Kerstin Schütt

Seit wann arbeiten Sie hier und in welchem Bereich?

1980 bis 1983 habe ich hier (damals noch Medizinische Akademie) mein Fachschulstudium zur Krankenschwester absolviert. Als Absolventin habe ich dann am 1. September 1983 auf der anästhesiologischen Intensivstation angefangen und bin dort bis heute tätig.

Im September 1989 wurde ich Stationsleitung. Bis heute stelle ich mich gerne den Herausforderungen. Ich setze mich sehr für die Aufwertung der Pflege ein. Wertschätzung und Mitarbeiterführung auf Augenhöhe ist mir wichtig. Wir sind vom Alter her ein gut gemischtes Team. Wir ergänzen uns gut, die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können von den älteren lernen und umgekehrt.

Kerstin Schütt

Foto: Kerstin Schütt, Stationsleitung auf der anästhesiologischen Intensivstation.
Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD

Warum haben Sie sich genau für dieses Fachgebiet entschieden?

Im Rahmen der damaligen Ausbildung waren zwei Einsätze auf der Intensivstation im 4. und 6. Semester möglich. Damals gab es nur eine. Da habe ich bereits den Entschluss gefasst, dass die Intensivpflege meine Berufung ist. Intensivpflege ist ein sehr umfangreiches, interessantes und abwechslungsreiches Themengebiet. Der intensive Kontakt zu den Patientinnen und Patienten war und ist mir wichtig. Die Erfahrung zu machen, wie eng Leben und Tod beieinanderstehen, das Gefühl zu erleben einem Menschen helfen zu können, sowie auch gute Möglichkeiten sich weiter zu qualifizieren.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit an der UMMD und wo sehen sie Potential?

Ich finde bis heute, an einer Universität tätig zu sein, ist eine besondere Aufgabe und eine große Herausforderung. Es sind schwierige Zeiten für das Gesundheitssystem. Es fehlen Ärztinnen, Ärzte und Pflegende. Allen Prognosen nach werden es voraussichtlich schwierige Zeiten bleiben. Ich wünsche mir für die Zukunft eine noch bessere interprofessionelle Zusammenarbeit im Klinikum. Das würde vieles erleichtern.

Haben sich Ihre Vorstellungen, welche Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit an der UMMD hatten, bestätigt?

Zum großen Teil ja. Die multiprofessionelle Zusammenarbeit hat mir Freude gemacht. Ich war glücklich und zufrieden auf einer Intensivstation arbeiten zu können. Zu können, sage ich ganz bewusst, denn bis heute ist es eine große Leistung sich als Absolventin oder Absolvent den Arbeitsaufgaben einer Intensivstation zu stellen.

Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis an der UMMD?

Die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten zu erleben, denen wir helfen konnten, ist immer wieder ein schönes Erlebnis.

Beschreiben Sie Ihren Job in drei Worten?

In drei Worten, sehr schwierig. Durch die Pandemie hat vieles einen anderen Stellenwert bekommen. Ich versuche es: Dankbarkeit, Demuth, Optimismus!

Was bewegt Sie außerhalb der UMMD?

Familie ist mir besonders wichtig. Ich habe 2 Enkelkinder, die mich sehr fordern. Dadurch komme ich auf andere Gedanken. Das gibt mir mentale Stärke, die ich für meinen Beruf brauche.

Letzte Änderung: 02.08.2022 - Ansprechpartner: Webmaster