cleveland Clinic, arbeite ich. Die Einrichtung genießt weltweit einen exzellenten Ruf und bietet eine erstklassige Umgebung für Forschung und klinische Arbeit.
Welche besonderen Herausforderungen erwarten Sie bei der Durchführung Ihrer Forschungsarbeit in einem anderen Land und wie planen Sie, damit umzugehen?
Die Durchführung meiner Forschungsarbeit in einem anderen Land bringt sicherlich Herausforderungen mit sich, insbesondere aufgrund der Unterschiede im Gesundheitssystem. Ich sehe es jedoch als äußerst spannend an, diese Unterschiede zu erleben und die Vor- und Nachteile zu verstehen. Eine meiner Zielsetzungen ist es, einen aktiven Beitrag zum Kongress des American College of Surgeons in San Francisco im Oktober 2024 zu leisten.
Welche Ressourcen und Unterstützung erhoffen Sie sich von Ihrer Gastinstitution in den USA?
Durch das Research Fellowship habe ich Zugang zu den Ressourcen des Research Departments und verschiedenen Datenbanken. Darüber hinaus ermöglicht mir die Gastinstitution, die klinischen Abläufe zu verfolgen, an Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen und Operationen zu beobachten.
Wie planen Sie, die Erkenntnisse und Ergebnisse Ihrer Forschungsarbeit zurück an die UMMD zu übertragen?
Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich hier sammle, werden dazu beitragen, die Strukturen und Arbeitsweisen in meiner Heimatinstitution zu verbessern. Ich plane, meine Forschungsergebnisse aktiv in die Praxis einzubringen, um die Patientenversorgung innovativ zu gestalten, insbesondere im Bereich der kolorektalen Chirurgie.
Welche langfristigen Auswirkungen erhoffen Sie sich von Ihrer Forschungsarbeit auf Ihre Karriere?
Mein Forschungsschwerpunkt in Magdeburg liegt auf dem RoCS-Projekt, einem umfassenden Ausbildungskonzept für Assistenzärzte im Bereich der robotischen Chirurgie. Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich hier in den USA sammle, werden einen wertvollen Beitrag leisten, dieses Ausbildungskonzept weiter zu verbessern und die Karriereentwicklung angehender Chirurgen zu fördern.
Worauf freuen Sie sich besonders – sowohl beruflich als auch privat – während Ihres weiteren Aufenthalts in den USA?
Besonders freue ich mich darauf, die Vielfalt der Cleveland Clinic zu erleben und neue Personen unterschiedlicher Herkunft kennenzulernen. Darüber hinaus bin ich gespannt darauf, den "American Way of Life" zu erfahren und neue Perspektiven zu gewinnen, sowohl beruflich als auch privat.
Vielen Dank für den spannenden Einblick und weiterhin viel Erfolg und Spaß für die verbleibende Zeit in den USA!